Die Industrie- und Firmengeschichte Sudenburgs
Der Erste Weltkrieg, die darauf folgende Hyperinflation in Deutschland
und die Weltwirtschaftskrise (1920er und 1930er Jahre) stellten einen
harten Einschnitt für Sudenburg dar. Einige der großen
Arbeitgeber gingen in Konkurs, andere mussten ihre Belegschaft
drastisch reduzieren, um diese schwere Zeit zu überstehen. Von den
etwa 12.000 Beschäftigten der Firma Polte mussten 11.750 entlassen
werden. Mit nur noch 250 Mitarbeitern stellte man den Betrieb auf eine
bescheidene zivile Produktion um. Das Stammwerk an der
Halberstädter Straße musste vorübergehend völlig
stillgelegt werden.
Für folgende Sudenburger Traditionsbetriebe kam in dieser Zeit das
Aus:
1925 - Konkurs der Sudenburger Maschinenfabrik und Eisengießerei
AG.
1927 - Konkurs der Zuckerraffinerie E. C. Helle.
1928 - Die von Wolf Buckau übernommene Maschinenfabrik von
Röhrig & König wird stillgelegt.
um 1930 - Die Fabrik von Hermann Liebau geht in Konkurs.
Mit Überwindung der Weltwirtschaftskrise stabilisierte sich die
Situation der verbliebenen Betriebe langsam wieder und die
Arbeitslosigkeit ging zurück.
Den 2. Weltkrieg überstanden die meisten Sudenburger Betriebe ohne
große Schäden. Hatte Sudenburg die Kriegszeit relativ
unbeschadet überstanden, so gab es in den letzten Kriegstagen doch
noch große Zerstörungen. Da die Nazibefehlshaber eine
Übergabe der Stadt Magdeburg abgelehnt hatten, begann eine
sechstägige Belagerung durch amerikanische Truppen. Durch einen
Bombenangriff und Granatbeschuss auf eine von der Wehrmacht errichtete
Panzersperre auf der Halberstädter Straße, im
Einmündungsbereich Kroatenweg, wurde die Sudenburger
Zuckerraffinerie getroffen und schwer beschädigt. Die meisten
Bomben schlugen jedoch im Kreuzungsbereich Halberstädter
Straße / Bergstraße ein. Viele Wohngebäude in diesem
Bereich wurden zerstört oder schwer beschädigt.
Im Mittelabschnitt der Halberstädter Straße wurde das
Stammwerk der Firma Polte (heute" Sudenburger Wochenmarkt") durch
Bomben und Granaten fast völlig zerstört, auch einige
angrenzende Wohngebäude vielen diesen Angriffen zum Opfer.
Im weiteren Verlauf der Halberstädter Straße traf es die
Niederlassung der Adam Opel AG, den Portal- und Ostflügel des
Justizpalastes und viele Wohngebäude im Einmündungsbereich
der Leipziger Straße. Die Narben dieser Angriffe sind noch heute
im Sudenburger Straßenbild sichtbar.
aktualisiert: 11.12.2014
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