Firmenblatt: | Bearbeitungsstand: 23.09.2024 |
Industrie- und Firmengeschichte Sudenburgs
Firmendaten:
Gründung - Ende: | 1921 - 1930 |
Gründer: |
Karl Kirchheim (* ????, † ????) Ferdinand Schlegel (* ????, † ????) |
Standort(e): |
ab 1921: Nachtweide 89, Magdeburg-Neustadt ab 1923: Walmbergsweg 21, Magdeburg-Sudenburg (heute Zuckerstraße) ab 1926: Alt Fermersleben Nr. 72.73 |
Produkt(e): | Motoren unter der Marke KC Motorräder, Leichtkrafträder und (Fahrrad-)Hilfsmotoren. |
Bemerkungen: | Die Firma gab als Standort "Sudenburg" an, das Grundstück am "Walmbergsweg 21" (heute Zuckerstraße) gehörte jedoch zum damals noch eigenständigen Ottersleben. |
Firmenchronik:
- 1916 - [nach oben]
Karl Kirchheim ist als Ingenieur u. Prokurist geführt, Leiterstr. 15 II.
Eine Firmenangabe gibt es nicht.
Heizungs- und Lüftungsbau:
Karl Kirchheim, Ing.
Leiterstr. 15
Projekte-Begutachtungen
[Quelle: Magdeburger Adressbuch 1917]
- 1917 - [nach oben]
Ingenieur Karl Kirchheim ist als Vertreter der Dux-Automobilwerke in Wahren bei Leipzig, Bärstr. 1, tätig.
Die Magdeburger Werkstatt ist am Langer Weg 60 in Sudenburg angesiedelt. Kirchheims Wohnadresse zu dieser Zeit ist Straßburger Str. 8 II.
[Quelle: Magdeburger Adressbuch 1918]
- 1919 - [nach oben]
Adr1920:
Ludwig Joh. Müller,
Zentralheizungen,
Fürstenwallstr. 9,
Inh. Ludwig Müller,
Prok. Karl Kirchheim.
- 1920/21 - [nach oben]
Firmengründung.
Ingenieur Karl Kirchheim gründet die Maschinenfabrik Kirchheim & Co., Motorenbau, Zentralheizungen" am Standort Nachtweide 89, in Magdeburg-Neustadt.
Compagnon und Mitinhaber ist der Dipl.-Ing. Ferdinand Schlegel. Kirchheim bewohnt das Erdgeschoss eines Hauses am Firmenstandort Nachtweide 89.
[Quelle: Magdeburger Adressbuch 1921]
- 1923 - [nach oben]
Umzug in den Walmbergsweg 21.
Obwohl als Standort mit "Sudenburg" angegeben wird, gehört das Grundstück offiziell zu Groß Ottersleben.
Auf dem Walmbergsweg verlief die Ortsgrenze: Die Ostseite der Straße gehörte zu Sudenburg, die Westseite zur Gemeinde
Groß Ottersleben.
Börsengang
Das Unternehmen wagt noch während der Inflationszeit den Börsengang. Das Grundkapital beträgt 25.000.000 Mark. Den Vorstand bilden Ing. Karl Kirchheim
(Groß Ottersleben) und Dipl.-Ing. Ferdinand Schlegel (Magdeburg). Der Aufsichtsrat besteht aus Bankdirektor Paul Beate,
Fabrikdirektor Richard Mundlos, Bankdirektor Karl Hartmann und Fabrikbesitzer Martin G. Blancke (alle Magdeburg).
[Quelle: Magdeburger Adressbuch 1924]
- 1924 - [nach oben]
Der Börsengang scheitert.
Die kurz nach dem Börsengang gipfelt die durch den 1. Weltkrieg verursachte Inflation in einer Hyperinflation, die den Börsengang scheitern läßt.
Die Aktiengesellschaft wird aufgelöst und Karl Kirchheim führt die Firma ab 01.10.1924 ohne Compagnon Schlegel unter eigenem Namen "Karl Kirchheim" weiter.
- 1925/26 - [nach oben]
Umzug nach Alt Fermersleben.
Die Firma wird 1925 oder 1926 an den Standort Alt Fermersleben 72.73 verlegt. Die Kirchheim & Co. GmbH wird als Maschinenfabrik im Erdg. des Hauses geführt.
Das Grundstück Walmbergsweg 21 wird an das Bauunternehmen Knoche & Hausdorff verkauft.
- 1926 - [nach oben]
Magdeburger Adressbuch 1927:
Handelsregister:
Kirchheim & Co. G.m.b.H.
Stammkapital 5000 GM,
Alt Fermersleben Nr. 72.73
Geschäftsführer: Ing. Karl Kirchheim
Das Baugeschäft Knoche & Hausdorff nutzt das Grundstück am Walmbergsweg.
Laut Magdeburger Adressbuch 1927 ist inzwischen das Baugeschäft Knoche & Hausdorff am Standort Walmbersweg 21 ansässig.
Inhaber sind der Maurermeister Walter Knoche, der am Standort auch wohnt, und H. Hausdorff.
- 1927 - [nach oben]
Magdeburger Adressbuch 1928:
Handelsregister:
Kirchheim & Co. G.m.b.H.
Stammkapital 5000 GM,
Alt Fermersleben Nr. 72.73
Geschäftsführer: Ing. Karl Kirchheim
Alt Fermersleben 72.73:
E.: Böwe, W., Viehhdl.
Kirchheim & Co., G.m.b.H., Maschin. Fbrk., Erdg.
+ 6 Mietparteien
Kirchheim, Karl, Ingen., Kühleweinstr. 24, Eing. Steubenstr. Erdg. (Altstadt)
- 1929 - [nach oben]
Magdeburger Adressbuch 1930:
Handelsregister:
Kirchheim & Co. G.m.b.H.
Stammkapital 5000 GM,
Alt Fermersleben Nr. 72.73
Geschäftsführer: Ing. Karl Kirchheim
Alt Fermersleben 72.73:
Kein Kirchheim geführt!
E.: Böwe, Viehhdl.
E.: Tributh, C., Kfm.
+ 5 Mietparteien
Kirchheim, Karl ist nicht mehr geführt.
- 1931 - [nach oben]
Magdeburger Adressbuch 1932:
Handelsregister:
Kirchheim & Co. G.m.b.H. nicht mehr geführt
Kirchheim, Gertrud, Frau, Kühleweinstr. 24 Erdg.
- 1935/39 - [nach oben]
Karl Kirchheim & Co. GmbH ist im Adr1936 nicht mehr geführt.
Eigentümer Walmbergsweg 21 weiterhin Baugeschäft Knoche & Hausdorff.
Laut Magdeburger Adressbuch 1936 und 1939 sind am Standort Walmbersweg 21 neben dem Baugeschäft gemeldet:
- Einenkel, R., Pol. Ob. Wachtmstr. (1939: "Supernum.")
- Knoche, W., Baumeister.
- Timm, P., Sattler.
- 1939/41 - [nach oben]
Neuer Eigentümer ist Reuter.
Im Magdeburger Adressbuch 1940 und 42 heißt der Grundstückseigentümer Reuter.
An der Adresse Walmbergsweg 21 "geh. zu Großottersleben" gemeldet sind:
- Bäumlein, H. G., Steinbildhauer. (nur 1942 eingetragen)
- Einenkel, R., Supernum. (1942: "Stadtinspektor")
Beim Eigentümer könnte es sich handeln um:
Wilhelm Reuter, Kraftfahrzeugzubehör, Halberstädter Str. 72, Inh. Wilhelm Reuter u. Ernst Stentzel.
Einz. Prok. Arthur Härtel, Hans Grau, hier, u. Bertold Wernecke, Niederndodeleben.
Das Baugeschäft W. Knoche ist im Adr. 1940 bereis an der Halberstädter Str. 20 gemeldet.
Knoche & Hausdorff Kommanditgesellschaft, Halberstädter Str. 20. Pers. haft. Gesellsch. Walter Knoche u. 1 Kommanditist.
- 1950/51 - [nach oben]
Das Magdeburger Adressbuch 1950/51 liefert leider keine Informationen zum Grundstück Walmbergsweg 21.
Wie auch für die Nachbargrundstücke 22 (Feilenfabrik Meißemann & Co.) und 23 (gehörte zur Zuckerraffinerie)
ist nur "gehören zu Großottersleben" eingetragen.
- 19?? - [nach oben]
Ein Teil der Straßenfläche des Walmbergsweg wird dem Gelände der Zuckerraffinerie zugeschlagen, und die Straße dadurch zerteilt.
Der abgetrennte Bereich an der Halberstädter Straße, mit den Grundstücken 21 und 22 wird in Zuckerstraüe umbenannt. Die beiden Grundstücke
erhalten eine neue Nummerierung (Nr. 1 und 2).
- 2018 - [nach oben]
Im April 2018 läßt der neue Grundstückseigentümer die inzwischen maroden
Gebäude auf dem Grundstück abreißen. Im März waren bereits das Wohnhaus und die Werkstattgebäude
der ehem. Feilenfabrik auf dem Nachbargrundstück abgerissen worden.
Quellen:
- [1] - ?.
www.sudenburg-chronik.de - Thomas Garde - CC-BY-SA 3.0 - DE