Firmenblatt: | Bearbeitungsstand: 11.12.2018 |
Die Industriegeschichte Sudenburgs
Firmendaten:
Gründung - Ende: | 1915 - nach 1957 |
Gründer: | Ferdinand Roth (* ????, † ????) |
Standort(e): |
1915 - 1916: Buckauer Straße 17 1917 - >1957: Salzmannstraße 28 (ehem. Königsweg 9a) |
Produkt(e): | Zuckerfabrik-Einrichtungen, Transportanlagen, Sauggasmotoren und -anlagen, Dieselmotoren. Nach 1945 (unter Albert Roth) zusätzlich auch: Elektromotoren, Kühlmaschinenbau, Elektrotechnik |
Bemerkungen: |

[Bildquelle: Archiv T. Garde]
Firmenchronik:
Jahr: | Ereignis: |
1913 |
Ferdinand Roth war als Werkmeister der Maschinenfabrik des Onkels tätig: Eduard Bendel, Gasmotorenfabrik und Eisengießerei 1913 wird die Firma (wahrscheinlich aus Altersgründen) aufgelöst, weil Bendel keinen direkten Nachfolger hatte. Das Werk I (Spezialfabrik für Zuckerindustrie und chemische Industrie), Lemsdorfer Weg 18, wird an die Gebr. Ufer GmbH verkauft, die dort dort fortan eine Feilenfabrik und Feilenhauerei betreibt. Werk II (Werkzeugmaschinen und Motorenbau) in der Fichtestraße 29a übernimmt der Flugpionier Hugo Junkers, der dort ebenfalls Motoren entwickelt und herstellt. Ferdinand Roth wohnt zu dieser Zeit nahe Werk I, im Haus Lemsdorfer Weg 11 (heute 26). Roth übernimmt wohl die Baupläne und Patente von Bendel, möglicherweise auch Teile des Maschinenparks. |
1915(?) |
Gründung der Firma "Ferdinand Roth, Maschinenfabrik und Reparaturwerkstatt". Roth macht sich auf dem Grundstück Buckauer Straße 17 mit einer eigenen Maschinenfabrik selbstständig. [7] |
1917(?) |
Umzug an den Königsweg (heute Salzmannstraße). Roth erwirbt das Gewerbegrundstück Königsweg 9a (heute Salzmannstraße 28) in Sudenburg, incl. einer darauf befindlichen Villa. Der Fabrikant August Krakau hatte sie 1895 auf dem Grundstück seiner kurz zuvor stillgelegten Zichoriendarre errichten lassen. Roth selbst bezieht die Villa. Dahinter, langgestreckt an der Grenze zum "Alten Friedhof", entsteht die Produktionshalle. Unter anderem setzt Roth dort die Produktion der Bendel-Motoren unter eigenem Namen fort. |
1925 |
![]() [Bildquelle: Technikmuseum Magdeburg] Motordaten: Leistung: 14-16 PS, Gewicht: 2,95 t, Drehzahl: 240 U/min. Brennstoff: Benzin, Benzol, Autin, Ergin, Spiritus und Leuchtgas. [7] |
1928 |
![]() Angebot über zwei gebrauchte Sauggasmotoren (25 und 30 PS) [Bildquelle: Archiv T. Garde] |
1930 |
Magdeburger Adressbuch 1930, Handelsregister: Ferdinand Roth, Königsweg 9a, Inh. Ferdinand Roth, Prok. Alois Reiß (1939: wie 1930, aber ohne Prokurist) |
1932 |
Eintrag im Adressbuch Magdeburg 1932: "Ferdinand Roth, Maschinenfabrik und Reparaturwerkstatt, Königsweg 9a, Diesel- und Sauggas-Motoren." Eigentümer: "Roth, F., Maschinenfabrik" An der Adresse ebenfalls gemeldet ist Roths Sohn Albert: "Roth, A., Fabrikant" (Sohn von Ferdinand Roth): Roth, Albert, Fabrikant elekt. Maschinen, Braunehirschstr. 5 (Wohn: Königsweg 9a). [4] |
1932 |
![]() [Bildquelle: Archiv T. Garde] |
1939/40 |
Eintrag im Adressbuch Magdeburg 1939/40: "Ferdinand Roth, Maschinenfabrik und Reparaturwerkstatt, Königsweg 28, Diesel- und Sauggas-Motoren." [5] Anmerkung: Die Grundstücksnummerierung am Königsweg wurde geändert! |
1945 |
Nachdem seine in der Altstadt (Braunehirschstr. 5) gelegene Fabrik durch Luftangriff zerstört wurde, zieht Sohn
Albert Roth mit seiner Betrieb "A. Roth, Elektromaschinenbau" auf das väterliche Betriebsgelände. Beide Firnmen werden
zusammengelegt und Albert übernimmt die Fabrikleitung. Vater Ferdinand Roth bleibt als Meister im Familienbetrieb aktiv.![]() [Bildquelle: Magdeburger Adressbuch 1927] |
1950 |
Adressbuch 1950/51: "Roth, F., Mstr., Königsweg 28." Ferdinand Roths Sohn Albert führt die Firma nun als: Albert Roth, Elektromaschinenbau Dieselmotoren - Sauggasmotoren Königsweg 28.[6] |
1957 |
![]() [Bildquelle: Archiv T. Garde] |
2018 |
Heutiger Stand: Die Fabrikgebäude wurden abgerissen und das Firmengelände 1997/98 mit Reihenhäusern (Straße Am Stadion) bebaut. In schlechtem Zustand erhalten war zu dieser Zeit noch die denkmalgeschützte Fabrikantenvilla Salzmannstraße 28. Eine geplante Sanierung des Gebäudes scheiterte. 1999 wurde der Portalturm durch eine Brandstiftung schwer beschädigt, später aber wieder instandgesetzt. ![]() [Aufgenommen im Dez. 2012] ![]() [Aufgenommen am 01.07.2016] |
Quellen:
- [1] - Heft 46/I/99: "Industriearchitektur in Magdeburg - Maschinenbauindustrie", Stadtplanungsamt Magdeburg, 1999, Seite 163.
- [2] - Zeitschrift: "Die Verbrennungs-Kraftmaschine", 1. Ausgabe 2002/2003, Seite 5 + 6.
- [3] - Online: Homepage des Kulturwerk Fichte.
- [4] - Magdeburger Adressbuch 1932.
- [5] - Magdeburger Adressbuch 1939 und 1940.
- [6] - Magdeburger Adressbuch 1950/51.
- [7] - Technikmuseum Magdeburg, Informationssammlung.
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