Alter Sudenburger Friedhof

Historische Grabstellen

In diesem Abschnitt werden Grabstellen von Personen und Familien vorgestellt, die sich durch ihr Wirken besondere Verdienste erworben, oder die Entwicklung Sudenburgs mit geprägt haben. Nicht alle Personen waren Sudenburger, doch auch sie haben ihre letzte Ruhe auf dem Alten Sudenburger Friedhof gefunden, oder es wird hier an sie erinnert.
Viele dieser alten Grabstätten wurden im Laufe der Zeit von den Angehörigen aufgegeben, sollen aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung für Sudenburg, ihrer Gestaltung oder als Denkmal jedoch erhalten werden.
Selbstverständlich ist dies nicht. Die Erhaltung von Grabstätten war lange Zeit kein Thema. Viele geschichtsträchtige Grabstätten sind dadurch bereits verloren gegangen. Aus den ersten 53 Jahren des Friedhofs finden sich heute keine Zeugnisse mehr. Die ältesten heute erhaltenen Grabstätten tragen die Jahreszahl 1866. Älter ist nur das Grabgewölbe des 1850 verstorbenen Peter Zincke.

Mit dem Anfangsbuchstaben "Z" müsste Peter Zincke eigentlich am Ende des Liste stehen. Durch sein soziales Wirken und seine gemeinnützigen Spenden und Stiftungen hat er sich jedoch den Platz an der Spitze mehr als verdient!

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Peter Zincke

(* 03.09.1775, † 18.08.1850)
Ackermeister und "Cichoriencultivator", Sudenburger Stadtrat, Mitglied des Gemeindekirchenrates, Rendant der Sudenburger Armenkasse

Strassenschild Zinckestrasse
Die ihm zu Ehren benannte Zinckestraße liegt im Stadtteil Fermersleben.

Johann Georg Peter Zincke wurde 1775 als Sohn eines Schäfers geboren. Als Landwirt nutzte er die Möglichkeiten seiner Zeit. Als Ackermeister und Zichorienfabrikant konnte er sich ein Vermögen erarbeiten. Zincke war Mitglied des Sudenburger Rats und engagiertes Mitglied des Gemeindekirchenrates. Ebenso stand er der Sudenburger Armenkasse vor. Sein soziales Engagement wird durch viele gemeinnützige Spenden unterstrichen, die er bereits zu Lebzeiten tätigte. Testamentarisch hinterließ Zincke vier Stiftungen, in die er sein gesamtes Vermögen einbrachte. Die Zincke Grabgewölbestiftung kam dem Friedhof zugute und zielte primär auf Schutz, Erhaltung, Pflege und Verschönerung seines Grabgewölbes. Die anderen Stiftungen unterstützten die Sudenburger Armen und Alten.
An Zincke erinnert heute das Altenheim "Peter-Zincke-Stift" in der Hesekielstraße, dessen Bau durch Zinckes Hauptstiftung ermöglicht wurde.

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Eingangstor zum unter der Kapelle befindlichen Gewölbe. Im hinteren Bereich, geschützt durch ein eisernes Gitter, liegt das ursprüngliche Grabgewölbe, in dem Peter Zincke und seiner Ehefrau Sophie zur letzten Ruhe gebettet sind.
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Blick auf die im Grün versteckte, 1891 eingeweihte Trauerkapelle. Sie konnte aus Mitteln der Zinke'schen Grabgewölbestiftung finanziert werden, da sie dem Schutz des darunterliegenden Grabgewölbes dient.

Im Grabgewölbe ruhen:
1. Johann Georg Peter Zincke, Großbauer, (* 03.09.1775, † 18.08.1850 in Sudenburg)
2. Ehefrau: Sophie Zincke, geb ???, (* ??.??.????, † 17.06.1858 in Sudenburg)

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Georg Becker

(* 01.09.1878 in Amsdorf; † 19.01.1953 in Magdeburg)
Fabrikant

Strassenschild Georg-Becker-Strasse
Ihm zu Ehren wurde 2006 die Georg-Becker-Straße benannt,
die von der Friedenstraße abzweigt.


Ernst Georg Becker

Familiengrabanlage Drenckmann
Familiengrabanlage der Familie Drenckmann.
Grabstellen (u.a.):
Ernst Georg Becker, Fabrikant, (* 01.09.1878, † 19.01.1953 in Magdeburg)
Ehefrau: Toni Becker, geb Hüllmann, (* 30.01.1882, † 29.04.1962)
Zum Gedächtnis: Sohn: Hans-Joachim Becker (* 08.07.1918, gefallen am 11.08.1943 auf hoher See)
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Dr. med. Johannes Benjamin Brennecke

(* 02.11.1849, † 30.07.1931)
Geheimer Sanitätsrat

Strassenschild Brenneckestrasse
Ihm zu Ehren wurde 1933 die Brenneckestraße benannt, die von
der Leipziger Straße (neben Uni-Klinik) zur Halberstädter Chaussee verläuft.


Dr. Johannes Benjamin Brennecke war der erste niedergelassene Frauenarzt Magdeburgs. Er gründete 1880 an der Halberstädter Straße eine private Entbindungsklinik. Mittellose Frauen konnten in der Klinik, die in Hinsicht auf die Wöchnerinnenhygiene ihrer Zeit voraus war, notfalls kostenlos entbinden. Seine Privatklinik ging während der Weltwirtschaftskrise pleite und Brennecke starb völlig verarmt. Für seine Verdienste, Veröffentlichungen und sein Engagement bekam er den Titel "Geheimer Sanitätsrat" verliehen.

Grabanlage Johannes Brennecke
Grabanlage der Familie Brennecke.
  Grabstein Johannes und Clara Brennecke
Gedenkplatte für Johannes Brennecke und seine Ehefrau Clara.
Grabstellen:
1. Dr. Med. Johannes Benjamin Brennecke, Geh. Sanitätsrat, (* 02.11.1849, † 30.07.1931 in MD)
2. Ehefrau: Clara Brennecke, geb Hüllmann, (* 21.06.1856, † 06.11.1931)
3. Sohn: Dr. Med. Johannes Brennecke, Prov. Medicinalrat, (* 31.01.1885, † 05.06.1936)
4. Sohn: cand. Med. Theodor Martin Brennecke, (* 23.05.1887, † 09.06.1908)
5. Tochter: Gudrun Brennecke, (* 14.03.1890, † 03.11.1890)
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Dr. theol. h.c. Heinrich Danneil

(* 25.03.1872, † 26.03.1944)
Superintendent, Pfarrer an St. Ulrich und Levin (MD) von 1915 bis 1934.

Heinrich Danneil war von 1915 bis zu seiner Pensionierung 1934 ev. Pastor der Magdeburger Ulrichskirche (St. Ulrich und Levin) und seit 1923 auch Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg. Danneil war Schwiegervater des Sudenburger Pastors Bruno Spennemann.

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Grabstätte Danneil.
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Grabstellen:
1. Heinrich Danneil (* 25.03.1872 in Niederndodeleben, † 26.03.1944 in Neinstedt/Harz)
2. Ehefrau Mathilde Danneil, geb. Bickel (* 21.05.1880, † 18.12.1944)
3. Tochter Ernestine (Erna) Danneil, (* 28.01.1902, † 01.12.1981)
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Familie Drenckmann

Betrieb über drei Generationen den Mühlenbetrieb "W.A. Drenckmann" an der Halberstädter Straße (Einmündung Wiener Straße).

Dies ist die größte Familiengrabstätte auf dem Alten Friedhof.
Die Familie Drenckmann führte an der Halberstädter Straße (Ecke Wiener Straße) über drei Generationen erfolgreich den Mühlenbetrieb "W.A. Drenckmann", bis dieser der Familie 1953 entschädigunslos enteignet wurde.

Familiengrabanlage Drenckmann
Familiengrabanlage der Familie Drenckmann.

Grabstellen (u.a.):
1. Adolph Drenckmann (* 24.10.1824; † 07.06.1899)
2. Max Drenkmann (* 16.10.1853; † 22.05.1928)
3. Gottfried Drenckmann (* 1889; † 1977)

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Albert Drevenstedt

(* 04.07.1883, † 24.11.1944)
Fabrikant

Albert Drevenstedt gründete am 01.11.1912 mit seinem Schwager Willi Sondershausen die Konserven- und Nährmittelfabrik Albert Drevenstedt & Co. Sein Sohn Ernst Hennig (* 20.08.1918, † 11.02.1940), der die Firma übernehmen sollte, fiel 1940 im II. Weltkrieg. Nach Albert Drevenstedts Tod 1944 führte seine Tochter Ingeborg John, geb.  Drevenstedt (* 19.12.1913, † 21.05.1970) gemeinsam mit dem Schwager das Unternehmen weiter. Nach dem Tod Ingeborgs wurde der Familie das Unternehmen  enteignet.
Erhalten ist heute nur noch die denkmalgeschützte Villa der Drevenstedts an der Halberstädter Straße, Ecke Jordanstraße.

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Grabanlage der Familie Drevenstedt.
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Das Familienwappen.

Grabstellen:
1. Albert Drevenstedt, (* 04.07.1883, † 24.11.1944)
2. Ehefrau: Frida Drevenstedt, geb. Krause, (* 19.01.1891, †17.03.1942)
3. Sohn: Ernst-Henning Drevenstedt, (* 20.09.1918, gef. 10.02.1940)
4. Tochter: Ingeborg John, geb. Drevenstedt, (*19.12.1913, † 21.05.1970)

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Max Dulon  (* 22.07.1828, † 06.05.1921)
Kommerzienrat, Inhaber der Zuckerraffinerie E. C. Helle, Magdeburger Stadtrat, Ratsältester

Der Magdeburger Max Dulon heiratet in jungen Jahren in die Familie Helle ein und tritt in den Familienbetrib ein, deren Leitung er nach dem Tod des Schwiegervaters übernimmt. Durch Fleiß und seine eiserne Disziplin baute er sie zu einer der größten des Deutschen Reiches aus, wodurch sich die Familie einen großes Vermögen erarbeitete. Nach Max Dulons Tod trat sein Sohn Richard Dulon die Nachfolge in der Firmenleitung an. Die Raffinerie fiel der Weltwirtschaftskrise nach dem 1. Weltkrieg zum Opfer.

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Nahe der Friedhofskapelle liegt die Grabstätte der Familie Dulon.
Hier befindet sich die älteste erhaltene Grabstelle des Friedhofs.


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Kommerzienrat Max Dulon (sen.), Inhaber der Zuckerfabrik E. C. Helle.
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Das älteste erhaltene Grab!
Ehefrau Emilie Anna Dulon, geborene Helle und ihre erst einjährige Tochter Margarethe. Beide wurden Opfer der 1866 im Magdeburger Raum ausgebrochenen Cholera - Epidemie.
     
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Tochter Marie Dulon.
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Sohn Oberregierungsrat (Jur.) Max Dulon (jun.) und seine Ehefrau Elisabeth Dulon, geb. Ruprecht.

Grabstellen:
1. Kommerzienrat Max Dulon (sen.) (*22.07.1828, † 06.05.1921)
2. Ehefrau: Emilie Anna Dulon, geborene Helle (*21.03.1828, † 04.09.1866)
3. Sohn: Oberregierungsrat (Jur.) Max Dulon (jun.) (* 27.03.1857, † 13.09.1930)
4. dessen Ehefrau: Elisabeth Dulon, geb. Ruprecht (* 24.07.1879, † 26.02.1957)
5. Tochter: Marie Dulon (* 20.02.1861, † 18.10.1878)
6. Tochter: Margarethe (*03.09.1865, † 07.09.1866)

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Heinrich Fölsche  (* 19.01.1820 in Magdeburg, † 03.07.1889 in Magdeburg)
Kaufmann, Fabrikant, Stadtrat

Der auf der alten UGA-Fläche verbliebene Findling, nahe der Kapelle, erinnert an den Sudenburger Kaufmann, Fabrikanten und Stadtrat Heinrich Fölsche und seine Ehefrau Emilie Fölsche, geb. Helle.
Fölsche betrieb an der Halberstädter Straße (nahe der Leipziger Str.) die Rübenzuckerraffinerie "Fölsche & Co", die bis zu 124 Personen beschäftigte.
Erhalten ist heute nur noch die denkmalgeschützte "Villa Fölsche" auf dem rückwärtigen Teil des ehemaligen Fabrikgeländes (Hellestraße 6).
Als sehr engagierter Sudenburger war Heinrich Fölsche Kirchenratsmitglied und später im Ältestenrat der Ambrosiusgemeinde. Er gehörte dem Sudenburger Stadtrat an und ist als Vertreter der Sudenburger Stadtverordnetenversammlung am  07.02.1867 Mitunterzeichner des zwischen den  Städten Sudenburg und Magdeburg ausgehandelten Vereinigungsvertrages. Nach Inkrafttreten der Vereinigung, am 01.07.1867, war er einer der sechs Sudenburger Vertreter im vereinigten Magdeburger Stadtrat.

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Gedenkstein für Stadtrat Heinrich Fölsche und seine Ehefrau Emilie

Grabstellen:
1. Heinrich Julius Fölsche (* 19.01.1820 in MD, † 03.03.1889 in MD)
2. Ehefrau Margarethe Emilie Fölsche, geb. Helle (* 03.03.1830 in MD, † 10.04.1918 in MD).

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Pastor Karl Goernemann  (* 07.07.1867, † 10.04.1936)
Pfarrer an St. Ambrosius von 1897 bis 1931

Pastor Goernemann war von 1897 bis 1931 Pfarrer der St. Ambrosiusgemeinde. Er besetzte eine neu geschaffene dritte Pfarrstelle, die geschaffen wurde, um der Größe der stark wachsenden Gemeinde gerecht zu werden.

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Grabstätte von Karl Goernemann und seiner Ehefrau Marie Luise.
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Gedenkstein für Marie Luise Goernemann.
Sie wurde nur 22 Jahre alt.

Grabstellen:
1. Pastor Karl Goernemann (* 07.07.1867, † 10.04.1936)
2. Ehefrau Marie Luise Goernemann, geb. Drenckmann (* 18.01.1881, † 13.01.1904)

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Pastor Walter Jahnecke  (* 16.07.1882, † 12.12.1946)
Pfarrer an St. Petri (Magdeburg) von 1928 bis 1946

Walter Christoph August Jahnecke wurde 1928 als letzter evangelischer Pastor an die Kirche St. Petri in Magdeburg berufen und übte seine Tätigkeit dort bis zur Zerstörung der Kirche beim Luftangriff am 16.01.1945 aus.
Jahnecke überlebte seine Kirche nur um ein Jahr. Er erlag am 12.12.1946 in Buckau den Folgen eines Nieren-leidens (Urämie). Pastor Jahnecke wurde 64 Jahre alt.
1958 kaufte die katholische Pfarrgemeinde St. Sebastian die Kirchenruine und baute St. Petri wieder auf.

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Familiengrabstelle der Jahneckes.
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Das Holzkreuz erinnert an Jahneckes im 2. Weltkrieg in Russland gefallene Söhne Hellmut und Gunhard.

Grabstellen:
1. Pastor Walter Christoph August Jahnecke (* 16.07.1882 Magdeburg, † 12.12.1946 in MD-Buckau)
2. Ehefrau Magdalene Frida Emilie Jahnecke, geb. Bennefeld (* 23.06.1892 in Calvörde, † 06.03.1972 Wittenberg)
3. Tochter Ilse Katharina Jahnecke (* 19.07.1918 in Calvörde, † 02.08.1970 in Wittenberg)

In memoriam (Holzkreuz):
4. Sohn Dr. med. Hellmut Jahnecke (* 06.01.1917 in Flechtingen, † 06.08.1941 gef. in Russland)
5. Sohn Stud. theol. Gunhard Jahnecke (* 19.01.1921 in Flechtingen, † 16.10.1942 gef. bei Stalingrad)

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Alfred Ley  (* 11.04.1873, † 07.12.1945)
Kommerzienrat, Fabrikant, Pionier des deutschen Automobilbaus

Auf dieser Grabstelle wird von den Hinterbliebenen an einen bedeutenden Pionier des deutschen Automobilbaus erinnert.
Obwohl Alfred Ley kein Sudenburger / Magdeburger war, soll hier aufgrund seiner Bedeutung und tragischen Geschichte an ihn erinnert werden.

Ausführliche Informationen in: Persönlichkeiten - Ley, Alfred


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Grabstelle in Feld 1, nahe dem Eingang Friedenstraße.
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Fotos Grabstelle © 2013 Manfred Kaiser

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Hermann Liebau  (* 27.12.1831, † 19.07.1915 in Magdeburg)
Fabrikant

Vier Marmorkreuze zieren eine der ältesten erhaltenen Grabstellen des Friedhofs.
Familienoberhaupt Hermann Liebau gründete 1859 am Breiteweg 17, der heutigen Halberstädter Straße, die Fabrik "Herman Liebau", die Heiz- und Kochapparate herstellte.

Liebau gehörte auch zu einer Gruppe großzügiger Spender, die es uns heute ermöglicht, trockenen Fußes von der Kirchhofstraße zur Kapelle zu gelangen: Aus den gespendeten Geldern wurde u.a. die Drainage des Weges finanziert, der bei starken Regenfällen ständig aufweichte.

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Ältere Aufnahme der Grabstätte der Familie Liebau.
(Die Grabstätte wird gerade aufgefrischt und umgestaltet.)

Grabstellen:
1. Heinrich Hermann Liebau, (* 27.12.1831, † 19.07.1915 in MD)
2. Ehefrau: Emma Friederike Pauline Liebau, geb. Baensch, (* 11.08.1843 in MD, † 23.01.1939 in MD)
3. Sohn: Eduart Hermann Liebau, (* 09.11.1866 in MD, † 02.01.1869 in MD)
4. Sohn: Heinrich Leopold Liebau (* 23.11.1876 in MD, gef. 22.05.1915 in Russland)

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Pastor Emil Littann  (* 25.12.1860, † 14.09.1943)
Pfarrer an St. Ambrosius von 1893 bis 1932

Littann besetzte ab 1893 als Nachfolger des Konsistorialrats Rentz die zweite Pastorenstelle in der St. Ambrosiusgemeinde. Er hatte sie bis zu seinem Ruhestand 1932 inne. Die Arbeit in der stark wachsenden Gemeinde war von einem Pastor alleine nicht mehr zu bewältigen.

Neben seiner Tätigkeit in der Gemeinde engagierte er sich stark in der Organisation "Das blaue Kreuz". Am 22.02.1899 war er federführender Mitbegründer des Ortsvereins der Organisation in Sudenburg. Die Organisation betrieb Alkoholsuchtprävention, half Alkoholkranken aus ihrer Sucht und unterstützte betroffene Familien. Für sein Engagement wurde er 1902 zum Leiter der Organisation für Mitteldeutschland berufen. Auch der  Bau des am 23.09.1906 eingeweihten Blaukreuzheimes in der Barendorfer Straße wäre ohne sein Wirken wohl nicht möglich gewesen.
Das Heim und der Verein hielten sich bis 1955. Der Rat der Stadt kündigte den Pachtvertrag und entzog das Gebäude entschädigungslos.

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Grabstätte der Familie Littann / Fiering.
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Grabstelle Emil Littann.

Grabstellen:
1. Pastor Friedrich Wilhelm Emil Littann, (* 25.12.1860 in Neu Lübbenau, † 14.09.1943 in Altmittweida)
2. Ehefrau: Dorothea Margarethe Littann, geb. Fiering (* 30.03.1873, † 28.08.1937 in Mittweida)
3. Clara Fiering, geb. Geffert, (* 24.03.1856, † 04.09.1936)

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Pastor Theodor Rauch  (* 13.10.1862, † 11.09.1931)
Pfarrer an St. Ambrosius von 1905 bis 1931

Rauch war als Nachfolger Pastor Wolffs von 1905 - 1931 Pastor an der Ambrosius-Kirche. Rauch war auch Vorsitzender des Gemeindekirchenrates. Unter seiner Leitung und Initiative konnte die Ambrosiuskirche neu eingedeckt werden und bekam neue Glocken. Auch gelang unter seiner Führung der Kauf des Geländes der "Sudenburger Maschinenfabrik und Eisengiesserei" an der Halberstädter Straße für die St. Ambrosiusgemeinde. Die Fabrik hatte die schwere Inflationszeit nicht überstanden und ging in Konkurs. Das zur Fabrik gehörende Wohnhaus an der Halberstädter Straße ist heute das Gemeindehaus von St. Ambrosius. Es beherbergt unter anderem den Gemeindesaal, die Verwaltung des Kirchspiels Süd und die Verwaltung der beiden Sudenburger Friedhöfe.

 Seinen für den 01.10.1931 geplanten Ruhestand erlebte Pastor Rauch leider nicht mehr.

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Grabstätte der Familie Rauch.
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Stolperstein vor der Ambrosiuskirche:
Pastor Rauchs 2. Ehefrau Elisabeth wurde Opfer des Holocaust. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie 1931 zurück in ihre Heimatstadt Aachen und wurde dort von den Nazis verhaftet, deportiert und ermordet. Obwohl sie lange als evangelische Pfarrfrau arbeitete, wurde ihr ihre jüdische Abstammung zum Verhängnis.

Grabstellen:
1. Theodor Rauch (* 13.10.1862, † 11.09.1931)
2. Ehefrau: Fanny Rauch, geb. Schulze (* 02.11.1865, † 19.03.1912)
3. Tochter: Hanna Rauch (* 04.04.1894, † 25.05.1917)
4. Tochter: Erna Rauch (* 24.12.1891, † 18.07.1930)


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Pfarrer Bruno Spennemann  (* 31.05.1902, † 06.02.1945)
Pfarrer an St. Ambrosius von 1931 bis 1945

Der gebürtige Sudenburger kam 1931 als Nachfolger Pastor Rauchs in die Ambrosiusgemeinde. Da die Pfarrer Rohr, Szogs und Schmock zum Kriegsdienst einberufen wurden, war Bruno Spennemann in den schweren Kriegsjahren zeitweise der einzige Pfarrer der Ambrosiusgemeinde.
Während eines Trauergottesdienstes am 06.02.1945 auf dem Neuen Sudenburger Friedhof gab es Luftalarm. Die Trauergemeinde und einige Anwohner suchten Schutz im Keller des Friedhofswärterhauses. Tragischerweise wurde das Haus von einer Bombe getroffen. Mehr als 30 Menschen fanden den Tod, unter ihnen auch der in der Gemeinde sehr beliebte Pfarrer Bruno Spennemann.
Am 10.02.1945 fand in der überfüllten Ambrosiuskirche die Trauerfeier statt. Die Trauerrede hielt Pfarrer Oskar Zuckschwerdt von der Magdeburger Ulrichskirche (St. Ulrich und Levin).

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Grabstätte Spennemann.
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Grabstellen:
1. Bruno Spennemann (* 31.05.1902 in Sudenburg, †06.02.1945 in Sudenburg)
2. Ehefrau Hildegard Spennemann, geb. Danneil (* 27.11.1907, † 22.07.1997)

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Pastor Dr. Carl Wilhelm Wolff  (* 04.09.1836 in Berlin, † 03.12.1904 in Magdeburg)
Oberpfarrer an St. Ambrosius von 1887 bis 1904 

Als Nachfolger Pastor Hesekiels kam Dr. Wolff 1887 als neuer Oberpfarrer an die Ambrosiuskirche.
Seinem Engagement verdanken die Sudenburger u.a. die Friedhofskapelle auf dem "Alten Friedhof". Beim Studium des Testaments des 1850 verstorbenen Peter Zincke entdecke er, dass einige Bestimmungen noch immer nicht erfüllt waren, die dem Schutz des Zinke'schen Grabgewölbes dienen sollten. Da sich die Gemeinde auch eine Trauerkapelle für den Friedhof wünschte, bot sich hier die Gelegenheit, beides in einem Schritt umzusetzen. Dank des Einsatzes von Dr. Wolff konnte der Plan verwirklicht werden, die Kapelle über dem Grabgewölbe zu errichten. Da die Kapelle dem Schutz des darunter liegende Grabgewölbe dient, bewilligte der Magdeburger Magistrat die benütigten Geldmittel aus der "Zincke Grabgewölbestiftung". Am 11.01.1891 wurde die Kapelle eingeweiht.
Pastor Wolff starb am 03.12.1904 im Alter von 68 Jahren. Die Trauerfeier fand am 06.12.1904, um 14:00, in der St. Ambrosius-Kirche statt. Die Andacht hielten Pastor Emil Littann (St. Ambrosius) und Superintendent Trümpelmann.

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Grabstätte von Pastor Dr. Carl Wilhelm Wolff
und seiner Ehefrau Elisabeth.
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Gedenkstein für Elisabeth Wolff, geb. von Bismarck

Grabstellen:
1. Pastor Dr. Carl Wilhelm Wolff, (* 04.09.1836 in Berlin, † 03.12.1904 in Magdeburg)
2. Ehefrau Elisabeth Karoline Florentine Wolff, geb. von Bismarck, gesch. Kuhlmey. (* 22.02.1822 zu Schönhausen, † 23.09.1893 in MD)

aktualisiert: 07.07.2018

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