Vorwort:
Die Industrialisierung hatte in zunehmender Zahl Arbeiter mit ihren
Familien nach Sudenburg geführt, die in den hiesigen Fabriken Arbeit fanden.
Unter ihnen waren auch viele Katholiken, die aus dem Osten, besonders
Oberschlesien, dem Eichsfeld und Süddeutschland stammten. Durch diesen Zuzug
hatte sich der Anteil der katholischen Bevölkerung in der vormals (fast)
rein evangelischen Stadt Sudenburg auf etwa 15 % erhöht.
05.02.: Die Sudenburger katholische Gemeinde wird von Magdeburg gelöst und vom
Paderborner Bischof Konrad Martin zur selbstständigen Missionspfarrei erhoben.
[???]
Der Wunsch der Gemeinde nach einer eigenen Kirche nimmt Gestalt an. Bisher
hatte man eine bereits bestehende private katholische Schule als
Gottesdienstraum genutzt, der jedoch von Anfang an zu klein war. Auf der
schwierigen Suche nach einem passenden Grundstück wird man schließlich in der
Morgenstraße (heute Rottersdorfer Straße) fündig.
[???]
13.05.: Grundsteinlegung für den Kirchenneubau.[???]
08.12.:Weihe der Kirche St. Marien.
Handwerker und Gemeindemitglieder hatten sich ordentlich ins Zeug gelegt und die Kirche in
nur 7 Monaten erbaut. Anm.: Auf dem Kirchengrundstück befand sich früher der Dorfteich, was bis
heute zu Problemen führt. Bei stärkeren Regenfällen kommt es vor, dass
Grundwasser in den Keller des Kirchengebäudes drückt und abgepumpt werden muss.[???]
06.09.:Pfarrer Johannes Teplich (* 18.09.1843, † 22.03.1890)
wird an St. Marien versetzt. Vorher war er bereits zwei Jahre (seit 05.09.1867)
als Schulvikar in Ottersleben tätig.
[???]
Einbau einer vom Orgelbaumeister Wilhelm Rühlmann (Zörbig) gefertigten
Orgel in die Kirche. Anm.: Nach Opusliste Fa. Rühlmann: Opus-Nr. 125, Umfang: II/22, Bem.: nach 1950 zerstört. (Falsch. Vor 1945 durch Kriegseinwirkung!)[???]
10.06.: Ein neuer Hochaltar wird geweiht.
Eingefügt wurden die Reliquien der heiligen Märtyrer Viktor von Xanten und Laetantia.
Den Gläubigen wurde für den Tag der Weihe ein Ablass von einem Jahr und für den
Jahrestag von 50 Tagen gewährt.
[???]
Weitere Ereignisse während der 30er und 40er Jahre:
- Die große Marienglocke wird beschlagnahmt und die kleine Glocke unbrauchbar gemacht.
- Das Tabernakel wird erneuert.
- Ein großes Holzkreuz wird geweiht.
- Die Turmuhr erhält einen elektrischen Anschlag.
- Die neugothische Kanzel wird abgebaut (Anm.: Auf dem Bild von 1915 noch zu sehen). Die Anfang
des 20. Jahrhunderts entstandenen Holzplastiken der vier Evangelisten
(Markus, Matthäus, Lukas und Johannes), die die Kanzel zierten, sind heute
am Ambo aufgestellt.
[???]
21.04.: Die Kirche wird bei einem Bombenangriff am Dach
schwer beschädigt und alle Kirchenfenster gehen zu Bruch. Das neben der
Kirche gelegene Pfarrhaus wird fast völlig zerstört.
[???]
19.04.: Die Kirche wird durch zwei Granatentreffer weiter beschädigt:
Ein Teil der Vorderfront der Kirche, die Orgel und Teile des Hochaltars
werden zerstört.
[???]
Februar: Eine neue Orgel wird geweiht. Sie ist kein Neubau, sondern wird aus
Resten verschiedener anderer alter Orgeln zusammengesetzt. Als eine der
ersten wieder spielbaren Orgeln der Stadt nach dem Krieg wird sie gut 50
Jahre lang ihren Dienst tun. Anm.: Nach der Wende ersetzt durch eine neue Orgel der Firma Eule.[???]
Juni: Einbau der Seitentür und Richtfest des neuen Turmes.
[???]
Jahresende: Als Leihgabe des Berliner Bodemuseums wird ein
geschnitzter Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert aufgestellt, der
Maria mit den 14 Nothelfern zeigt.
[???]
Weitere Werke Hendrichs sind die Kupfertreibarbeiten an der seitlichen
Kirchentür und die Pietà. Anm.: Die Pietà ist eine Darstellung Marias mit dem Leichnam Jesu Christi.
Besonders an dieser Arbeit ist eine stehende Darstellung der Maria. Üblicherweise
wird sie sitzend dargestellt, mit dem Leichnam Jesu auf ihren Knien gebettet.[???]
Die 1949 aus Teilen verschiedener alter Instrumente zusammengesetzte Orgel
wird durch eine Neuanfertigung der Firma Eule (Bautzen) ersetzt und
durch den Magdeburger Bischof Leo Nowack geweiht.
[???]
Die Kirche St. Marien wird als "dreischiffige neugotische Basilika" in das
Denkmalverzeichnis der Stadt Magdeburg aufgenommen.
[???]
Die Pfarrgemeinden St. Marien und Maria Hilfe der Christen (Ottersleben) werden
zusammengelegt zum Gemeindeverbund Magdeburg Süd.
Rückläufige Mitgliederzahlen zwingen die katholischen Gemeinden zu reagieren.
[???]
November: Der katholische Gemeindeverbund Magdeburg Süd einigt sich auf
ihren neuen Namen "Gemeinde St. Maria".
[???]
21.11.: (Kath.: Hochfest Christkönig, ev.: Totensonntag) Pfarrer Günther Brozek (69, St. Marien) wird von der Gemeinde
in den Ruhestand verabschiedet.
Der Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige hatte sein Gesuch angenommen
und ihn aus gesundheitlichen Gründen von allen Pflichten des Kooperators und
Domkapitulars entbunden und zum 01.01.2011 in den Ruhestand versetzt.
Alleiniger Pfarrer des Gemeindeverbundes ist nun Pfarrer Christian
Grubert.[Pfarrbrief 12.2010 / 01.2011, S. 7f]
Kunstwerke
Das Kruzifix aus der Zeit der dreißiger Jahre ist eine spätexpressionistische Arbeit des
Künstlers Morrmann aus Wiedenbrück. Das Kreuz ist ursprünglich für die
Gemeinde St. Marien in Magdeburg-Sudenburg konzipiert gewesen, 1959
jedoch nach Magdeburg in die St. Andreas-Kirche gegeben worden.
Quelle:
http://www.augustinuspfarrei.de/front_content.php?idcat=523
Der erste in Sönnern tätige Geistliche ist der aus Siegen stammende Paul Thelen, der in
der Zeit vom 28.7.1897 drei Wochen lang die Kirchengemeinde
betreut, den Gottesdienst einrichtet und die Schulmesse hält. Anschließend
geht er nach Büderich, wo er Nachfolger des Herrn Vikars Maas wird. Nach
seinem Weggang halten die Franziskanerpatres aus Werl den
Gottesdienst, bis die Stelle in Sönnern mit Karl Jelkmann fest besetzt wird.
20.04.1898 bis 04.09.1898 Vikar Karl Jelkmann
* 6.3.1869 in Wadersloh
Karl Jelkmann kam im April 1898 aus Gelsenkirchen nach Sönnern und
wurde im September desselben Jahres schon nach Magdeburg-Sudenburg versetzt.
+ 22.11.1927