Die Chronik von Sudenburg

Fundsachen:

1213 - 1550: Wiederaufbau bis zur zweiten Zerstörung.

Chronik:

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1217 07.04. Erzb. Albrecht übereignet mit Zustimmung des Domkapitels, auf Bitten des Abtes Heinrich, dem Kloster Berge eine "wüste Wohnstätte" in der Magdeburger Vorstadt (Sudenburg), die vorher dem von Domersleben gehörte. UBM1, Nr. 78, S. 39
    In einem Bericht über die Zerstörung der südlichen Vorstadt wird erstmalig eine Kapelle St. Ambrosius erwähnt. Berichtet wird über die Zerstörung der Kapelle im südlichen Turm der Stadtmauer. Urkundlich lässt sich das aber nicht mehr belegen.

Anm.: Diese Aussage ist zu hinterfragen. Erstens wird für 1012 von einer Kirchengründung gesprochen, zweitens wäre zu klären, ob 1213 überhaupt schon ein "südlicher Turm" an der Magdeburger Stadtmauer existiert hat. Der südwestliche Eckturm wurde (nach Gruhl und GBl3) erst 1365 erbaut.

Quelle?
1220   Nach dem Tod des Otto IV gelang es dem "Gegenkaiser" Friedrich, auf dem Reichstag in Frankfurt, endlich einen "allgemeiner Landfrieden" für Deutschland durchzusetzen.  [Gruhl1, S. ?]
   

"Außerdem lag in der Sudenburg, in der Gegend, wo jetzt vom Dom oder vom Fort Cleve an, bis nach der Sternschanze hin, Befestigungswerke liegen, das Kirchspiel St. Michaelis. Man sollte aus so manchen damaligen Nachrichten schließen, daß selbst Kloster Bergen, als in Magdeburg gelegen, gerechnet wird, und dass sich die Sudenburg zu der Zeit ganz bis nach Kloster Bergen hin erstreckte."

 

Anm.: Diese Aussage stimmt nicht. Sie ist zuerst in der Rathmann-Chronik zu finden und wohl in die Gruhl'sche Chronik übernommen worden. Auf alten Gemälden, die eine Ansicht Magdeburgs zeigen, ist auch fälschlich die Bezeichnung St. Michael eingeflossen, oder die St. Ambrosiuskirche wird als St. Michaelis bezeichnet.

[Gruhl1, S. 318]
1234 03.04.

Die Gebrüder Bertram, Werner und Kohannes, Brandan und Heydenreich und Konrad Schartow sind unter den Zeugen bei der durch den erwählten Erzbischof Burchard getroffenen Entscheidung des Streites, welcher zwischen dem Stifte SS. Peter und Paul in der Neustadt und dem Ritter Ludeger von Salzwedel geführt worden war.

 

Anm.: Das Stift lag bis 1288 im Suburbium... Könnte es sich hier vielleicht um die Kirche St. Peter und Paul in der Neustadt handeln?

UBM1, Nr. 96, S. 49f
1291 04.06. Erzbischof Erich verkauft mit Zustimmung des Domkapitels 2 Hufen Landes auf der "Breite" beim Siechenhause bei Magdeburg für 120 Mark an das Kloster S.Laurentii in der Neustadt. [UBM1, S. 93]
1291 08.12. Erzbischof Erich bestätigt den Verkauf von 2 Hufen Landes auf der "Breite" beim Siechenhause an das Kloster S. Agnes seitens des Thesaurarius Günther von Schwalenberg. [UBM1, S. 94]
1295 20.02. Magister Bertold, Pfarrer von S. Katharinae, und Hermann, Pfarrer von S. Ambrosii in Magdeburg, sind unter den Zeugen bei dem Verkauf einiger Güter in Groß-Weddingen an das Kloster S. Agnes seitens des Stifts Halberstadt. [UBM1, Nr. 194, S. 104]
1297 25.03. Des Domprobsts Bernhard Verordnung, dass die heimgefallenen Lehen von einer Hufe zu Krakau und 27 Schillinge Zinsen in der Sudenburg ("…in Sudenburch…") der Domprobstei inkoporiert, dagegen mit Bewilligung des Domkapitels 2 freie Hufen in Ottersleben von der Dompropstei verliehen werden sollen. [UBM1, S. 108]
1298 24.02. Die Vorsteher der Krämer-Innung und des Siechenhauses verkaufen an Ditrich von Eilsleben, Stiftsherr zu S. Nicolai, 2 Hufen in Klein-Drakenstädt und Schakensleben. [UBM1, S. 110]
1308 28.04. Heyno de Ascharia und Ludwig, Prokuratoren der Kirche S.Ambrosii in der Sudenburg ("…Sudenborch…"), bekennen, dass sie mit Zustimmung des Pfarrers Alward dem Propst Christian und dem Kloster Althaldensleben für 6 Mark eine halbe Hufe in Domersleben verkauft haben. [UBM1, Nr. 246 ,S. 131f]
1323 25.07. Der Domherr Johannes Gruwelhut schenkt den Predigern, Barfüssern und Augustinern zu Magdeburg seine Kurie in der Sudenburg, doch sollen sie aus deren Erlös den Klöstern Mariac Magdalenae, S.Laurencii und S. Agnetis 5 Mark abgeben, wofür dieselben sein Gedächtnis wie das eines der Ihrigen begehen sollen. [UBM1, Nr. 298, S. 171]
1325   Abt Bodo zu Berge bekundet, dass der Priester Johann von Aschersleben folgende Güter dem Kloster geschenkt hat: Drei Küchengärten, von denen einer gegenüber dem Siechenhofe (curia infirmorum) liegt, die beiden anderen beim Hofe Vigenhagen, welche früher dem Bürger Heinrich Wale gehörten; ferner einen Garten vor der Sudenburg bei der Mühle (prope molendinum marschalei), welcher früher dem Ritter Randewich von der Neustadt gehörte, und einen halben Wispel Weizen in Osterweddingen. UBM1, Nr. 318, S. 187
1328 30.11. Erzbischof Otto überweist dem Domkapitel Einkünfte als Ausgleich für die Überlassung des Amtes zu Lemsdorf und dem Dorf Klein-Ammensleben an den Hildesheimer Domherren Heinrich von Barby. Unter anderem auch aus dem Judendorf. UBM1, Nr. 330, S. 197
1339 30.06. Erzbischof Otto bestätigt die durch den Sudenburger Bürger Joh. Kersemeker geschehene Bewidmung des Altars S. Donati im Dom. [UBM1, S. 231]
1345 29.07. Avignon: Papst Clemens VI. ernennt den Bischof von Merseburg, den Scholastikus von Naumburg und den Kantor von Merseburg zu Konservatoren der Klöster S.Moriz und Neuwerk in Halle und der Parochialkirchen in der Alt- und Neustadt Magdeburg, Sudenburg und Halle, in Folge der Klagen ihrer Pröpste und Rektoren über Übergriffe der Prediger und Barfüssermönche, der Augustiner und Carmeliter. [UBM1, S. 243]
1350 08.05. Das Kloster Gottesgnaden lässt dem Erzbischof Otto seinen Hof in der Sudenburg zugunsten des Domkapitels auf. [UBM1, S. 252]
1351 29.06. Bischof Ditrich von Brandenburg bezeugt, dass er mit Zustimmung seines Kapitels sein Recht an einem Hofe am Neuen Markte in Magdeburg, worin die Kapelle S. Georgii ist, an den Domherrn Albert von Hadmersleben abgetreten und einen Hof in der Sudenburg von dem Domkustos Bertram für 40 Mark gekauft hat, woran den Domherren das Vorkaufsrecht bleibt. [UBM1, S. 260]
1355 24.07. Der Domherr Voland von Querfurt kauft in Verbindung mit seinem Oheim Gebhard von Mansfeld einen Hof in der Sudenburg für 60 Mark, so dass jeder ihn zur Hälfte besitzen soll. Stirbt einer der Besitzer, so soll der Hof dem andern ganz gehören; können sie sich aber nicht vertragen, so soll einer die 30 Mark dem anderen wiedergeben. [UBM1, S. 273]
1362   Hinweis (während der Turmbaustreitigkeiten) auf "Stadt Sudenburg" als "zuständiges Gericht". <-- Hatte Sudenburg schon zu dieser Zeit schon Schöffen, vor 1398? Prüfen! GBl3, S. 74ff
1363 01.11. Der Dompropst Hermann belehnt die Vikarien im Dom u.a. mit 5 Worthen bei S.Michael und mit 2 Höfen vor dem Siechentor der Sudenburg. [UBM1, Nr. 464, S. 297]
1365  

Da Magdeburg befürchtete, das der Kaiser Carl der IV. die Stadt angreifen könnte, wurden die Befestigungen verstärkt:

"…befestigten die Stadt aufs Beste und ließen den Thurm nach der Sudenburg zu, dem Carmeliter- oder weißen Mönchkloster gegenüber, auf der Ecke nach dem Felde zu, am jetzigen Heideck, damals bauen.

[Gruhl1, S. 427]
1376 02.07. Die Gebrüder Kurt, Arnt und Hinze von Bodendorf bestätigen, dass ihnen von den Edlen Hermann und Ludolf von Werberge der Klosterhof in der Sudenburg für 50 Mark Silbers verpfändet haben, den diese vom Domkapitel für 65 Mark inne haben. [UBM1, Nr. 537 ,S. 342f]
1377 24.02. Hinze und Bartold Boez bekennen, dass die Domvikare eine halbe Mark Geldes an dem Haus und Hof gegenüber dem Stoven auf dem Pralenberg, welches Thomas Guntfan in Lehen hat, wiederkäuflich für 6 Mark gekauft haben. [UBM1, Nr. 539, S. 343]
  21.07. Dompropst Hermann von Werberge, Dekan Burchard und das ganze Domkapitel bezeugen, dass vor ihnen der Domherr Albrecht von Querfurt seinen Hof in der Sudenburg an Hans Holdorf für 36 Mark verkauft hat unter der Bedingung des Rückkaufs für das Kapitel. [UBM1, Nr. 541, S. 346]
1378 26.03.

Das Domkapitel trifft Bestimmungen über zwei ihm gehörige Höfe in der Sudenburg. Den einen, ein Lehenshof des Dompropstes, hat und behält der Mitdomherr Jorden von Nendorp. Der Andere, neben dem Marscalke Hof gelegen, mit einem Steinernen Tor gegen Süden, war und bleibt ein Klosterhof.

 

Laut Fleckenstein, Josef: Ordnungen und formende Kräfte des Mittelalters.Göttingen 1991. S.41. ist ein Marschalk Ein Hofbeamter, der sich um die Versorgung der königlichen Pferde kümmert. Eine Seneschalk ist übrigens für die Verpflegung zuständig...

[UBM1, Nr. 547, S. 351]

1379 20.01. Henning von Ammensleven, seine Frau Elisabeth und deren Vormünder Klaus Lenteken und Hans Wellendorf, Bürger zu Magdeburg, bekennen, dass sie von Hermann und Ludolf von Werberge mit Zustimmung des Domkapitels den Klosterhof in der Sudenburg für 65 Mark Silber widerkäuflich gekauft haben. [UBM1, Nr. 552, S. 356]
  12.11. Das Domkapitel (Dompropst Hermann von Werberghe und Dekan Burchard) und sämtliche Klöster (ausser Kloster Berge) und Kirchen der Alt- und Neustadt, sowie der Vorstadt, verbinden sich zur Abwehr und Bestrafung ihrer Beleidiger. [UBM1, S. 360]
1380 05.09. Das Domkapitel (Dompropst Hermann von Werberghe und Dekan Burchard), Kloster Berge (Abt Johann), und die übrigen Klöster und Kirchen der Alt- und Neustadt und der Vorstadt und der Pfarrer in Buckau verbinden sich zu gegenseitigem Schutz gegen ihre Feinde. [UBM1, S. 360]
1383 10.02. Das Kloster Berge verkauft den Juden "Wessele Gaddzin, Ganowe synem sanen, groten Jacobe, Mosszen synam schwager, Ganowkoyn lutken Gaddzym, Meygeken Montgay van Stasforde, Davite van Goslere synem schwager, Tonidza Ysaak sangmeister und Abraham synem sohn, Ysaac van Angermuende, Gaddzim van Lowborch, Mosseke van Calve und Keven van Borch und der ganzen Judenschaft 2 Morgen Landes diesseits des Judenkevens für 40 Mark."

Anm.: Zur erneuten Erweiterung des Judenfriedhofs.

[UBM1, S. 365f]
1383 15.05. Heinrich Fürstensteyn, Vikar und Unterküster im Dom, bekennt, dass Henning Koch, Bürger in der Sudenburg, eine Mark Geldes jährlich von seinem Fleischscharen daselbst an Henze, den Kämmerer des Domes, für 12 Mark Silber widerkäuflich verkauft hat. [UBM1, S. 376]
  22.07. Notariats-Instrument über den Beitritt der Kapitel von S. Sebastian, Nicolai und Petri und Pauli, sowie der Pfarrer der Kirchen S. Johannis, Jacobi, Ulrici, Petri und Katharinae in der Altstadt, S. Ambrosii und Michaelis in der Sudenburg zu Bruno Voyts, Kanonicus zu S. Marien in Halberstadt und S. Sebastian zu Magdeburg, Appellation an den Päpstlichen Stuhl. [UBM1, S. 378]
1388 23.01. Erzbischof Albrecht bekennt, dass er dem Juden Wessel und seiner Familie 156 Mark schuldig ist und ihm dafür Geleite und Zoll in Gross-Salze versetzt habe. [UBM1, S. 407]
1389 23.08. Erzbischof Albrecht bestätigt die dem Dekanat durch den früheren Dechanten Gerhard von Wederden gemachte Schenkung eines Hauses und Hofes in der Sudenburg, in welchem sich die Kapelle S. Mariae, S. Hedwigis und aller Heiligen befand, neben der "Aklen Roma" genannten Kurie und trifft nähere Bestimmungen über die dafür zu leistenden Abgaben und Feiern. [UBM1, S. 412]
1390 20.01. Erzbischof Albrecht versetzt Jan Schenken von Dönstädt, Ludwig Henning und Konrad von der Asseburg und Jan von Wellen 9 ½ Mark aus der Sudenburg mit Zustimmung des Domkapitels. [UBM1, S. 413]
1390   Erzbischof Albrecht vermacht testamentarisch den Magdeburger Klöstern und Kirchen, darunter St. Ambrosii und St. Michaelis, je 2 Schillinge zur Abhaltung von Seelenmessen.

[Wüst, S. 260]

[UBM1, S. 422]

1392 30.11. Erzbischof Albrecht nimmt die Juden zu Magdeburg auf 5 Jahre in seinen Schutz. [UBM1, S. 439]
1394 02.05. Dekan Ulrich von Rodevelt und das Domkapitel bezeugen, dass Ambrosius Papendorf und seine Frau Ilse, wohnhaft auf des Kapitels Freiheit in der Sudenburg, sich vor dem Domkapitel, welches dazu zu einer besonderen Sitzung berufen war, gegenseitig alle ihre Güter übertragen haben zur Nutzniessung für den Letztlebenden. [UBM1, S. 443]
1395 24.07. Dompropst Heinrich von Werberge und das Domkapitel verkaufen an Meister Nicolaus Crügher, Kanonicus in der Neustadt, und seinen Bruder Jacob, Bürger zu Jüterbock, an Kone Nikeldes Haus ½ Mark, an Hanns Helmoldes Wittwen Haus ½ Mark, an Hans von Minden Haus einen Vierding, an Hans Segherdes Wittwen Haus 24 Schilling, an dem Hause der Kinder Heinrichs von Hameln in der Sudenburg ½ Mark Geldes für 25 Mark wiederkäuflich. [UBM1, S. 447]
1399 24.06. Erzbischof Albrecht nimmt die Juden in seinem Judendorf in der Sudenburg für 5 Jahre in seinen Schutz und sagt ihnen für interne Belange eigene Gerichtsbarkeit zu. Die Jüdische Gemeinde zahlt dafür jährlich 40 Mark Magdeburgischer Währung.

Anm.: Alle drei Siedlungskerne in Sudenburg hatten nun also separate Stadtrechte.

[UBM1, S. 464ff]
1404 15.06. Ludolf Nyenborg, Vikar des Altars S. Katharinae und Clementis im Dom, bezeugt, dass der Bürger Wedege Oltze den Domvikaren eine Vierdung Silber jährlich aus seinem Scharren in der Sudenburg für 3 ½ Mark widerkäuflich verkauft hat.

Anm.: Scharren ist die mittelalterlich Bezeichnung für einen Marktstand.

[UBM2, S. 8]
1405 26.04. Dompropst Heinrich von Werberge bezeugt, dass Heinrich Paschedach und seine Frau Hanna eine Mark Zinses von ihrem Hause zu der weissen Lilie in der Sudenburg für 15 Mark widerkäuflich an die Domvikare Ludolf Nyenborg, Lamprecht Birlian, Dietrich Rodarn verkauft haben. [UBM2, S. 14]
1405 21.09. Erzbischof Günther nimmt die Juden im Judendorfe auf fünf Jahre in seinen Schutz. [UBM2, S. 14]
1406 18.04. Dompropst Heinrich von Werberge bezeugt, dass Claus Landesberg und seine Frau Ilse drei Vierdung jährlich von ihrem Hause in der Sudenburg für 12 Mark widerkäuflich an die Domvikare verkauft haben. [UBM2, S. 19]
1406 11.11. Der Domherr Gerhard von Kutzleben verkauft den Domvikaren Ludolf von Nyenborg, Lamprecht Birlian, Tile Wildershusen eine halbe Mark Geldes jährlichen Zinses von seinem Klosterhofe am Pralenberge für 10 Mark widerkäuflich. [UBM2, S. 21]
1407 10.08.

Das Domkapitel beleiht (Anm.: In der Urkunde steht "vorkoufft"!?) den "fromen manne" Peter Bole mit seinem Klosterhof in der Sudenburg unter der Bedingung, dass er nach dessen Tod an das Kapitel zurückfalle; dafür soll für ihn und seine Eltern eine Seelenmesse im Dom alljährlich gehalten und er selbst im Domkreuzgang begraben werden.

Der Hof ist gelegen "twischen der Marschalke hove unde Papendorpes an der egghe".

[UBM2, S. 23]
1408 01.02. Erzbischof Günther bekennt, dass Cone Küster und Czye Murhopes eine halbe Mark Silber von ihrem Hofe in der Sudenburg den Domvikaren Ludolf Nienburg, Lamprecht Birlian, Dietrich Rodarni für 7 Mark widerkäuflich verkauft haben. [UBM2, S. 27]
1408 08.07. Das Domkapitel verkauft an den Domvikar Hildebrand Elbrechtes den Klosterhof in der Sudenburg, worin Hordorp gewohnt hatte für 40 Mark, von denen Hildebrand 20 Mark zu einer Jahreszeit für sich bestimmt hat. [UBM2, S. 28]
1408 10.08. Das Domkapitel verkauft an Martin Hardung von Halle "unsen kanoniki" den Klosterhof in der Sudenburg auf der Ecke zwischen Marschalks und Papendorfs Höfen gelegen für 30 Mark Silber mit der Bedingung, dass er noch bis zu 10 Mark an dem Hofe baut.

Anm,: Peter Bole war wohl inzwischen leider verstorben. Siehe 10.08.1407

[UBM2, S. 28]
1409 13.11. Dompropst Siegfried von Hoym belehnt die Domvikare Ludolf Nyenborch, Henning Katz, Johan Horneburg und Heinrich Lange u.a. mit 5 Hofstädten bei S. Michael und zwei Höfen vor dem Siechentor in der Sudenburg. [UBM2, S. 35]
1410 17.01. Erzbischof Günther stellt den Juden von Magdeburg einen Schutzbrief aus. Ähnlich dem des Erzbischofs Albrecht von 1399. [UBM2, S. 36]
1410 15.09. Das Domkapitel bezeugt dem Martin Hartung von Halle, dass er an dem Klosterhof in der Sudenburg 15 Mark verbaut hat, wie die dazu verordneten Domherren Johann von Einbeck und Meinhard von Wernigerode festgestellt haben, von welchen 15 Mark 5 Mark zu der Kaufsumme von 30 Mark zugeschlagen werden sollen.

Anm,: Siehe 10.08.1408.

[UBM2, S. 40]
1410 28.09. Der Bürger Klaus Engel bezeugt, dass ihm Erzbischof Günther 17 Mark jährlicher Zinsen aus der Sudenburg wiederkäuflich verkauft hat für 200 Mark, welche zum Rückkauf von 17 Mark von Henning Schenk und seinen Freunden verwendet sind. [UBM2, S. 41]
1411 12.01. Dechant Johann von Redekin verkauft an Curt Peper und seine Frau Ilse den Ziegelhof gegenüber von St. Michael vor der Sudenburg mit dem Weingarten und allem Zubehör für 8 Mark, um für diese Summe eine Hufe Landes zu Kalenberge für die Domdechanei zu erwerben. [Wüst, S. 261]

[UBM2, S. 42]

1411 22.02. Die Bürger Heine Bode und Heise Roloff bekennen, dass ihnen Erzbischof Günther 4 Mark Silber aus der Sudenburg und 2 ½  Mark aus dem Gerichte zu Frose in der Neustadt für 33 feine Mark wiederkäuflich verkauft hat. [UBM2, S. 43]
1411 15.03. Ludolf Nyenborg, Vikar des Altars S. Katharinae im Dom, bekennt, dass sein Bruder Heinrich von Nyenburg einen halben Fleischscharren in der Sudenburg, welcher vorher Heyne von Barby gehörten, den Domvikaren für 10 Mark wiederkäuflich verkauft hat. [UBM2, S. 43]
1413 07.08. Der Rat der Stadt Hildesheim bittet den von Magdeburg, Heinrich Sack in der Sudenburg zur Einstellung seiner Fehde zu veranlassen. [UBM2, S. 56]
1423 28.05. Der Rat von Braunschweig stellt vor dem Rat und der Gilde der Wollenweber zu Sudenburg dem Berthold Schoteler, Hermanns Sohn, Echtbrief und Leumundszeugnis aus. [UBM2, S. 99]
1432 17.05. Der Rat von Magdeburg antwortet dem von Zerbst, er wolle ihm im Falle der Hussitengefahr nach Möglichkeit beistehen. [UBM2, S. 789]
1440 um

Die Vormünder der Kinder Ulrich Schenkens verklagen den Rat von Zerbst bei den Schöffen der Sudenburg wegen Raubes. Die Antwort des Rates von Zerbst steht in demselben Schriftstück, enthält aber nichts weiter als eine Abweisung der Klage in langer, umständlicher Form.

[UBM2, S. 531f]
    Der Rat von Zerbst bittet die Schöffen von Magdeburg um Entscheidung seines Streites mit den Kindern Ulrich Schenkens. [UBM2, S. 533]
1442 18.08. Mainz: König Friedrich bevollmächtigt den Kurfürsten Friedrich von Sachsen, den Ritter Leonhard Velseker und Heinrich Herwort, von den Juden in Sachsen, Thüringen, Meissen, Brandenburg etc. zu Merseburg, Magdeburg, Halle etc. den dritten Pfennig als Steuer ihrer Habe zu erheben und darüber zu quittieren. [UBM2, S. 568]
1443 13.02. Erzbischof Günther belehnt Friedrich und Hans Lose zu Magdeburg u.a. mit 2 Höfen und 3 Häusern zu S. Michael. [Wüst, S. 261]
1447 25.01. Der Dompropst Arnd Treskow bezeugt als Lehensherr, dass Steffen Godske, Bürger der Sudenburg, von seinem Hause daselbst, gegen über dem Judendorfe zwischen Hans Glumerod und Hans Kolleppel gelegen, eine halbe Mark Silber jährlichen Zinses an die Domvikare wiederkäuflich für 7 ½ Mark verkauft hat. [UBM2, S. 597]
1448 28.03. Der Dompropst Arnd Treschkow bezeugt, dass Claus Thomas, Bürger der Sudenburg, und seine Frau 5 Schock Kreuzgroschen an ihrem Hause und Braugewerbe in der Sudenburg Vor dem Tore S. Michaels "jegen dem jodendorpe, dat ichteswanne Henning Mertens seliger gewest is, twisschen Cone Greven in dat suden up eyne und Milies Premzlow in dat norden uppe de ander syden" gelegen an den Domherrn Heinrich Almer, den Diakonus Borchard Oldewiesen und den Subdiakon Meister Teghenhard Hagemeister für 70 Schock wiederkäuflich verkauft haben. [Wüst, S. 261] [UBM2, S. 610]
1448 28.09. Heinrich von Biern bekennt, dass ihm Erzbischof Friedrich 12 Mark jährlich aus den Kufenpfennigen in der Sudenburg, die ihm Erzbischof Günther für 106 Mark verpfändet hatte, für dieselbe Summe wiederkäuflich verkauft hat.

Anm,: Kufe dürfte hier für das Volumenmaß für Bier stehen, oder das Schankgefäß (Eine Kufe Bier). Also Kufenpfennig für eine Abgabe auf den Bierverkauf.

[UBM2, S. 617]
1451 28.06. Nicolaus von Cusa (Anm.: Seit 1448 Kardinal) erneuert das Verbot des Konkubinats der Geistlichen.

Anm.: Pech gehabt, dann eben wieder heimlich…

[UBM2, Seite 640]
1452 10.07. Mitunterzeichner eines Briefes an den päpstlichen Stuhl ist der Pfarrer der Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg: Johann Millingsdorf. [UBM2, Seite 648]
1453 04.04. Caspar von Arnstedt verkauft an Johann Rochow, Rektor des Altars Unser Lieben Frauen in der Pfarrkirche St. Michaelis vor der Sudenburg, einen Wispel Korn jährlich von der Mark Groden. [Wüst, Seite 261]
1457 13.05. Magdeburg  Der Dondechant Johannes von Redekin bezeugt, dass Heinrich von Berge, Vikar des Altars Annunciationis Marie, sein Haus auf dem Pralenberge in der Sudenburg behufs einer Memorie den Vikaren dieses Altars zu beständigem Wohnsitz geschenkt hat. [UBM2, Seite 707]
1457 28.06. Der Möllenvoigt Hans von Ottersleben leiht Gerecke Muller, Bürger der Sudenburg, und seiner Frau Odilie zu ihrer Leibzucht ein Haus und Hof bei der Rose hinter dem Kloster U.L.Fr. daselbst.

Anm.: "Rose" ist eine Häuserbezeichnung und mit dem Kloster U.L.Fr. ist das der Karmeliter in der Sudenburg gemeint. <-- siehe 19.11.1460.

[UBM2, Seite 718]
1458 25.03. Hans Porsz, Bürger der Sudenburg, und seine Frau Ilse verkaufen von ihrem Hause gegenüber der Dingbank, zwischen dem Hause zur Lilie und Hans Tragherds Hause gelegen, mit Zustimmung des Lehensherren Bertold Schorsteyn, Vikar des Altars S.Mariae Magdalenae im Dom, an die Domvikare 2 Schock Kreuzgroschen jährlich wiederkäuflich für 32 Schock. [UBM2, Seite 716]
1458 25.03. Henning von Stochim, Bürger der Sudenburg, und seine Frau Katharine verkaufen von ihrem Hause in der seykenstrate to der luchten hand, se me hen uth tuth, dat vefte van dem seykendore beleghen, den Domvikaren 5 Schock Kreuzgroschen wiederkäuflich für 80 Schock Groschen. [UBM2, Seite 716]
1458 29.06. Peter Grabouw, Schuhmacher und Bürger der Sudenburg, verkauft an die Domvikare mit Zustimmung seiner Frau Adelheid und mit Erlaubnis des Rates der Sudenburg und Tile Wittelosen und Peter Schapsdorps, Bürger und Kirchmeister von S. Ambrosii, einen jährlichen Zins von 2 Schock Kreuzgroschen von seinem Hause am Ambrosiuskirchhof, das vierte vom Rathaus aus gelegen, wiederkäuflich für 32 Schock Groschen. [UBM2, Seite 722]
1458 04.12. Domprobst Arnd Treskow bezeugt, dass Ciliacus Vifbrot und seine Frau Ermegart den Domvikaren Johannes Guthleben, Dietrich Prill und Henning Wöst zwei Schock Kreuzgroschen jährlich von ihrem Schmiedehaus in der Sudenburg, gegenüber dem Judendorfe gelegen, wiederkäuflich für 32 Schock verkauft hat. [UBM2, Seite 726]
1459 29.09. Domprobst Arnd Treskow beKenntt, dass Gerhard Frienhagen, Processor und Vikarius in der Kirche zu Magdeburg, von seinem Hause auf dem Pralenberge in der Sudenburg den Donvikaren ein Schock Kreuzgroschen jährlich wiederkäuflich für 16 Schock verkauft hat. [BM2, Seite 736]
1460 04.10. Der Möllenvoigt Werner von Wantsleve beleiht Henning Hose und seine Frau Anna mit einem Garten zwischen dem Siechenhofe und dem Deich zu Rottersdorf vor der Sudenburg, … [UBM2, Seite 745]
1460 19.11. Der Prior Hinrik und der Konvent des Karmeliterklosters "unser leven frowen" in der Sudenburg bekennen, dass ihr Kloster einen Brief in Verwahrung habe, nach welchem die Bauern von Remkersleben 4 "rinsche" Gulden jährlich an Henning Tegeler und seine Frau Gertrud aus der Sudenburg zu zahlen verpflichtet sind. [UBM2, Seite 745]
1460   Tylemann Rosen in der Sudenburg und seine Frau Katharine bieten dem Rate von Zerbst 300 Schock Groschen zur Erwerbung einer Leibzucht an. [UBM2, Seite 747]
1462 21.05. Heinrich Hesse aus der Sudenburg bittet den Rat von Zerbst um Schutz gegen Burchard Kynast.

Anm.: Er hatte wohl gemeinsam mit seinen "Kumpanen" Merten Fredel und Hermen Rympach von Kynast eine Morddrohung erhalten.

[UBM2, Seite 762]
1465 21.10. Der Bürger Stefan Knust belehnt die Domvikare Henning Huselitte und Nicolaus Reyneken zu aller Vikare Hand mit einem Hause und Hofe zu S.Michael gegen einen halben Vierdung jährlichen Zinses und zwei Hühner, nachdem die Dietrich Tunderslebesche und ihr Sohn Hans die Güter aufgelassen haben. [UBM3, Seite 8]
1465 05.12. Die Sudenburger Hinrik Kappe (Schuhmacher), Henning Ottersleve und Peter vom Heynischen leisten Bürgschaft für den Magdeburger Kustos Heinruch Leimkule. [UBM3, Seite 10]
1466 09.01. Der Vikar Wilkin Fabri verkauft seinen Mitvikaren einen Gulden und einen Ort Zins von seinem Hause in der Sudenburg auf dem Pralenberge, "das andere haus von dem orde, wenn man geht von der dechanei nach dem stoven zu linker hand", wiederkäuflich für 24 Gulden. [UBM3, Seite 12]
1466 05.02. Der Rat von Magdeburg bezeugt, dass er von den 4 Stein Wachses, welche er jährlich den Klöstern der Dominikaner, Barfüsser, Augustiner und Carmeliter (in der Sudenburg) zu geben hatte, den von den Barfüssern abgelöst und auch sich bei den Augustienern den Wiederkauf vorbehalten habe. [UBM3, Seite 12]
1466 10.03. Hans von der Lere der Ältere und der Jüngere, Bürger der Sudenburg, bekennen, dass sie mit Zustimmung des Möllenvogts Hans Moring dem Kloster S. Agnes aus ihrem Haus und Hof in der Sudenburg und 2 Hufen unter dem Deiche (under dem dike) zu Rottersdorf gelegen 2 Schock Kreuzgroschen wiederkäuflich für 20 Schock verkauft haben. [UBM3, Seite 13f] [Wüst, Seite 347]
1466 10.03. Dompropst Tilemann von Trote belehnt die Vikare Dietrich Storingh, Johann Hunth, Baltarsar Quast, Heinrich Rodewalt, Dietrich Budeler und Johann Fulrad u.a. mit fünf Hofstellen bei S. Michael, 2 Hofstellen vor dem Siechentor in der Sudenburg und einem Garten mit einem Häuschen auf dem Pralenberg und allen Einkünften aus diesen Gütern. [UBM3, Seite 14]
1466 10.03. Die Domvikare Hermann Propst und Stefen Mangstorp stiften eine Memorie für ihre Eltern mit 40 Schock Groschen von ihrem Hause auf dem Pralenberge, welche mit zwei Schock zu verzinsen sind. [UBM3, Seite 14]
1466 08.05. Calbe: Erzbischof Johann nimmt die Juden im Judendorf in der Sudenburg und in den anderen Städten des Erzstifts auf 6 Jahre in seinen Schutz und bestimmt ihre Rechte für diese Zeit. Sie erhalten weiterhin ihre eigene eingeschränkte Gerichtsbarkeit. Dafür müssen ihm 100 rheinische Gulden jährlich gezahlt werden. [UBM3, Seite 15f]
1468 31.10. Hans Criffstede bekennt, dass er den Domvikaren Matthias Wulsleger, Theoderich Budeler, Theoderich Storink, Johan Hunt, Heinrich Rodewolt, Henning Huselitte einen Gulden jährlichen Zinses von seinem Hause in der Siechenstrasse in der Sudenburg, das zweite Haus von U.L.Fr. Bruder Thorweg, wiederkäuflich für 20 Gulden verkauft hat.

Anm.: U.L.Fr. ist auch hier wieder das Karmeliterkloster?

[UBM3, Seite 36]

1468 22.12. Gottfried von Moltz, Bürger der Sudenburg, und seine Frau Emele, verkaufen mit Zustimmung des Dompropsts als Lehensherren 5 Gulden jährlich von ihrem Hause in der Sudenburg gegenüber dem Judendorfe gelegen, wiederkäuflich für 100 Gulden an die Domvikare. [UBM3, Seite 38]
1469 21.01. Erzbischof Johann befreit um getreue Dienste willen, die ihm Heidenreich von Vienden erwiesen, das Haus bei der Rose in der Sudenburg hinter dem Kloster U.L.Fr. (Anm.: Karmeliterkloster), welches er von Heinrich Hesse gekauft hatte, vom Schoss und allen Lasten. [UBM3, Seite 56]
1471 19.06. Erzbischof Johann setzt Heidenrich von Vihenden zum Möllenvogt, der u.a. auch für die Sudenburg und Neustadt zuständig ist und legt seine Wohnung und sein Einkommen fest. [UBM3, Seite 78]
1471 27.07 Heidenrich von Vihenden (Anm.: Der neue Möllenvogt) verkauft an den Bürger Jasper Lemsdorf 5 Gulden jährlich von seinem freien Hofe in der Siechenstrasse hinter der Rose und einer freien Hufe Landes in Rottersdorf wiederkäuflich für 100 Gulden und verpflichtet sich, diesen Zins in 4 Jahren wieder abzulösen. [UBM3, Seite 78]
1472 22.12. Erzbischof Johann bestätigt die Errichtung des Altars des Heiligen Kreuzes vor dem Chore der Kirche S. Ambrosii und Antonii in der Sudenburg und die Bewidmung desselben mit 16 Gulden jährlich aus der Stadt Halle seitens Johannes Molitoris, des Presbyters Tilemann Krebis und des verstorbenen Hettstädter Bürgers Nicolaus Slaggentriber. [UBM3, Seite 89]
1473 02.03. Magdeburg: Erzbischof Johann schließt einen Vertrag zwischen den Kürschnern von Magdeburg und denen der Neustadt und Sudenburg über das Halten der Gesellen.

Urkundentext: Wir Johannes von gods gnaden ertzbischoff zcu Magdeburg etc. bekennen uffintlichen mit diessem brive, das wir zcwuschen den ersamen unsern lieben getruwen meistern und brudern der korsener innungen unser alden stat Magdeburg eyns unde auch den korsenern in unser nuwenstad und Sudemburg zwu Magdeburg wonende des andern teyls eyne beredunge und eynunge besprochen und gemacht haben, so das keyn teil des andern knechte, die yn usz yre dinste innewennig verdingeter zceit ane yren willen entgangen ader yren meistern schuldig blieben weren, uffnemen noch halden solle, sundernsich in dem und anderen stucken gutlich und fruntlich gein eynander meyhnen und halden, in massen als eyns von dem andern haben und nehmen wolde. Czo vester haldunge diesser dinge haben wir iglichem teile eynen recess glichs luts mit unserm zcurucke uffgedrucktem ingesigel versigelt. Geben zcu Magdburg am dinstage nach dem sontage Esto michi anno domini etc. LXXIII!

[UBM3, Seite 89]
1473 02.03. Dompropst Stefan bezeugt als Lehensherr, dass Heinrich Leymkule, Kustos der Domkirche, und seine Frau Mette den Domvikaren einen Gulden jährlich von ihrem Hause auf dem Pralenberge in der Sudenburg für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. [UBM3, Seite 95]
1473 23.07. Erzbischof Johann bestätigt die Errichtung und Ausstattung eines Altars zu Ehren der Jungfrau Maria in der Kirche St.Ambrosii in der Sudenburg. Die Ausstattung des Altars erfolgt mit folgenden Gütern:  mit 4 Gulden jährlich von einem Hause des Johannes Naback zu der Schmiede in der Sudenburg für 100 Gulden wiederkäuflich erworben, mit 2 Gulden jährlich von dem Hause Balthasar Eggerdes gegenüber von S. Michael bei dem roten Hahn für 40 Gulden erworben, mit einem Scheffel Korn von 3 Hufen und einem Viertel bei Frohse und gegenüber der Elbe gelegen von Jacob Grote für 30 Gulden erworben, ebenso mit 2 Hufen im Felde Schüns bei Biere (Anm.: Schiens, heute Wüstung) zu einem jährlichen Zinse von 18 Schillingen und 11 Pfennigen, 2 ½ Scheffel Roggen und 4 Hühnern, mit einer halben Hufe im Felde Bernsdorf bei der Neustadt zu einem Zinse von 50 alten Groschen, mit einer halben Hufe in Gross-Beyendorf zu einen Zinse von 8 Schillingen und einem Fleischscharren in der zweiten Reihe beim Rathause in der Sudenburg, wovon Heinrich Hesse lebenslänglich ein altes Schock jährlich giebt. [UBM3, Seite 96f] [Wüst, Seiten 39,369]
1474 01.10. Dompropst Stefan bezeugt als Lehensherr, dass der Vikar Gregor Fromeken den Domvikaren von seinem Hause in der Sudenburg 1 ½ Gulden jährlichen Zinses wiederkäuflich für 30 Gulden verkauft hat. [UBM3, Seite 103]
1475 16.03 Johann Schermer, Prokurator des Bürgermeisters Andreas Geverd zu Lübeck, bezeugt, dass Peter Fromholt und seine Frau Ilse einen Gulden von ihrem Hause in der Siechenstrasse in der Sudenburg bei der Rossmühle an die Domvikare für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. [UBM3, Seite 107]
1475 11.04. Erzbischof Johann entscheidet einen Streit zwischen dem Rate der Sudenburg und Martin Baldewins, Bürger zu Querfurt, über beschlagnahmte Güter dahin, dass der Rat Martin Baldewins 10 Gulden als Entschädigung geben soll. [UBM3, Seite 111]
1475 16.05. Dompropst Stefan bezeugt, dass der Domvikar Andreas Vischer von seinem Hause in der Sudenburg auf dem Pralenberge an dem Judendorfe, in welchem die Vikare Johann Hunt und Bartold Schorstein gewohnt hatten, 1 ½  Gulden wiederkäuflich für 30 Gulden an die Vikare Johann Tile, Johann Schermer, Dietrich Storingk und Curt Hante verkauft hat. [UBM3, Seite 112] [Wüst, Seite 209]
1475 24.12. Paul Schulte, Bürger der Sudenburg, erklärt sich gegen sicheres Geleit bereit, einen Streit mit einem Zerbster Bürger in dieser Stadt aburteilen zu lassen. [UBM3, Seite 114]
1476 13.03. Dompropst Stefan bezeugt als Lehensherr, dass Ban Dalemann für sich und seine Frau Czye von seinem Hause in der Mühlenstrasse in der Sudenburg an die Domvikare einen halben Gulden wiederkäuflich für 10 Gulden verkauft hat. [UBM3, Seite 117]
1478 26.02. Erzbischof Ernst bestätigt die Gründung eines Altars des heiligen Johannes Bapt., Stephan und der heil. Gertrud in der Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg seitens des Bürgers Johannes Dufel daselbst und seiner Ehefrau Christine, sowie die Bewidmung des Altars mit verschiedenen Zinsen aus Gütern in Altenweddingen, Pöteritz, Westerhüsen, Gross- und Klein-Salbke, aus dem Hause Johannes Dufels in der Sudenburg, dem Hause Johannes Nabacks ebendaselbst und einem Hause in S. Michael, mit Zustimmung des Pfarrers Donat Malentitz. [UBM3, Seite 139]
1478 28.03. Die "Wittekop", Bürger zu Magdeburg, und Hans Brandes Bürger zu Stettin, verkaufen dem postitulierten Erzbischof Ernst u.a. ihre Zinsen und Renten aus den Rathäusern der Neustadt und Sudenburg. [UBM3, Seite 140]
1478 16.12. Abt Andreas zu Berge belehnt Drewes zur Westen, Bürger der Sudenburg, mit einem Garten zwischen Henning Randau und Heine Fratze und gegenüber dem Kloster Berge, welches davon jährlich 4 Schillinge Zins hatte, sowie mit einer halben Hufe Landes Zinsgutes zu Klein-Ottersleben, wovon das Kloster jährlich 28 Pfennige Zins hat. [UBM3, Seite 152]
1478 31.12. Abt Andreas zu Berge belehnt Claus Rover in der Sudenburg im roten Hahn mir 5 Vierteln Landes zu Osterweddingen und einer halben Hufe zu Altenweddingen. [UBM3, Seite 152]
1479 05.03. Abt Andreas zu Berge belehnt Heinrich Moller, Vikar des Altars S. Johannes des Täufers in der Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg, mit 3 Vierteln Landes auf Altenweddinger Flur, welche Hans Düvel dem genannten Altar gegeben hat und welche dem Kloster jährlich 8 Schilling Zins tragen. [UBM3, Seite 155]
1479 05.03. Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Kollepel, Bürger zu Sudenburg, und Sanne, seine Ehefrau, mit ein Viertel Landes auf Klein-Ottersleber Flur, wovon dem Kloster jährlich 2 ½ Schillinge und ein Huhn entrichtet werden, ferner mit drei Viertel Landes auf Ottmersdorfer Felde, die er von Jan Kerkhove zu Dodendorf gekauft hat und die dem Kloster jährlich 17 Schillinge Pfennig zinsen, und mit 1 ½ Hufe Landes auf Dodendorfer Felde, die er von den Brüdern Hans und Henning, genannt de Steyne, auf Wiederkauf gekauft hat. [UBM3, Seite 165]
1479 05.03. Der Pfarrer Donatus Malentitz und die Vorsteher der Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg, Hans Kollepel und Meister Claus, bezeugen, dass dem Altar des heiligen Kreuzes in ihrer Kirche eine Wiese in Gruneberg, die Dorfstätte genannt, von Henning Hoszen Witwe geschenkt ist, von welcher dem Kloster U.L.Fr. zu Magdeburg 3 Schillinge jährlichen Zinses und für die jedesmalige Belehnung 10 Schillinge zu entrichten sind. [UBM3, Seite 168]
1479 13.12. Abt Andreas zu Berge verkauft an Heise Falke, seine Frau Elisabeth, verwitwete Becker, und die Gebrüder Andreas und Cyriacus Becker, des Abts Andreas Bruder Arnt nachgelassene Kinder, des Klosters freien Hof in der Sudenburg vor dem Pralenberge, welcher Cord von der Asseburg und Dietrich Stupitz vom Abt Hermann zu Lehen empfangen hatten, für 50 Gulden mit der Bedingung, dass nach dem Tode des Heise Falke und seiner Frau die Gebrüder Becker in den Besitz des Hofes kommen sollen und dass es dem Kloster freisteht, mit seinen Kammerwagen und seinen Pferden in den Hof zu fahren und die Pferde im Stalle stehen zu lassen. [UBM3, Seite 171]
1479   Claus Mauritz zu Magdeburg wird vom Abt von Berge mit einem halben Hofe bei der Sudenburg gegenüber dem Siechenhofe belehnt. [UBM3, Seite 174]
1480 25.02. Baltharsar Thalle in der Sudenburg bittet den Bürgermeister von Zerbst, ihn zu seinem Rechte gegen eine Zerbsterin zu verhelfen. [UBM3, Seite 178]
1480 28.03. Magdeburg: Domherr Arnd Treskow, seine Brüder Heinrich, Joachim, Rüdiger und Hans verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs Ernst an die Brüder Jacob, Heinrich, Gabriel und Johann Rode zu Magdeburg u.a. 9 Gulden jährlich aus dem Ledergelde in der Sudenburg, wiederkäuflich. [UBM3, Seite 195]
1480 24.06. Abt Andreas zu Berge belehnt Drewes zu der Westen, Bürgermeister der Sudenburg, mit einem Viertel Landes in Klein-Ottersleben. [UBM3, Seite 183]
1480 17.07. Abt Andreas zu Berge bekundet, dass der Bürger Hans Velpennig und seine Frau Zacharia den Vorstehern der Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg zu Händen des Altaristen des Altars des heiligen Kreuzes oder S. Thomas genannt in derselben Kirche 2 alte Schock jährlicher Rente aus ihrem Salzkot zu Sülldorf, belegen allernächst der luttken taferne wiederkäuflich für 15 Gulden verkauft hat. [UBM3, Seite 186]
1480 19.10. Abt Andreas zu Berge bezeugt, dass der (Magdeburger) Bürger Lauzenz Strecker an Hans Düvel, Bürger der Sudenburg, drei Gulden aus seinem Hause auf der Schuhbrücke (Anm.: in der Altstadt Magdeburg) für 60 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.

Anm.: Das Haus hatte Strecker am gleichen Tag erst von Abt Andreas zu Lehn bekommen.

[UBM3, Seite 189]
1481 28.03. Dompropst Melchior von Meckow bezeugt als Lehensherr, dass Heinrich Viffbroth, Bürger der Sudenburg, und seiner Frau Jutte von ihrem Hause in der Siechenstraße, zum Bären genannt gegenüber dem Hause zur Rose, zwei Gulden jährlich wiederkäuflich für 40 Gulden an die Vikare Marcus Mollenstedt, Nicolaus Fränkel, Bernt Eytze, Johann Petri und Johann Boningk verkauft haben. [UBM3, Seite 195]
1482 05.03.

Abt Andreas von Berge belehnt Hans Hovener, den Provisor der Parochialkirche St. Michaelis mit einem Garten bei dem Weingarten neben der Landstraße.

Anm.: Provisor = Verwalter, Parochialkirche = Kirche mit einem Pfarrbezirk.

[Wüst, Seite 261]
1483 14.10. Calbe: Erzbischof Ernst nimmt Meyger, den Juden von Stassfurt, auf 6 Jahre in seinen Schutz und gestattet ihm im Judendorf in der Sudenburg zu wohnen, wofür er jährlich 2 Gulden Schutzgeld zu zahlen hat. [UBM3, Seite 291]
1484 24.01. Hans Kruse in der Vorstadt S. Michael verkauft den Domvikaren von seinem Hause daselbst, dat in der tall, wen men uth der Sudenborch na dem closter to Berge gyet, uppe dy luchtern syden dat andere ist, 4 Schillinge jährlich wiederkäuflich für 5 Gulden mit Zustimmung der 4 Unterküster am Dom, von denen er das Haus 10 Schwertgroschen jährlich zu Lehen hatte. [UBM3, Seite 304]
1484 30.01. Dompropst Melchior von Meckow bekennt als Lehnsherr, dass Cyriacus von Egeln, Bürger der Sudenburg, von seinem Hause, hinter der dingbank und gegenüber dem Pfarrhofe von S. Ambrosii gelegen, 3 Gulden jährlich wiederkäuflich für 50 Gulden an die Prokuratoren Johann Westfal und Wentzlaus Fabri, die Altesten Bernhard Eytzen und Johann Petri und die übrigen Domvikare verkauft hat. [UBM3, Seite 304f]
1484 01.04. Bartholomäus Keller bezeugt als Lehensherr, dass der Vikar Egbert Abrahe von seinem Hause in der Sudenburg auf dem Pralenberge zwischen Heinrich Koch und Livin Stein gelegen, den Domvikaren Johann Westfal, Wenzlaus Fabri, Bernard Eytzen, Johann Petri, Conrad Palnitz und den übrigen Vikaren einen Gulden jährlich wiederkäuflich für 20 Gulden verkauft hat. [UBM3, Seite 306]
1485 14.03. Dompropst Melchior von Meckow bezeugt als Lehnsherr, dass der Unterküster Peter Framholt und seine Frau Ilse von ihrem Hause in der Siechenstraße in der Sudenburg, in welchem Barthold von Schapen zu wohnen pflegte, 3 Gulden jährlich für 50 Gulden wiederkäuflich an die Domvikare verkauft hat. [UBM3, Seite 312]
1485 18.03. Abt Andreas von Kloster Berge belehnt Cone Grote in der Sudenburg, Vorsteher des Hospitals daselbst, mit 2 Höfen in Buckau, welche Drewes Klotzingk aufgelassen hat, zum Behuf des Hospitals. [UBM3, Seite 313]
1486 27.02. Gröningen: Gottfried von Moltzen, Bürger der Sudenburg, verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs Ernst für sich, seine Frau Emmele und ihre Erben dem Stift S. Sebastian drei Gulden jährlich aus zwei Häusern und Höfen in der Sudenburg, von denen der Eine Claus Swerezel, der andere Hans von Lere gehört hat, wiederkäuflich für 60 Gulden; der Wiederkauf soll bei Strafe von 10 Gulden in 3 Jahren erfolgen. [UBM3, Seite 333]
1486 04.04. Magdeburg: Notariats-Instrument über die namens des Erzbischofs Ernst erhobene Einsprache gegen die Erbauung einer neuen Mauer von der Neustadt bis an die Ulrichspfarre seitens der Stadt Magdeburg. [UBM3, Seite 336]
1486 30.09. Magdeburg: Erzbischof Ernst löst die 12 Mark jährlichen Zinses, welche sein Vorfahr Friedrich aus den Kupferpfennigen in der Sudenburg an Heinrich von Byern wiederkäuflich für 106 Mark verkauft hatte, wieder ein und verkauft sie für dieselbe Summe wiederkäuflich an den Rat der Sudenburg. [UBM3, Seite 348]
1487 29.03. Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Duvel in der Sudenburg mit einer Hufe Landes auf Gliner Mark, welche diesem von Dreves Elers zu Sülldorf für 18 Gulden wiederkäuflich verkauft war. [UBM3, Seite 365]
1488 25.04. Erzbischof Ernst bestimmt einen Termin zur Entscheidung eines Streites zwischen den Schneidern der Altstadt und Neustadt und Sudenburg.

Urkundentext: 1488-Schneiderstreit.doc

[UBM3, Seite 388ff]
1488 16.06. Dompropst Adolf von Anhalt bezeugt als Lehensherr, dass der Schwertfeger Hans Wynkelmann von seinem Hause in der Sudenburg auf der Siechenstrasse, zwischen dem Hause von Heidenreichs von Vyanden Kindern und Hans Gelehar gelegen, den Domvikaren einen Gulden jährlich wiederkäuflich für 20 Gulden verkauft hat. [UBM3, Seite 391]
1489 24.05. Johannes Langeleff, Altarist in der Kirche S. Ulrici, verkauft dem Thesaurarius und Kapitel der Kapelle U.L.Fr. des erczbisschuplichen sales up dem nygen marckte einen halben Gulden jährlicher Rente aus seinem Hause, Hof und Garten geleghen in der Sudenborg by sunte Michaels dore in dem winckel jeghen deme nygen hospitale wiederkäuflich für 10 Gulden; und dass dieser Wiederkauf mit Zustimmung des Lehensherren Thomas Harckstro, Bürger zu Magdeburg, geschehen ist, darum hat dieser sein Siegel an den Brief gehängt. [UBM3, Seite 403]
1489 26.06. Abt Andreas von Kloster Berge bekundet, das Henning Staagke 50 gulden an Kersten Smed und seine Frai Helene verkauft hat. Diese Summe ausser 3 Gulden haben diese gegen eine Leibrente von 3 Gulden aus einem freien Hof und 5 Hufen Landes zu Karith an das neue Hospital in der Sudenburg vermacht, so dat in der schepen boke in der Sudenborch geschreven und versart is.

Anm.: Dieses Schöffenbuch der Sudenburg scheint aber leider nicht mehr zu existieren.

[UBM3, Seite 404]
1489 04.09. Dompropst Adolf von Anhalt bekundet, dass Levin Godeke aus der Sudenburg für sich und seine Erben an Johann von Nuwenstede, Dompropst zu Merseburg, den Domherrn Johann Allenstein, den Kanonikus von S. Nicolai Vincenz Tyden und den Domvikar Urban Schutze, den Testamentarien des verstorbenen Domherrn Balthasar von Schlieben 4 ½ Gulden jährlich aus seinem Hause gegenüber der Dingbank für 89 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. [UBM3, Seite 406]
1489 07.10. Dompropst Adolf von Anhalt bezeugt als Lehensherr, dass Claus Betke aus der Sudenburg und seine Frau Katharina an Andreas Pherth, Nicolaus Ryman, Heinrich Swiden und Jürge Kremer, Domherrn, Diacon und Subdiacon zu Magdeburg, aus ihrem Hause und biwerbe in der Sudenburg vor S. Michaels Thore gegenüber dem Judendorfe, welches früher Claus Thomas gehörte, zwischen Vincenz Beventhen im Süden und Balthasar Pawels im Norden gelegen, 3 Gulden wiederkäuflich für 60 Gulden verkauft hat. [UBM3, Seite 409]
1489   "…sind im "suburbium" 94 Häuser, von denen an Zins zusammen 104 Gulden, 54 Groschen und 3 ½ Pfenig gezahlt werden." ("verlorenes Magdeburger Probsteibuch", STAZerbst, Bl. 50v) Das Erzbistum Magdeburg, Band 1, Teil 1: Das Domstift St. Moritz, von Gottfried Wenz, Berent Schwineköper, Seite 262
1490 21.04. und 16.06.: Zwei Eintragungen aus dem Schöffenbuch der Sudenburg betreffend den wiederverkäuflichen Verkauf von Zinsen aus dem Hause zum Schlosse an der Ecke Steinstraße (Altstadt MD). Transsumiert und beglaubigt durch den Möllenvogt Sebastian Langhans am 25.07.1517 [UBM3, Seite 413]
1490 07.05. Hans Kaldenborne bittet den Möllenvogt und den Rat der Sudenburg um Beistand in einer Streitsache mit Bürgern von Bernburg. [UBM3, Seite 414f]
1490 08.05. Der Rat der Sudenburg schreibt an Fürst Waldemar von Anhalt, Graf von Aschanien, Herr zu Bernburg etc., wegen Geleites des Bürgers Hans Kaldenborne. [UBM3, Seite 415]
1490 13.05. Fürst Adolf zu Anhalt, Dompropst zu Magdenurg, belehnt die Domvikare u.a. mit 5 Worthen bei S. Michael und 2 Worthen vor dem Siechenthore der Sudenburg. [UBM3, Seite 416]
1490 19.06. Hans Bodes Witwe in der Sudenburg bittet Erzbischof Ernst dahin zu wirken, dass Georg Litzow zu Zerbst die von mehreren Jahren rückständigen Zinsen von seinem Hause am Holzmarkt bezahle. [UBM3, Seite 417]
1490 12.11. Der Rat der Sudenburg bezeugt, dass Erzbischof Ernst 2 Mark aus der Urbede daselbst und 8 Mark aus der Herbstbede zu Groß-Ottersleben, welche einst Erzbischof Albrecht an Margarethe, Hans Alemanns Witwe, verkauft hatte und welche durch Erbschaft an Thomas und Bartholomäus Keller gekommen waren, für 400 Mark eingelöst und ihm für diese Summe wiederkäuflich verschrieben hat. [UBM3, Seite 422]
1490   Um , September: Der Pfarrer der Ambrosiuskirche, Stephan Pund, ersucht den Rat von Zerbst um Auslieferung eines Erbes an seine Kirche.

Anm.: Zeitangabe "des sunabendes nach Mauricii"

Urkundentext: 1490_ErbeAnAmbrosius.doc

[UBM3, Seite 411]
1490 Um Donatus Melentcz, Pfarrer in der Sudenburg, bittet den Rat von Zerbst für seine Muhme, die Frau Hawmeters, die von ihrem Manne weggejagt und mit beleidigenden Worten beschimpft ist. Er bittet, Hawmeter zu veranlassen, dass er seine Frau für seine eheliche Frau hielte.

Anm.: Aus dem Stadtarchiv Zerbst, Pfarrer von S. Ambrosii oder S. Michaelis?

[UBM3, Seite 412]
1491 15.04. Das Domkapitel bezeugt, dass es an Orthgis Clenke seinen Klosterhof in der Sudenburg, in welchem der verstorbene Johann von Veltheim gewohnt, für 70 Gulden und eine jährliche Abgabe von einem Vierdung zur Memorie des Conrad Fryensten im Dom auf Lebenszeit verpachtet hat. [UBM3, Seite 426f]
1491 29.04. Das Domkapitel gibt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Kapitals von 50 Gulden auf ein Haus in der Sudenburg in der Siechenstrasse seitens des Schusters Paul Schulte. [UBM3, Seite 427]
1491 18.05. Das Domkapitel gibt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Kapitals von 50 Gulden auf ein Haus in der Sudenburg seitens Hans Eymeke.

Text: Senior et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili viro domino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem. Scitote, quod noster consensus est, ut Hans Eymeke super domo sua in suburbia meridionale Magdeburgensi in platea mulendini sita XX florenos ronenses recipere et pro illis annuum consum vendere valent, ita tamen quod huinsmodi summam cum censu infra 4or annos a dato presencium recmat et absolvat. Datum anno domini MCCCCXCI, feria 4to post dominicam Exaudi.

[UBM3, Seite 427]
1491 10.11. Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Pape zu Sülldorf an Hans Düvel, Bürger der Sudenburg, und dessen Ehefrau Kerstine einen Wispel Weizen jährlicher Pacht aus vier freien Hufen Landes auf Hallingsdorfer Mark, zwei Hufen auf Bahrendorfer Felde, zwei Weidichte und drei Wiesen bei der Weiden- und Stepenmühle für 40 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. [UBM3, Seite 438]
1491   Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Albrecht Stein an Drewes thor Westen und Peter Frangke, Vorsteher der Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg, einen halben Gulden für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. [UBM3, Seite 439]
1492 17.01. Das Domkapitel genehmigt die Aufnahme eines Kapitals von 30 Gulden auf ein Haus in der Sudenburg seitens Hans Tzyen.

Text: Senior et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili viro domino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem. Noveritis quod noster consensu et voluntate est, ut Hans Tzyen faber super domo sua in suburbia meridionali Magdeburgensi exopposito ville Judeum sita XXX florenos renenses recipere et pro illis annuum censum vendere valeat, sic tamen quod huiusmodi summam cum capitalem cum censu infra 4or annos a dato presencium reemat et absolvat. Datum anno domini MCCCCXCI, ipso die sancti Anthonii.

[UBM3, Seite 441]
1492 17.01. Das Domkapitel genehmigt die Aufnahme eines Kapitals von ?? Gulden auf ein Haus in der Sudenburg seitens Matheus Eickman.

Text: Decanus, senior et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili viro domino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem. Noveritis, quod de noster consensu et voluntate est, ut Hans Tzyen, civis suburbia meridionalis Magdeburgensis, super domo sua ibidem in suburbia in plutea informorum site tom rugen manne dicta quiquaginta florenos renenses recipere et pro illis annuum censum vendere valeat, ita  tamen quod huiusmodi censum infra 4or annos a dato presencium proximos de predicta domo reemat et absalvat. Datum anno domini MCCCCXCII feria 4ta post festum sancti Anthonii.

[UBM3, Seite 441]
1492 01.03. Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Valentin Cordes zu Stemmen an Hans Duvel, Bürger in der Sudenburg, 8 Scheffel Weizen jährlicher Pacht aus seinem Wohnhof zu Stemmen und 8 Morgen Landes auf Stemmer Mark für 36 Gulden auf Widerkauf verkauft hat. [UBM3, Seite 443]
1492 31.03. Dompropst Adolf von Anhalt leiht Nicolaus Thews ein Haus auf dem Pralenberge auf 2 ½ Schilling jährlichen Zinses und ein anderes Häuschen daselbst auf ein Vierding jährlich, welche vorher Heinrich Gryper in Lehen hatte. [UBM3, Seite 444]
1492 19.05. Abraham und Kanolt, Vorsteher der Juden im Judendorf, schreiben an Erzbischof Ernst wegen des Streitfalles mit den Barfüssern.

Urkundentext: 1492_05_19_Judenstreit_1.doc

[UBM3, Seite 450f]
1492 25.05. Bericht des Möllenvogts Hans Reynhart über den Judenkrawall und die Verhandlungen deswegen mit dem Rate der Stadt.

Urkundentext: 1492_05_25_Judenstreit_2.doc

[UBM3, Seite 451ff]
1492 03.06. Der Möllenvogts Hans Reynhart schreibt an den Erzbischof Ernst über die Beleidigung eines Barfüssers durch zwei Juden.

Urkundentext: 1492_06_03_Judenstreit_3.doc

[UBM3, Seite 451ff]
1493 22.02. Das Domkapitel gibt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Kapitals von 50 Gulden aus das Haus "zur Kanne" in der Sudenburg nach Süden hin seitens des Bürgers Hans Dael. [UBM3, Seite 465]
1493 27.04. Erzbischof Ernst bestätigt die Schenkung von 20 Gulden jährlich zu einem geistlichen Benefizium beim Altar S.Antonii in der Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg, welche durch den Pfarrer Johannes Specht, Ordin. S. Antonii, Nicolaus Theus, früher Pfarrer zu Gross-Weddingen, und Johannes Ritter, Bürgermeister der Sudenburg, geschehen ist. [UBM3, Seite 467
1493 28.05. Antwort des Bischofs Tilo von Merseburg an Erzbischof Ernst über die Vertreibung der Juden.

Urkundentext: 1493_05_28_Judenstreit_5.doc

[UBM3, Seite 467f]
1493  

veranlasste Ernst, Erzbischof von Magdeburg, die Vertreibung der Juden.

Karl Janicke schreibt in "Ernst, Erzbischof von Magdeburg" [2]:

"Sein eifrig kirchlicher Sinn zeigte sich auch in der Vertreibung der Juden aus dem vor den Mauern Magdeburgs gelegenen Judendorfe (1493), doch gestattete er ihnen, ihre fahrende Habe mitzunehmen; auch erhielten sie den Erlös aus dem Verkaufe ihrer Grundstücke, welche der Rath der Sudenburg auf erzbischöflichen Befehl erwerben mußte; das ehemalige Judendorf erhielt seitdem den Namen Mariendorf."

 

 
    Die Synagoge wurde in eine Marienkapelle umgewandelt und das "Mariendorf" mit der Sudenburg vereinigt. "Von dem zerstörten Gottesacker der Juden liegen noch heute in einzelnen Straßen Magdeburgs die hebräischen Leichensteine zerstreut an den Ecken." [Dr. Friedrich Richter's von Magdeburg kurzgefasste Geschichte der Stadt Magdeburg, von Dr. Friedrich Richter, Seite 65]
    Es wird von 150-200 vertriebenen Personen ausgegangen. [5] S.47
   

"Die ersten Juden siedelten sich im Jahre 957 in Magdeburg an. 1012 existierte bereits eine größere Judengemeinde in Magdeburg. Während der Zeit des ersten Kreuzzuges Ende des 11. Jahrhunderts wurden die Juden auch in Magdeburg verfolgt und ermordet.

1146 kehrten die Überlebenden zurück; 1215 führte Kaiser Otto IV. einen Krieg gegen Magdeburg und den Erzbischof Albrecht II., wobei das Judendorf geplündert und zerstört wurde. Später wurde es auf Kosten der Juden wiederaufgebaut. 1261 wurde das Judendorf ein zweites Mal ausgeplündert und zerstört, weil Erzbischof Ruprecht die leere Staatskasse auffüllen wollte. Die Schuld an einer hohen Sterblichkeitsrate im Jahre 1384 schob man den Juden zu, was Verfolgung und Unterdrückung mit sich brachte.
1492 mußten alle Juden Magdeburg verlassen; der Grund dafür waren erneute "Judenkrawalle". Das ehemalige Judendorf wurde nun "Mariendorf" genannt, auch die Synagoge hieß von nun an "Marienkapelle". Die Judenansiedlung war offiziell verboten.
… 1807 bekamen jüdische Mitmenschen die allgemeinen Bürgerrechte zuerkannt. Sie konnten sich ungehindert niederlassen und ihre Religion frei ausleben."

http://www.laehnemann.de/auschwitz/seite14.htm

 
1493 25.06. Der Rat der Sudenburg bittet das Domkapitel zu Magdeburg, ihn gegen die Ansprüche des Abtes zu Berge an den Judenkever (Anm.: Judenfriedhof) zu schützen.

Urkundentext: 1493_06_25_Judenfriedhof_1.doc

[UBM3, Seite 467f]
1493 16.07. Das Domkapitel gibt seine Zustimmung zur die Aufnahme eines Kapitals von ?? Gulden auf ein Haus in der Sudenburg seitens Hans Krüger.

Text: Decanus et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili viro domino Johanni

Procuratori prepositure Magdeburgensis salutem. Noveritis, quod  nostro consensu et voluntate est, ut Hans Kruger pistor, civis suburbii meridionalis Magdeburgensis, super domo sua ibidem in suburbio prope donum vulgariter dii dingbanck nuncupatam versus austrum sita centrum florenos renenses recipere et pro illis annuum censum vendere valeat, ita tamen quod huiusmodi censum infra 4or annos roximos reemat et donum predictam de illis quitam et liberam faciat. Datum anno domini MCCCCnogagesimo tercio feria quarta post Divisionis apostolorum.

[UBM3, Seite 441]
1493 16.07. Hans Kotze erhält vom Erzbischof Ernst als freies Rittergut einen freien Hof mit Garten in der Sudenburg im Judendorfe gelegen, den jener dem Rate der Sudenburg abgekauft. Dr. Christoph vom Hain, Hofmeister des Erzbischofs, erhält ebenda einen freien Hof mit Garten und einem steinernen Stocke daran. [Wüst, Seite 209]
1493 18.07. Abt und Konvent des Klosters Berge bitten das Domkapitel zu Magdeburg, ihnen den beim Kloster gelegenen Judenkever (Anm.: Judenfriedhof) zukommen zu lassen.

Urkundentext: 1493_07_18_Judenfriedhof_2.doc

[UBM3, Seite 467f]
1493 23.08. Der Rat der Sudenburg gibt seine Zustimmung zum Ankauf und der Befreiung eines freien Hofes in dem Judendorfe, den der Jude Benedikt früher gehabt, durch den erzbischöflichen Marschall Hans Kotze und gestattet, dass dieser und die Seinen freien Ein- und Ausgang zu dem Hinterhofe haben sollen. [UBM3, Seite 477]
1493 01.09. Simon Lakenscherer in der Sudenburg bittet den Rat von Zerbst, ihn gegen den Zerbster Bürger Jacob Schulte, der ihn beim Fürsten Magnus von Anhalt verklagt hat, zu verteidigen. [UBM3, Seite 941]
1494   Der Rat von Zerbst schreibt dem Möllenvogt Kaspar von Kositz, dass Urban Richard von Jacob Brackell, einem Knochenhauer in der Sudenburg, in Sachen seines Stiefsohnes Hans Hakeborn beim geistlichen Gerichte zu Ziesar verklagt sei, obgleich sowohl Graf Bernhard von Mühlingen und der Rat von Zerbst für jenen Fürsprache gethan, als auch er selbst sich zu einem Vergleiche vor dem Rate der Sudenburg erboten hatte. Der Rat bittet nun den Möllenvogt, die Kläger zu veranlassen, dass die Angelegenheit vor ihm verhandelt und das Verfahren vor dem geistlichen Gericht abgestellt werde. [UBM3, Seite 942]
1494 07.03. Der Möllenvogt Hans Reynhart empfiehlt den Fronen (Anm.: Diener, Amtmann, Gerichtsdiener) Jacob Penningstorp aus der Sudenburg dem Rate von Zerbst für den Dienst. [UBM3, Seite 487]
1494 10.03. Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Kersten Slevenitz zu Dodendorf ans Hans Lene, Hans Wernecke und Jacob Brake, Bürger und Vorsteher der Brüderschaft U.L.Fr. in der Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg, zum Behuf genannter Brüderschaft 13 Scheffel Weizen jährlicher Rente aus zwei Hufen Landes in Dodendorf für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. [UBM3, Seite 487]
1494  09.08. Erzbischof Ernst entscheidet einen Streit zwischen dem Dompropst von Halberstadt und dem Rate der Sudenburg über den Zoll, den die Juden an jenen zu zahlen verpflichtet waren.

Urkundentext: 1494_08_09_Judenzoll.doc

[UBM3, Seite 496f]
1494 25.10. Der Offizial der Dompropstei bekennt vor den Schöffen zu Zerbst, dass Moritz Brandes aus der Sudenburg, der von Matthäus Eikmann aus Zerbst wegen einer Bierschuld Hans Czellekes aus der Neustadt verklagt war, mit dem letzteren vor ihm erschienen sei, wo dieser erklärt habe, dass er niemals mit Brandes gemeinschaftlich Bier gekauft habe; demnach könne Eikmann für die Schuld Czcellekes an Brandes auch keinen Anspruch erheben. [UBM3, Seite 943]
1495 05.01. Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Levin Snock zu Welsleben an Peter Fromholt in der Sudenburg einen halben Wispel Weizen jährlicher Pacht von einer Hufe Landes auf Barendorfer Felde für 24 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. [UBM3, Seite 525]
1495 02.04. Erzbischof Ernst vermittelt einen Vertrag zwischen den Schneidern der Altstadt und denen der Neustadt und Sudenburg.

Urkundentext: 1495_04_02_Schneidervetrag.doc

[UBM3, Seite 560f]
1495 07.04. Hans Ritter, Bürger der Sudenburger, verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs 5 Wispel Weizen, 10 Schillinge und 4 Hühner jährlich von 2 Hufen auf Rottersdorfer Felde und von 2 Häuser zu St.Michael vor der Sudenburg für 400 Gulden wiederkäuflich und verpflichtet sich, die Zinsen binnen 3 Jahren bei Strafe von 50 Gulden zurückzukaufen. [UBM3, Seite 562] [Wüst, Seiten 39, 262, 348]
1495 12.05. Der Vikarius Egbert Abraham schwört Urfehde, für seine Verhaftung und Gefangenschaft an niemand sich rächen zu wollen. Als Gewährsmänner bring er u.a. die Sudenburger Ludeke Hogesang und Martin Ranow. [UBM3, Seite 567]
1495 02.06. Der Möllenvogt Caspar von Kositz bittet den Rat von Zerbst um freies Geleit für Gertrud Hawers aus der Sudenburg, damit sie sich mit ihren Schuldnern vertragen könne. [UBM3, Seite 569]
1495 06.11. Das Domkapitel gibt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Kapitals von 10 Gulden auf ein Haus in der Sudenburg gegenüber vom neuen Hospital gelegen seitens Barbara, der Witwe Hans Ostherren. [UBM3, Seite 579]
1495 24.11.

Abt Mathias zu Berge bekundet, dass Drewes Helwich, Bürger in der Sudenburg, dem Dechant und Kapitel des Stifts S. Nicolai zu Magdeburg zu drei Vikarien, nämlich dem Altar der heil. Marie Magdalene, dessen Besitzer Matthias Wegner ist, des heil. Blasius, dessen Besitzer Pail Niemer, und des heil. Bartholamaeus, dessen besitzer Jacob Tectoris ist, 12 Scheffel Weizen jährlicher Rente aus 1 ½ Hufe Landes auf Dodendorfer Felde für 24 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.

Obgleich die Urkunde kein Tagesdatum hat, so ist sie doch dem 24.11. zugewiesen, weil an diesem Tage (am avende sunte Katherine dages) Drewes Helwich dem Stift S. Nicolai einen Revers ausstellt, dass er die Güter in 6 Jahren zurückkaufen werde.

[UBM3, Seite 579]
1496 03.01. Moriz Brandes in der Sudenburg bittet den Rat von Zerbst, dieser möge seinen Bürger Claus Götze anhalten, seinen Verpflichtungen wegen einer Bierlieferung nachzukommen.

Urkundentext: 1496_01_03_BrandesBierlieferung.doc

[UBM3, Seite 580]
1496 08.01. Das Domkapitel gibt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Kapitals von 25 Gulden auf ein Haus in der Sudenburg in der Siechenstrasse seitens des Besitzers Hans von Eymbeke. [UBM3, Seite 581]
1496 15.01. Das Domkapitel gibt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Kapitals seitens Hans Dothes auf sein Haus in der Sudenburg neben dem des Schmieds an der Ecke gegenüber vom Judendorfe. [UBM3, Seite 582]
1496 20.02. Abt Mathias zu Berge bekundet, dass Claus Hervest zu Osterweddingen an den Sudenburger Bürger Albrecht Scoder 6 Scheffel Weizen jährlicher Rente aus einem Viertel Landes auf Osterweddinger Felde für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. [UBM3, Seite 583]
1496 05.03. Der Rat der Sudenburg verkauft dem Domvikar Hartmod upp dem barge 5 Gulden jährlich wiederkäuflich für 100 Gulden. [UBM3, Seite 584]
1496 12.03. Der Rat der Sudenburg verkauft dem Domvikar Hartmuth von dem Berge, Vikar der Domkirche, 10 Gulden jährlich für 200 Gulden wiederkäuflich. [UBM3, Seite 584]
1496 19.03. Der Rat der Sudenburg verkauft mit Genehmigung des Erzbischofs Ernst 36 Gulden jährlichen Zins wiederkäuflich für 600 Gulden an Valentin von Emden zu Magdeburg. [UBM3, Seite 585]
1496 26.03. Das Domkapitel gibt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Kapitals auf ein Haus in der Sudenburg nahe der Dingbank, welches früher Drewes zur Westen bewohnt hatte, seitens Claus Resegans. [UBM3, Seite 586]
1496 18.06.

Magdeburg: Erzbischof Ernst gibt den Tuchmachern in der Sudenburg (in Mariendorf, dem ehemaligen Judendorf) ein Privilegium.

Abschrift beglaubigt durch den Notar Philipp Ludwig von Sch(r ?)echenheim Heidelbergensis, Bürger der Sudenburg.

Urkundentext: 1496_06_18_TuchmacherPrivileg.doc

[UBM3, Seite 580]
1497 26.01. Der Rat der Sudenburg schreibt an den von Magdeburg wegen eines gestohlenen Pferdes und bittet um Fürsprache bei den Herzögen von Mecklenburg.

Urkundentext: 1497_01_26_GestolenesPferd_1.doc

[UBM3, Seite 619]
1497 26.01. Der Rat von Magdeburg schreibt den Herzögen Magnus und Balthasar von Mecklenburg wegen des gestohlenen Pferdes und sendet den Brief der Sudenburg an diese.

Urkundentext: 1497_01_26_GestolenesPferd_2.doc

[UBM3, Seite 617ff]
1497 26.01. Der Rat der Neustadt schreibt an die Herzöge Magnus und Balthasar von Mecklenburg wegen des gestohlenen Pferdes.

Urkundentext: 1497_01_26_GestolenesPferd_3.doc

[UBM3, Seite 620]
1497 01.04. Das Domkapitel nimmt Hans Wernecke aus der Sudenburg als seinen Bäcker in Dienst.

Urkundentext: 1497_04_01_BaeckerWernecke.doc

[UBM3, Seite 624f]
1497 07.04. Das Domkapitel erlaubt, dass Jacob Blome auf sein Haus in der Sudenburg gegenüber dem Mariendorfe, welches früher Heyne Krakeborn bewohnte, ein Kapital von 100 Gulden aufnimmt. [UBM3, Seite 626]
1498 14.03. Das Domkapitel gestattet, dass Lorenz Bodeker, Bürger der Sudenburg, auf sein Haus in der Mühlenstraße in der Sudenburg, welches früher Hans Lehne bewohnte, 100 Gulden Kapital aufnimmt. [UBM3, Seite 636]
1498 24.03. Der Rat der Sudenburg bezeugt, dass Margaretha Hoykendorps für sich und die künftigen Besitzer ihres Hauses und Hofes und ihrer Böden, das dritte und vierte allernächst der varweryge belegen im Mariendorfe vor dem Elbthore, an Johann Unledig Prokurator und Sebastian Wollen und die anderen Cappelane der neuen Capelle im Dom einen halben Gulden jährlichen Zinses für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. [UBM3, Seite 636]
1498 20.06. Abt Mathias zu Berge belehnt Hans Steinsetzer für die Kirche S. Michaelis mit einem Viertel Landes auf Karolinger Mark, welches Georg Allenstein der Kirche für 5 Gulden verpfändet hat. [UBM3, Seite 639]
1498 25.06. Abt Mathias zu Berge belehnt Drewes Jacoff in der Sudenburg mit einer halben Hufe und ein Viertel Landes in Klein-Ottersleben. [UBM3, Seite 639]
1499 29.04. Das Domkapitel überlässt Bernd Bessendal und seiner rau Katharine ein Freihaus auf dem Pralenberge, in der Sudenburg neben der Badstube, in welchem vorher die Zimmerleute der Kirche gewohnt haben, wofür sie ein neues Haus bauen und nach nach ihrem Tode dem Domkapitel überlassen sollen. [UBM3, Seite 651]
1499 24.03. Der Rat der Sudenburg stellt dem Domkapitel einen Schuldschein aus über 300 Gulden, welche er in drei Jahren zurückzuzahlen verspricht. [UBM3, Seite 651]
1499 24.05. Abt Mathias zu Berge bekundet, dass Laurene Botcher, Bürger der Sudenburg, an Hans Schechting zu Magdeburg und dessen Sohn Mathias zu Diesdorf zwei Hufen Landes auf Osterweddinger Felde, wovon ein Viertel Abbendorfer Felde liegt, für 100 Gulden auf Wiederkauf verkauft hat. [UBM3, Seite 651]
1501 26.03. Das Domkapitel gestattet die Aufnahme eines Kapitals auf ein Haus in der Mühlenstrasse in der Sudenburg seitens des Bürgers Hans Kons. [UBM3, Seite 677]
1501 27.03. Das Domkapitel verpachtet en Emegard, Henning Krachts Hausfrau, dan Klosterhof in der Sudenburg auf dem Pralenberge an der engen Gasse gelegen, wo am nächsten Hans von Bartenslebens Witwe wohnt. Dafür soll die Pächterin alle Jahr eine halbe Mark zur Memorie Conrad Friegensteins geben. [UBM3, Seite 677]
1501 10.12. Abt Mathias zu Berge bekundet, dass Bastian Mass an Hans Schlechting zu Magdeburg einen Garten bei dem Glockenhause bei dem Siechenhause für 40 Gulden wiederkäuflich verkauft hat.

Anm: Lage dieses Siechenhauses unklar. MD oder Siechenhof?

[UBM3, Seite 685]
1501 15.12. Abt Mathias zu Berge bekundet, dass Urban Winkelmann an Claus Germersleben und die armen Leute zu S.Georg im Siechenhofe einen halben Gulden auf ein Wohnhaus zum olden wedman (Anm.: in Magdebugr) für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. [UBM3, Seite 685]
1502 11.05. Das Domkapitel gestattet Margarethe Wulkow die Aufnahme eines Kapitals von 10 Gulden auf ihr Haus in S.Michael. [UBM3, Seite 692] [Wüst, S. 262]
1502 19.05. Der Rat der Sudenburg verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs und des Domkapitels an Johann Kedel, Vikar des Altars S.Crucis im Dom, 17,5 Gulden jährlichen Zinses wiederkäuflich für 350 Gulden. [UBM3, Seite 693]
1502 05.09. Das Domkapitel gestattet Cone Gruben auf sein Haus in der Sudenburg, die Walkmühle, welche früher Hans Lichtenberg besass, ein Kapital von 60 Gulden aufzunehmen. [UBM3, Seite 696]
1502 27.09. Der Rat der Sudenburg verkauft an die Kirche S. Katharinen zu Magdeburg zum Behuf des Altars S. Johannis Baptiste 12 Gulden aus der Stadt wiederkäuflich für 200 Gulden. [UBM3, Seite 697]
1502 27.10. Das Domkapitel verkauft dem Vikar Hartmuth von dem Berge und Ursula, Comen Bruns Witwe, 10 Gulden Leibrente für 200 Gulden, wofür ihnen Hartmuth von dem Berge seinen von dem Rate der Sudenburg am 12.03.1496 ausgestellten Schuldbrief überlassen hat. [UBM3, Seite 699]
1502 12.11. Erzbischof Ernst verspricht dem Rate der Sudenburg, ihn für ein Kapital von 500 Gulden schadlos zu halten und bis zum Wiederkauf dasselbe mit 26 Gulden und einem Ort zu verzinsen. [UBM3, Seite 699]
1503 17.01. Magdeburg: Erzbischof Ernst erneuert die Stadtrechte der Sudenburg und S. Michaels und legt Rechte und Pflichten fest.

Urkundentext: 1503_01_17_Stadtrechte.doc

[UBM3, Seite 701ff]

[8]

1503 23.01. Erzbischof Ernst stiftet einen Vergleich zwischen dem Rate der Sudenburg und dem Möllenvogt Hans Ritter über die Bürgerrechte und Wahl zum Ratsstuhl und der Schöffenbank von des letzteren neuem Hause in der Sudenburg.

Urkundentext: 1503_01_23_BürgerrechteUndRaetewahl.doc

[UBM3, Seite 706f]
1503 23.02.

Magdeburg: Bestätigung der Brauer-Innung in der Sudenburg durch Erzbischof Ernst.

Im Innungsbrief für die Brauer in Sudenburg wird bestimmt, dass in Sudenburg und im Mariendorf nur selbstgebrautes Weizen- oder Gerstenbier ausgeschenkt werden darf. Auch wird darin untersagt, in St.Michael Zerbster Bier auszuschenken.

Urkundentext: 1503_02_23_Brauerinnung.doc

[UBM3, Seite 715ff] [Wüst, S. 252, 262]
1503 23.02. Magdeburg: Bestätigung der Innung der Bäcker und Ackerleute in der Sudenburg durch Erzbischof Ernst.

Urkundentext: 1503_02_23_InnungBaeckerAckerleute.doc

[UBM3, Seite 717ff]
1503 11.08. Das Domkapitel gestattet Gerecke Kogk auf sein Haus in der Sudenburg, "zum Strauss" genannt, ein Kapital von 40 Gulden aufzunehmen. [UBM3, Seite 727]
1503 14.12. Hans Wylleken, Türmer (tornemann) auf der Sudenburg, bittet den Rat von Zerbst, insbesondere den Bürgermeister Benedikt Jungermann, ihm seinen früheren Dienst als Türmer in Zerbst mit seinem früheren Gehalte wieder zu verleihen.

Anm.: Wirklich "unser" Sudenburg??? Bleit zu klären.

[UBM3, Seite 731]
1504 17.01. Halberstadt: Erzbischof Ernst befreit Asmus Moritz, Bürger der Sudenburg, von allen seinen Pflichten gegen eine Zahlung von 5 Gulden jährlich.

Urkundentext: 1504_01_17_AsmusMoritz.doc

[UBM3, Seite 734f]
1504 29.02. Für erlittene Brandschäden erhält Sudenburg von Erzbischof Ernst das Recht, zwei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt, diesen speziell im Mariendorf, abhalten zu dürfen.

Urkundentext: 1504_02_29_MaerkteFuerSudenburg.doc

[UBM3, Seite 737f] [Wüst, S. 252]
1505 13.02. Das Domkapitel erklärt dem Prokurator Heinrich Heckenstein, dass es mit der Aufnahme eines Kapitals von 50 Gulden auf sein Haus in der Sudenburg seitens des Bürgers Claus Morte, damit einen Zins von einem anderen Hause in der Siechenstraße zurückzukaufen, einverstanden sei. [UBM3, Seite 750]
1505 07.07. Die Räte der Neustadt und Sudenburg bitten das Domkapitel, dafür zu sorgen, dass sie von dem Banne, mit dem sie wegen der Fürsten von Anhalt belegt sind, befreit werden.

Urkundentext: 1505_07_07_BriefBannbefreiung.doc

[UBM3, Seite 753f]
1506 02.03. Magdeburg: Erzbischof Ernst verkauft Asmus Moritz in der Sudenburg 30 Gulden jährlich aus dem Amte Dreileben wiederkäuflich für 500 Gulden und ebenso 30 Gulden aus dem Amte Calbe.

Anm.: Ab 08.02.1509 wird Asmus Moriz in weiteren Urkunden als Magdeburger Bürger geführt.

[UBM3, Seite 764]
1506 16.04. Magdeburg: Erzbischof Ernst bekennt, dass er das Dorf Detershagen, welches er für 200 Gulden von Hans von Treskow wiedergelöst hat, für dieselbe Summe an Asmus Moritz, Bürger der Sudenburg,  wiederkäuflich verkauft hat.

Anm,: Ab 08.02.1509 wird Asmus Moriz in weiteren Urkunden als Magdeburger Bürger geführt.

[UBM3, Seite 764]
1506 28.04. Dompropst Adolf von Anhalt bezeugt als Lehensherr, dass der Unterküster Heinrich Cruse von seinem Hause, das er gedenkt zu bauen in der Sudenburg auf der wüsten Stätte, die früher Drewes Hellrichs gewesen und ihm von den Kirchmeistern zu S. Ulrich übertragen ist, zwischen Hans Wernecke und Hans Döringk, den Vikaren im Dom 3 Gulden jährlich wiederkäuflich für 50 Gulden verkauft hat. [UBM3, Seite 765]
1506 04.05. Das Domkapitel thut Andreas Quentin und seiner Frau Margarethe ein neues Haus ein, welches derselbe auf der abgebrannten Stätte, zu dem Hofe des Kapitels in der Sudenburg gehörig, welche bisher Cone Kroger und seine Frau Magdalene inne hatten, gebaut hatte, mit der Bestimmung, darin zeitlebens zu wohnen, worauf es zunächst an Cone Kroger und seine Frau, dann an das Kapitel fallen soll. [UBM3, Seite 765f]
1507 24.04. Der Rat der Sudenburg bekundet, dass er dem Zerbster Bürger Blasius Arendes 14 Gulden jährlichen Zinses schuldet, welche bis zu dessen Tode voll, danach aber an seine Tochter Margarethe, Nonne zu Egeln, als Leibrente mit 4 Gulden bezahlt werden soll. Der Wiederkauf steht auf 150 Gulden. [UBM3, Seite 772]
1507 03.05. Dessau: Martin Ranow aus der Sudenburg verkauft mit Zustimmung der Fürsten Ernst und Rudolf von Anhalt den Baumeistern des Doms, Albrecht von Arnstedt und Friedrich von der Asseburg, 3 Gulden aus seiner Holzmark, der Calreschen Wische, zwischen Vockerode und Wörlitz wiederkäuflich für 50 Gulden. [UBM3, Seite 772f]
1508 06.01. Johannes Helversem aus dem Mariendorf bittet den Rat von Zerbst, Marcus Schutte zur Zahlung von Lohn anzuhalten. [Wüst, S. 252]
1508 09.05. Erzbischof Ernst erlaubt den Karmelitern in der Sudenburg ein neben ihrem Kloster liegendes Haus zur Erweiterung desselben zu verwenden und befreit es von allen Abgaben ausser 2 Gulden Schoss an den Rat der Sudenburg.

Urkundentext: 1508_05_09_KarmeliterHausnutzung.doc

[UBM3, Seite 784ff]
1508 11.05. Der Rat der Sudenburg verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs und Domkapitels den Vikaren des kleinen Chors unter den Türmen des Domes 15 Gulden jährlich wiederkäuflich für 300 Gulden. [UBM3, Seite 787]
1508 11.12. Das Domkapitel überweist Johann von Mahrenholz, Domherr zu Magdeburg und Halberstadt, seinen Hof in der Sudenburg auf dem Pralenberge neben dem Rossforde gelegen zum Bewohnen, wofür dieser an die Testamentarien Friedrichs von der Asseburg, der vorher darin gewohnt, 71 Gulden bezahlt hat und alljährlich zu einer Memorie an den Prokurator des Kapitels 3 Vierdinge geben soll. [UBM3, Seite 795]
1509 05.02. Das Domkapitel erteilt dem Prokurator Heinrich Herkensen die Erlaubnis, dass die Witwe Hans Müllers auf ihr Haus bei der Rose in der Sudenburg ein Kapital von 80 Gulden wiederkäuflich binnen 3 Jahren aufnehmen darf. [UBM3, Seite 795]
1509 05.09.

Erzbischof Ernst bestätigt die Stiftung von vier Benifizen in der Kapelle in dem Mariendorfe, von denen zwei Hans Ritter in der Sudenburg und je eins Asmus Moriz und Cune Kruger aus Magdeburg gestiftet haben. Die Stifter behalten sich und ihren Erben das Patronatsrecht über die Benefizien vor.

Zu den Ausstattungsstücken der geistlichen Benefizien in der Kapelle durch Hans Ritter gehören u.a. 3 Ort von Hans Picken Hause im Mariendorf, 5 Gulden auf dem Rathause der Sudenburg, abzulösen mit 100 Gulden, 3,5 Gulden am Hause Hans Bossen (mit 70 Gulden), 2,5 Gulden vom "rauen Mann" (mit 50 Gulden).

Moritz und Kruger haben ihre Benefizien mit jeweils 15 Gulden Zins von 300 Gulden vom Rat der Sudenburg ausgestattet.

Urkundentext: 1509_09_05_Marienkapelle.doc

[UBM3, Seite 813] [Wüst, S. 123, 252]
1509 24.10. Zwischen den Gewandschneidern der Altstadt und den Tuchmachern von Sudenburg kommt es 1509 zum Streit. Die Magdeburger sehen sich durch die neu erwachsende Konkurrenz aus Sudenburg/Mariendorf in ihren Privilegien und der Vormachtstellung bedroht. Beide Seiten bestehen auf ihren vermeintlichen Rechten.

Erzbischof Ernst leitet die Verhandlungen zwischen den Streitparteien und erstellt an o.g. Tag einen Verhandlungsbericht darüber. Im selben Jahr noch wird dieser Streit  durch den Erzbischof entschieden und beigelegt.

[UBM3, Seite 818ff]
1509 24.10. Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, seinen Abgesandten Hans Hovemeyer das "peinliche Verhör" (Anm.: Folter!) des des Straßenraubes verdächtigen Aschwin von Walwitz zu gestatten. [UBM3, Seite 826]
1509 19.12. Der Rat von Magdeburg ersucht auf Bitten seines "Angstmannes" den Rat von Zerbst, diesem seinen vollen Lohn zu bezahlen, obgleich die Hinrichtung des Gefangenen nicht, wie zuerst bestimmt war, dem "peinlichen Verhör" gefolgt war. Da man solcher Leute bedürfe, möge sich der Rat nicht weigern.

Anm.: Ob und wann Aschwin Walwitz hingerichtet wurde ist nicht zu ersehen. Im Januar des Folgejahres wurde er aber in Gefangenschaft noch weiter vom Magdeburger Marktmeister über die "Beschädigung von Bürgern" befragt.

[UBM3, Seite 828]
1509   Der Rat der Sudenburg verkauft Johann Becker, Vikar des Altars aller Heiligen, Johann Bodemann, der anderen Fundation, und Johann Kedel, der dritten Fundation zu des Heiligen Kreuzes Altar Vikaren, 4 Goldgulden, das Stück zu 22 Groschen gerechnet, wiederkäuflich für 80 Gulden, mit Erlaubnis des Erzbischofs und Kapitels. [UBM3, Seite 828]
1510 17.10. Halle: Der Rat der Sudenburg verschreibt mit Zustimmung des Erzbischofs und Domkapitels dem Magdeburger Bürger Hans Alemann dem älteren einen jährlichen Zins von 24 Gulden wiederkäuflich für 400 Gulden, worüber der Erzbischof dem Rate einen Schadlosbrief ausstellt. [UBM3, Seite 838]
1510 21.10. Das Domkapitel thut Hans Laffert dem jüngeren und Bartholomäus Kempen nachgelassener Witwe Anna ein Haus auf dem Pralenberge bei der Badstube, welches zuletzt Johannes Grasshof, seine Frau Gese und sein Sohn Heinrich inne hatten, Bürgerrechts frei für 40 Gulden und für 1,5 Schilling Erbzins jährlich an die Dompropstei aus. [UBM3, Seite 838]
1510 17.10. Halle: Der Rat der Sudenburg verkauft an Friedrich, Hans Alemans Sohn (Magdeburger), mit Zustimmung des Erzbischofs und des Domkapitels 18 Gulden jährlich wiederkäuflich für 300 Gulden. Der Erzbischof stellt darüber dem Rate einen Schadlosbrief aus. [UBM3, Seite 841]
1511 24.04. Halle: Erzbischof Ernst stellt dem Rat der Sudenburg Schadlosbriefe aus, für Kapital, das der für ihn aufnimmt: 36 Gulden jährlich wiederkäuflich für 600 Gulden an den Magdeburger Bürger Jacob Gerecke und ein Kapital von 700 Gulden für 42 Gulden Zins beim Zerbster Bürger Hans Czalmstorf. Weiteres Geld besorgt sich der Erzbischof an diesem Tage auch in Burg. [UBM3, Seite 849]
1511 28.04. Halle: Erzbischof Ernst stellt dem Rat der Sudenburg Schadlosbriefe aus, für Kapital, das der für ihn aufnimmt: 30 Gulden jährlich wiederkäuflich für 500 Gulden an den Magdeburger Bürger Jacob Gerecke. Weitere 200 Gulden verschafft er sich über den Rat der Neustadt. [UBM3, Seite 850]
1511 24.12. Das Domkapitel spricht gegen den Prokurator Heinrich Herkensen seine Zustimmung aus, dass Vikar Caspar Dehne auf sein Haus in der Sudenburg auf dem Pralenberge hinter Heyso Basedow ein Kapital von 20 Gulden aufnehmen darf. [UBM3, Seite 860]
1512 25.01. Das Domkapitel spricht gegen den Prokurator Heinrich Herkensen seine Zustimmung aus, dass Hans Hemmersdorf auf sein neu erbautes Haus in der Mühlenstrasse in der Sudenburg ein Kapital von 20 Gulden aufnehmen darf, es aber in 3 Jahren ablösen soll. [UBM3, Seite 861]
1512 13.07. Dietrich von Kampen in Sudenburg, der wegen einer Schuld an die Stadt Zerbst von Baltzer Kannengeter gemahnt war, bittet den Rat um Aufschub, da er augenblicklich nicht in der Lage sei zu bezahlen. [UBM3, Seite 864]
1513 01.03. Das Domkapitel Thut dem Domvikar Johann Stimer den Klosterhof in der Sudenburg, worin früher die Schirstedische gewohnt hat, in dem kleinen Gässchen, so man nach dem Pralenberge geht, neben dem Hofe, worin die Claus Klumpsulversche wohnt, für seine Lebzeiten ein, wofür Johan Stimer sich verpflichtet, an dem Hofe 71 Gulden zu verbauen. [UBM3, Seite 870]
1513 25.05. Das Domkapitel gibt dem Prokurator Adam Molitoris seine Zustimmung kund, dass Lorenz Hovet, Bürger der Sudenburg, auf sein Haus in der krummen Strasse ein Kapital von 20 Gulden wiederkäuflich innerhalb dreier Jahre aufnehmen darf. [UBM3, Seite 873]
1513 25.05. Martin Brunkow, Bürger zu Stendal, bekennt, dass ihm das Domkapitel den Klosterhof in der Sudenburg, den vorher Cone Kroger inne hatte, neben Johann Mahrenholts Hofe für 71 Gulden und eine Mark jährlich in den Chor eingethan hat. [UBM3, Seite 874]
1516   Um seine Schulden begleichen zu können bekam Erzbischof Albert von Papst Leo die Erlaubnis Ablassbriefe zu verkaufen. Diese Erlaubnis erhielt er für 8 Jahre, unter der Bedingung, die Hälfte der Einnahmen nach Rom abzuführen. Für die Durchführung dieses Anliegens wählte er den Dominikanermönch Johann Tetzel, einen sehr eifrigen Verfechter und Prediger des Ablasses, der in Rom schon sehr viel Geld mit dem Ablasshandel zusammengebracht hatte. Albert ließ auch von den Kanzeln für den Ablass werben. Tetzel zog durch das Erzbischöfliche Land und verkaufte seine Ablassbriefe, wobei er viel Zulauf hatte und nicht wenige Einnahmen. Die Menschen konnten sich also mit Geld von ihren "Sünden" loskaufen. Das uferte soweit aus, dass gegen Geld sogar ein Totschlag vergeben wurde. Der ausufernde Ablasshandel schaffte viele Kritiker innerhalb der Kirche, die sich offen dagegen auflehnten. Einer davon, der Bedeutendste, war Martin Luther.

Aus der Auflehnung gegen diese Praxis entwickelte sich ein offener Widerstand gegen die Kirchliche Willkür: Die Reformation, die die Geschichte Magdeburgs und ganz Europas für die nächsten 130 Jahre bestimmen sollte.

[Rath3, S. 305ff]
1517  

Topografische Beschreibung der Sudenburg und des südlichen Siedlungsraumes zu Anfang der Reformation, von Dr. K. Janicke aus dem Jahr 1867:

Ausgehend vom Kloster Berge, das eine herrliche Kirche und viele Gebäude besaß.

Von der Anhöhe herab, auf der das Kloster lag - der Riddagsberg hieß sie ursprünglich - werfen wir einen Blick auf Stadt und Umgegend. Vor uns fließt, viel breiter als jetzt, die Elbe hin. Wirtschaftsgebäude, Gärten und Weinberge ziehen sich bis an das Ufer und die Sudenburg hin, die damals den Raum zwischen Kloster und der Stadt nach der Elbe zu einnahm, wo gegenwärtig Festungswälle sich erheben. Erst vor kurzem war ihr Umfang durch die Einverleibung des Judendorfes (Anm.: 1493, Mariendorf) um ein gutes Teil nach Westen erweitert worden. Unweit der Elbe erhebt sich die Ambrosiuskirche deren Sprengel noch bis in den südlichen Teil Magdeburgs hineinreicht. Hinter der Kirche, mit der Stadt in Zusammenhang stehend, liegt der Prälatenberg, der von den zahlreichen hier befindlichen Curien der Domherren seinen Namen hat. Rings um die Stadt (Anm.: Magdeburg) zieht sich eine doppelte Reihe von Türmen, dazwischen ein Breiter Graben. An die Sudenburg schließt sich westwärts der Flecken St. Michael, der mit der Sudenburg fast eine Gemeinde bildet.

Anm.: "Doppelreihe Türme mit Graben dazwischen" deutet auf die Befestigungserweiterung von 1545/46, die 1517 noch nicht vorhanden war. Auch die beschriebene Lage der Abrosiuskirche ist für 1517 nicht korrekt, sondern passt nur auf den Nachfolgebau (nach 1551 bis 1631) erst 1546 abgerissenen Kirche. Auch die Lage des Judendorfes und von St. Michael sind nicht korrekt beschrieben, wahrscheinlich ein Rückgriff auf die Rathmann/Hoffmann Darstellung.

[GBL2, Seite 7f]
1517 27.03. Zum Leibgedinge der Frau Elisabeth Kotze gehört ein freier Hof im Mariendorf innerhalb der Sudenburg. [Wüst, S. 252]
1518 20.04. Johann Wernicke, Vikar in der Kapelle des Mariendorfes in der Sudenburg gibt den Kotzes einen halben Vierdung (1/4 Mark Silber) von einem Viertel Landes. [Wüst, S. 252]
1525   Pfarrkirche St. Ambrosii in der Sudenburg, 1525 vom Präzeptor des Antoniterordens zu Lichtenberg an das Domkapitel; der derzeitige Pfarrer Johann Fabri resigniert die Pfarre, damit das Volk in der Sudenburg ordentliche Seelsorge erhält, Aufruhr und Widerwille beseitigt werden (Cop. 113, Bl. 147f). Das Visitationsprotokoll gibt an: die pfarre soll vom thumpcapittel zu Magdeburck zu lehen gehen und sollens vorhin selbst bestalt haben (i: 1 S. 35). Erz2, S. 204
1528 01.05. Kloster Berge verkauft wiederkäuflich dem Bürgermeister der Sudenburg, Kersten Bone, 4 Wispel 18 Scheffel Weizen jährlich aus 6 Hufen auf Billingsdorfer Mark für 300 Gulden. [Wüst, S.44]
1528 01.05. Kloster Berge verkauft wiederkäuflich an  Kunze Vastel in der Sudenburg, 3 Wispel 18 Scheffel Zehntkorn aus 4 1/2 Hufen und einem viertel auf Dodendorfer und Billingsdorfer Felde gelegen, welche Martin Rethfeldt in Dodendorf in Gebrauch hat. [Wüst, S.44]
1529 26.09. Die Türkische Armee fällt mit 300.000 Mann in Ungarn ein, am 26.09. belagern sie Wien mit ca. 150.000 Mann. Die Eroberung gelingt nicht. Am 14.10. müssen sie mit einem Verlust von 60.000 Mann wieder abziehen. [Rath3, S. 460]
1532   Im März wurde in der Elbe bei Magdeburg ein ungewöhnlich großer Stör gefangen. Er soll 6 Ellen lang gewesen sein und 432 Pfund gewogen haben.

Anm.: Das Ellenmaß in Sachsen war damals nicht einheitlich und betrug zwischen 0,5 und 0,8 m, je nach Region. Die Länge des Fisches muss also zwischen 3,00 m und 4,80 m gelegen haben.

[Rath3, S. 468]
1535  

Im Internet findet sich folgende Anekdote:

(Als Quelle angegeben: Christiane Salge Berlin - "Bauhistorische Untersuchung der Hospitalkirche zu Dahme" 1996)

"Die erste Erwähnung der Karmelitermönche in Dahme stammt aus dem Jahre 1304. Der Burgherr Hannß von und zu Dahme schenkte in jenem Jahr den Mönchen zum besseren Aufenthalt und um seiner Eltern Seligkeit eine freie Hufe, den Vogelsang, und eine Mühle, damit die Mönche Messen für die Familie lesen sollten. Im Laufe der Zeit sammelten die Klosterbrüder einen umfangreichen Besitz an. Durch reichlichen "Biergenuss und Schlemmerei" des Prior wurden viele kostbare Gegenstände und auch Land nach und nach verkauft, so dass der Erzbischof Albrecht von Magdeburg 1535 den Prior des Karmeliterklosters von Magdeburg-Sudenburg nach Dahme schickte, um das Kloster wieder in seinen alten Zustand zu versetzen.

Zur Wiederherstellung der alten Ordnung scheint es aber nicht gekommen zu sein, denn im Jahre 1545 bat der Rat der Stadt Dahme den Erzbischof von Magdeburg, das verkommene und wüste Kloster der Stadt zu einem Spital für arme Leute zu überlassen."

 
1536 04.01. Erzbischof Albrecht belehnt Stefan und Hermann Kotze mit einem freien Hofe in der Sudenburg innerhalb des Judendorfes gelegen. [Wüst, S. 210]
1536 25.07. Der berühmte Gelehrte Erasmus von Rotterdam, der auch viel zur Reformation beitrug, stirbt in Basel. [Rath3, S. 481]
1542 20.01. Nicolaus von Armstorf, Pastor der Ulrichskirche und Magdeburger Superintendent, verlässt Magdeburg. Er wurde zum Bischof von Naumburg berufen und von Martin Luther selbst an diesem Tag in sein Amt eingeführt.

Anm: Nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes kehrt er jedoch schon 1547 in die Stadt zurück.

[Rath3, S. 500f]
1550 15.04. Armsdorf und sämtliche Pastoren der Altstadt, Neustadt und der Sudenburg geben eine Erklärung heraus, in der sie behaupten, das "untergeordnete Obrigkeiten" sich gegen "höhere Obrigkeiten" zur Wehr setzen dürften, wenn man sie zwingen würde von ihrem wahren Glauben abzuweichen. Mitunterzeichner ist der Pastor der Sudenburger Kirche St. Ambrosii Joachim Woltersdorf.

Anm.: Die (2.) Kirche St. Ambrosius war zu diesem Zeitpunkt bereits zerstört...

Quelle?

aktualisiert: 27.08.2015

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