Dr. Karl Wilhelm Wolff
Pastor
(* 04.09.1836 in Berlin; † 03.12.1904 in Magdeburg-Sudenburg)
Dr. Karl Wilhelm Wolff war ein deutscher evangelischer Theologe, u.a. Oberpfarrer von St. Ambrosius in Magdeburg-Sudenburg.
Leben:
Karl Wilhelm Wolff wird am 04.09.1836 als Sohn des Kanzleirats Wilhelm August Wolff und Ehefrau Wilhelmine (geb. Schulze) in Berlin geboren.
Nach dem Abitur am Gymnasium Graues Kloster in Berlin nimmt er an der Universität Berlin sein Studium auf.
1859 legt er das erste Examen ab.
1860 schließt er das Studium mit dem 2. Examen als Dr. Phil. ab.
1861 beginnt Wolff seine berufliche Laufbahn als Lehrer an der Seemannsschule Hamburg.
1863 wird er als Rektor der Mittelschule Apenrade angestellt.
1866 wechselt Wolff als 1. Pfarrer nach Brunsbüttel.
1878 folgt eine kurze Station als Pastor in der Gemeinde St. Sylvestri u. Georgii u. Nicolai in Wernigerode.
1879 wechselt er als Oberpfarrer an die Heilig-Geist-Kirche in Magdeburg.
1887 wird Wolff Oberpfarrer der St. Ambrosiusgemeinde in Magdeburg-Sudenburg.
Er besetzt die 1. Pfarrstelle in Nachfolge des Pastors Johannes Hesekiel, der zum Generalsuperintendenten nach Posen berufen wurde.
Pastor Dr. Wolff bezieht das Pfarrhaus am Ambrosiusplatz 3.
Stelleninformationen:
"Stelleninhaber gehört dem Pensionsfonds an. Grundgehalt 5.400 Mark und 1.000 Mark persönliche Zulage."[5]
Die Sudenburger haben Pastor Dr. Wolff den Bau der Trauerkapelle auf dem Alten Friedhof zu verdanken. Nach seinem Amtsantritt studiert er noch einmal das Testament des 1850 verstorbenen ehemaligen Stadtrates und Stifters Peter Zincke. Dabei fällt ihm auf, dass einige Vorgaben des Testamentes bezüglich der Verschönerung des Zincke'schen Grabgewölbes noch immer nicht erfüllt sind. Auch stellt er fest, dass sich dieses inzwischen in einem ziemlich erbärmlichen Zustand befindet. Da sich die Gemeinde schon länger eine Trauerkapelle auf dem Friedhof wünscht, gelingt es Wolff in Zusammenarbeit mit dem Gemeindekirchenrat, den Magdeburger Magistrat von der Überbauung des Grabgewölbes mit einer Kapelle zu überzeugen. Da die Kapelle dem Schutz des darunterliegenden Gewölbes dient, werden für den Bau Mittel aus der Zincke Grabgewölbestiftung zur Verfügung gestellt. Im Beisein von Magistratsmitgliedern, Stadtverordneten und der Kirchengemeinde wird die Kapelle am 11.01.1891 von Dr. Wolff geweiht.
23.09.1893: Wolffs Ehefrau Elisabeth Karoline Florentine, geb. von Bismarck, * 22.02.1822 zu Schönhausen,
verstirbt im Alter von 71 Jahren und wird auf dem Alten Sudenburger Friedhof beigesetzt.
Ort und Datum der Eheschließung sind unbekannt. Die Ehe der Wolffs blieb kinderlos (Elisabeth war 14 Jahre älter als Dr. Wolff).
Elisabeth kam als 8. von 9 Kindern des Heinrich Friedrich von Bismarck und seiner Ehefrau Charlotte Luise (geb. von Bredow) zur Welt.
Sie war in erster Ehe mit Prof. Dr. Phil. Kuhlmey verheitratet. Die Eheschließung fand am 21.03.1846
in Berlin statt, das Scheidungsdatum ist nicht bekannt.
In die Amtszeit von Pastor Wolff fällt auch die Anlage eines zweiten Sudenburger Friedhofes für die schnell wachsende Gemeinde. Der Neue Sudenburger Friedhof wurde notwendig, da der Alte Friedhof fast vollständig belegt war. Die Anlage erfolgte ab 1896 an der Braunschweiger Straße, Ecke Kroatenwuhne. Nach Fertigstellung der dortigen Grabkapelle wird der Friedhof am Mittwoch, dem 31.03.1897 nachmittags durch Dr. Wolff und Superintendent Trümpelmann geweiht.
Wolff gehörte der General- und Provinzialsynode an und war Vorstandsmitglied der Kreissynode. Neben seinen seelsorgerischen und administratorischen Pflichten war Wolff auch in den Vereinen der Gemeinde sehr aktiv. Er hielt öffentliche Vorträge in der Montagsgesellschaft und in anderen Vereinigungen. Als Vorstandsmitglied war er in der Magdeburger Ortsgruppe der Gustav-Adolf-Stiftung und auch im Evangelischen Bund aktiv. Seiner kirchlichen Ausrichtung nach gehörte er der Evangelischen Vereinigung an.
Am 03.12.1904 nachts um 01:00 Uhr erlag Pastor Dr. Wolff im Alter von 68 Jahren in Sudenburg
einem Schlaganfall. Noch kurz zuvor hatte er glücklich eine gefährliche Augenoperation überstanden.
Der beliebte Pfarrer hatte seiner Gemeinde St. Ambrosius 17 Jahre lang aufopferungsvoll gedient.
Am 06.12.1904 um 14:00 Uhr fand in der St. Ambrosiuskirche die Trauerfeier statt. Die Andacht hielten Pastor Emil Littann (2. Pfarrer
an St. Ambrosius) und Superintendent Trümpelmann. Im Anschluss wurde Dr. Wolff auf dem
Alten Sudenburger Friedhof beigesetzt.