Firmenblatt: | Bearbeitungsstand: 23.05.2023 |
Die Industriegeschichte Sudenburgs
Firmendaten:
Gründung - Ende: | 1857 - 1970 |
Gründer: |
Friedrich Wilhelm Schöttler (* 08.04.1829 in Osterode (Harz); † 20.06.1895 in Braunschweig) Mitgesellschafter: Wilhelm Adolf Drenckmann (* 24.10.1824 in Calbe (Saale); † 07.06.1899 in Magdeburg) |
Standort(e): | Halberstädter Straße 69, Höhe Kreuzung Südring (ehemals Halberstädter Chaussee 14b) |
Produkt(e): | Weizenmehl, Roggenmehl, Kartoffelmehl |
Bemerkungen: | F. W. Schöttler holte W. A. Drenckmann bereits 1852 als Prokurist in seine frühere Firma, die Eisengießerei und Maschinenbauanstalt Schöttler & Co. |
Dargestellt sind die Firmengebäude, aus südlicher Richtung gesehen. Neben einigen Mühlengebäuden sind der 1919 errichtete 40 Meter hohe Schornstein (rechts im Bild) und die 1929 errichtete Siloanlage (linke Bildseite) abgebildet.
Firmenchronik:
- 1857 - [nach oben]
Firmengründung als "Dampf-Mahlmühle Schöttler & Co."
Auf dem Firmengelände, an der Halberstädter Straße, existiert bereits ein 1821
erbautes eingeschossiges, teilweise aus Fachwerk errichtetes Wohnhaus, das ...
- 1870 - [nach oben]
Schöttler scheidet aus dem Unternehmen aus und verlagert seine unternehmerische Tätigkeit nach Braunschweig.
Anmerkung: Für seine dortigen Verdienste wurde ihm der Titel Kommerzienrat verliehen.
Heute ist eine Braunschweiger Straße nach ihm benannt.
W. A. Drenckmann wird Alleininhaber der Firma.
- 1873 - [nach oben]
Umfirmierung der Firma in "W. A. Drenckmann".
- 1878 - [nach oben]
W. A. Drenckmanns Sohn Gustav Friedrich Adolf Max Drenckmann (* 16.10.1853 in Sudenburg; †
22.05.1928 in Magdeburg) tritt als Teilhaber in das Unternehmen ein.
- 1899 - [nach oben]
Nach dem Tod seines Vaters ist Max Drenckmann Alleininhaber.
- 1914 - [nach oben]
Max Drenkmanns Sohn Ernst Gottfried Adolf Drenckmann (* 21.01.1889 in Magdeburg; †
30.08.1977 in Düsseldorf) tritt als Teilhaber in das Familienunternehmen ein.
- 1919 - [nach oben]
Max Drenckmann übergibt 66-jährig seinem Sohn Gottfried die Leitung der Firma.
- 1919 - [nach oben]
Auf dem Mühlengelände wird ein 40 m hoher Schornstein errichtet.
- 1923 - [nach oben]
Neue Bürogebäude werden errichtet.
- 1924 - [nach oben]
Erweiterung der Speicher.
- 1927 - [nach oben]
Unterkunftsgebäude für die Arbeiter und Abortanlagen werden errichtet.
- 1928 - [nach oben]
Nach dem Tod seines Vaters wird Gottfried Drenckmann Alleininhaber des Unternehmens.
- 1929 - [nach oben]
Neubau einer Siloanlage.
- 1932 - [nach oben]
- 1934 - [nach oben]
Errichtung des Getreidesilos.
- 1937/38 - [nach oben]
Gottfried Drenckmann lässt ein neues sechsgeschossiges Mühlengebäude errichten.
- 1938 - [nach oben]
Überbrückung des über das Grundstück fließenden Baches, der Klinke.
- 1948 - [nach oben]
24.01.: In der Getreidemühle bricht ein Großbrand aus, dessen Ursache nie ermittelt werden konnte.
- 1953 - [nach oben]
Enteignung.
Das Unternehmen wird der Familie enteignet und als Werk III in das Kombinat
Magdeburger Mühlenwerke eingegliedert. Gottfried Drenckmann siedelt daraufhin mit der Familie in die Bundesrepublik über.
- 1970 - [nach oben]
Die Mühle wird stillgelegt und später abgerissen.
Heute existiert nur noch das 1937 errichtete sechsgeschossige Gebäude.
In dem umgebauten Gebäude (hinter der Bußgeldstelle) mahlen heute die Mühlen
der Verwaltung: Es ist Sitz der Magdeburger Außenstelle des Landesverwaltungsamtes
Sachsen-Anhalt.
- 1977 - [nach oben]
Gottfried Drenckmann verstirbt am 30.08.1977 im Alter von 88 Jahren in Düsseldorf.
- 1997 - [nach oben]
Errichtung der W.A. Drenckmann-Stiftung
1997 durch Jutta Penkert, Magdeburg, im Gedenken an ihren Urgroßvater Wilhelm Adolph Drenckmann errichtet.
Kinderonkologie an der Universität Magdeburg.
Förderung der deutschlandweiten Erfassung von Tumoren des Nebennierenmarks im Kindes- und Jugendalter an der Universitätskinderklinik Magdeburg.
Stiftungsvermögen: 450.000 Euro.
Jährliches Fördervolumen:15.000 Euro.
Antragstellung: Die Stiftung fördert ausschließlich die Kinderonkologie der Universität Magdeburg.
Quelle: Deutsches Stiftungszentrum - W.A.-Drenckmann-Stiftung
Quellen:
- [1] - Gröschner/Niemann, "Eine Straße mit Charakter und Geschichte, Die Halberstädter Straße in Magdeburg", dr. ziethen verlag, Oschersleben, 2007
Weblinks:
- wikipedia: Friedrich Wilhelm Schöttler
- Sachsen-Anhalt-Wiki: Wilhelm Adolf Drenckmann
- Sachsen-Anhalt-Wiki: Max Drenckmann
- Sachsen-Anhalt-Wiki: Gottfried Drenckmann
- Sachsen-Anhalt-Wiki: Magdeburger_Mühlenwerke
Info:
Alte Bilddokumente der Mühle befinden sich in der Sammlung Brösel, Stadtarchiv.
www.sudenburg-chronik.de - Thomas Garde - CC-BY-SA 3.0 - DE