
Sie ist wohl unstrittig das Wahrzeichen unseres Stadtteils:
Die Kirche St. Ambrosius
Die mitten im historischen Zentrum Sudenburgs gelegene Straßenkirche kennt wohl jeder Magdeburger.
Für die Bewohner unseres Stadtteils ist sie nicht wegzudenken. Wohl jeder Sudenburger hat einen persönlichen Bezug zu diesem imposanten Gebäude,
egal wie er/sie heute zur Institution Kirche steht: Viele Sudenburger wurden hier getauft, konfirmiert oder haben in der
Kirche geheiratet. Andere, ob Kichenmitglied oder nicht, besuchen die Konzerte, Ausstellungen und sonstigen
Veranstaltungen. Selbst wer sich noch nicht in das Kirchengebäude begeben hat, besucht zumindest die Veranstaltungen vor der
Kirche. Was wären Stadtteilfest oder Adventsmarkt auf dem Ambrosiusplatz ohne die besondere Atmosphäre, die das Kirchengebäude ausstrahlt?
Von Weitem sieht die Kirche massiv und unverwüstlich aus, von Nahem betrachtet ist dem leider nicht so. Die Kirchenfassade
weist starke Schäden auf und muss dringend grundsaniert werden. Einige Fassadenteile mussten bereits aus Sicherheitsgründen abgenommen
werden, da sie abzustürzen drohten. Die 1877 geweihte Kirche hat in ihrer fast 140-jährigen Geschichte noch keine grundlegende Sanierung
erhalten. In den 1950er Jahren wurden letztmalig größere Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die jedoch nur die notwendigsten
Reparaturen umfassten. Dringend benötigtes Material konnte nicht beschafft werden oder wurde von staatlicher Seite verweigert. Obwohl
inzwischen die Dachflächen saniert werden konnten, dringt noch immer Wasser in das Außenmauerwerk ein, was auch im Inneren zu Feuchteschäden
führt. Eine sinnvolle Innensanierung kann aber erst erfolgen, wenn die Außenfassade instandgesetzt ist.
Eine 2014 durchgeführte Schadensbegutachtung ergab dringendsten Handlungsbedarf. Allein für die Sanierung der Außenfassade sind ca. 1,7 Millionen Euro veranschlagt.
Ein Großteil dieser Kosten kann, über mehrere Jahre verteilt, durch verschiedene Zuschüsse, Fördergelder und Sanierungsprogramme gedeckt werden.
Für die Sanierung sind vier Bauabschnitte geplant, die jeweils etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. 2016 geht es los und 2019/20 soll die Außensanierung
abgeschlossen sein. Um die Fördergelder zugesprochen zu bekommen, muss die Ambrosiusgemeinde einen Eigenanteil von über 30.000 Euro aufbringen,
was sie ohne Hilfe von Außen nicht stemmen kann.
An dem weit verbreiteten Gerücht, die evangelische Kirche wäre reich, ist leider nichts dran. Die Ambrosiusgemeinde, heute
Bestandteil des Evangelischen Kirchspiels Magdeburg-Süd, kommt finanziell mehr schlecht als recht gerade so über die Runden.
Der Förderverein
Nachdem die Gemeinde ihr Problem in Presse, GWA und IG-Sudenburg vorgestellt hatte, kam die Idee auf, einen Förderverein zu gründen. Dieser möchte unabhängig von der Kirchengemeinde helfen, dass unser Wahrzeichen möglichst schnell saniert werden kann und den Sudenburgern auch zukünftig erhalten bleibt.
Am 23.11.2015 wurde der "Förderverein Kirche Sankt Ambrosius e.V." gegründet und ein fünfköpfiger Vorstand gewählt.
[Foto: © Anne-Christin Gotot]
In den ersten Vorstand wurden gewählt:
1. Vorsitzender: Mathias Gotot,
2. Vorsitzende: Olga Lehmann-Carpzov,
Schatzmeister: Torsten Führing,
1. Beisitzer: Robert Kühnel,
2. Beisitzerin: Anne-Christin Gotot.
Mathias Gotot musste 2017 sein Amt als Vorsitzender aufgeben.
Am 8. Juni 2017 wurde Martin Michalek zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.
Eingehende Spenden und Zuwendungen werden satzungsgemäß ausschließlich für die Sanierung der Ambrosiuskirche verwendet.
Wenn gewünscht stellt der Verein Ihnen eine abzugsfähige Spendenquittung aus.
Erstmals öffentlich präsentierte sich der Förderverein auf dem Sudenburger Adventsmarkt vom 04.-06.12.2015. Neben kleinen und großen
Spendern möchte der Förderverein auch neue aktive Mitglieder und Fördermitglieder gewinnen.
Der Vereinsbeitrag beträgt 2 € pro Monat, also 24 € im Jahr.
Kontakt:
Förderverein Kirche Sankt Ambrosius e.V.
Halberstädter Straße 132
39112 Magdeburg-Sudenburg.
Alternativ über das Kontaktformular auf der Vereinshomepage: http://www.foerderverein-ambrosius.de/
Sichtbare Schäden:
Nachfolgend sind diverse Schäden dokumentiert, die jedermann beim Herantreten an die Kirchenfassade entdecken kann. Die hier zu sehenden Schäden sind allesamt aus dem unteren Bereich der Kirche. Weiter oben sieht es leider nicht besser aus.
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An vielen Stellen finden sich schadhafte Fugen. Zurückzuführen sind sie meist auf eingedrungenes Wasser, das bei Frost den Mörtel heraussprengt.
Weitere Schäden sind die Folge, da das Wasser nun noch leichter in das Mauerwerk dringen kann. Auch die statische Tragfähigkeit wird zunehmend
beeinträchtigt, da der Fugenmörtel für den Lastabtrag fehlt.
Auch der in den 1950er Jahren verwendete Zementmörtel stellt ein Problem dar, da er fester als das verwendete Kalkstein- und Sandsteinmauerwerk
und fast wasserdicht ist. Feuchtigkeit aus den darüberliegenden Steinen kann sich stauen und bei Frost zu Absprengungen führen.
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Durch die Verwitterung und Umwelteinflüsse hat sich auf vielen Steinen die auf den folgenden Fotos gut erkennbare "schwarze Schicht" gebildet. Das Material ist extrem hart und nahezu wasserundurchlässig. In den Stein eingedrungene Feuchtigkeit kann dadurch nicht aus dem Stein entweichen. Das Resultat sind wiederum Frostabsprengungen, die den Stein nach und nach zerstören. Das Resultat dieser Zerstörung ist auf dem rechten Bild gut zu erkennen.
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Ein weiteres Problem sind diverse Risse, die das Mauerwerk durchziehen und die statische Tragfähigkeit des Mauerwerkes beeinträchtigen können.
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Ein kleiner Anfang ist bereits gemacht:
2015 wurde bereits die Sanierung einer Testfläche durchgeführt, um verschiedene Materialien und Techniken zu erproben. Auch sollte geprüft werden, ob die im Vorfeld kalkulierten Sanierungskosten eingehalten werden können. Das hochgerechnete Ergebnis war positiv. Der Unterschied saniert / unsaniert ist auf den folgenden Abbildungen sehr schön erkennbar, auch die Bearbeitung der Steine.
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Die Probefläche zeigt (in etwa) die Originalfarbe, die unsere Ambrosiuskirche bei ihrer Weihe 1877 hatte. Einen Gelbton! Nach Ende der Sanierung wird die gesamte Kirche wieder in dieser ursprünglichen, für uns ungewohnten Farbe erstahlen. Wäre es nicht schön, wenn wir dieses Ziel gemeinsam erreichen könnten?
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aktualisiert: 13.04.2016
Copyright © 2012-2019 Thomas Garde