Firmenblatt: | Bearbeitungsstand: 06.10.2021 |
Die Industrie- und Firmengeschichte Sudenburgs
Firmendaten:
Gründung - Ende: | 1909 - 1932 |
Gründer: | Richard Gustav Matthes (* 02.09.1885, † 07.10.1930 in Magdeburg) |
Standort(e): | Werk I: Eisenmatthes, Magdeburg-Sudenburg, Sudenburger Wuhne Werk II: Gebr. Böhmer Act.-Ges., Magdeburg-Neustadt Werk III: Bergisches Press- und Hammerwerk GmbH, Bergisch-Gladbach Zentralverwaltung AG: Kölner Straße 7, Magdeburg (zuvor Wilhelmstraße, heute Teil der Ernst-Reuter-Allee) |
Produkt(e): | Betrieb einer Eisengießerei sowie Herstellung von Maschinenbauteilen, insbesondere Riemenscheiben und Transmissionsriemen. |
Bemerkungen: | Zweigniederlassungen mit Lager in Berlin, Bremen, Breslau, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover(-Linden, Falkenstraße 35), Leipzig, Königsberg i. Pr. und Nürnberg. Börsennotiert in Berlin, Magdeburg und Köln. |
Firmenchronik:
- 1909 - Firmengründung [nach oben]
als:
Richard Gustav Matthes, Magdeburg.
Rohrleitungs- und Maschinenbau-Bedarfsartikel
Die Anfänge waren bescheiden. Das Kontor befand sich im Mehrfamilienwohnhaus Bahnhofstraße 23, in der Altstadt Magdeburg.
Ganz in der Nähe, Oranienstraße 5 (heute Danzstraße) befand sich das Lager.
Eine kleine Fabrikation befand sich in Sudenburg, auf dem Hinterhof des Grundstücks Braunschweiger Straße 5.
Der Kupferschmiedemeister M. Seidemann ließ sich dort 1885 nach Plänen von Max Behrend ein viergeschossiges Wohn- und Mietshaus errichten.
Durch eine Tordurchfahrt im Gebäude gelangt man auf den Hof. In der dort gelegenen ehemaligen Kupferschmiedewerkstatt, zeittypisch aus rotem
Ziegel-Sichtmauerwerk errichtet, brachte Matthes seine erste "Fabrik" unter. Gründerzeitmietshaus und Werkstattgebäude sind
saniert und stehen unter Denkmalschutz.
- 1912 - [nach oben]
Umzug auf neues Gelände am Sudenburger Bahnhof. Briefkopf vor und nach dem Umzug:
- 1916 - [nach oben]
Magdeburger Adressbuch 1917:
Richard Gustav Matthes, Maschinenfabrik
Magdeburg-Sudenburg, Am Bahnhof (heute: Sudenburger Wuhne),
Wohn: Westendstr. 25
Westendstr. 25:
E. Steffen, W., Konsul (Brunneck, Schloß Kehlburg, Tirol).
V. Matthes, R. G., Fabrikbesitzer.
Wikipedia: (Hier abweichender Name: Steffens)
"... 1917 musste die Burg wegen der angehäuften Schulden verkauft werden und kam an das Ehepaar
Wilhelm Assia und Anna Steffens. Diese ließen den Eingangsbereich der Burg neu gestalten. Der
Eigentümer Konsul Wilhelm Steffens wurde im Zuge der Beschlagnahmung ausländischen Besitzes enteignet ..."
(Info: Nach dem 1. Weltkrieg (1914-1918) kam Südtirol zu Italien)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kehlburg
- 1919 - [nach oben]
Magdeburger Adressbuch 1920:
Richard Gustav Matthes, Maschinenfabrik
Magdeburg-Sudenburg, Am Bahnhof (heute: Sudenburger Wuhne),
Wohn: Westendstr. 25
Westendstr. 25:
E. Steffen, W., Konsul (Schloß Brunnek, Tirol).
V. Matthes, R. G., Fabrikbesitzer.
- 1920 - Expansion und Umbenennung. [nach oben]
Die Zeit zwischen 1912 und 1920 verläuft für die Firma sehr erfolgreich. Aus der ursprünglichen Handelsfirma
wird eine Maschinenfabrik. Die Fabrik zieht innerhalb Sudenburgs um. Die Fabrikation an der Braunschweiger Straße 5 wird
aufgegeben und auf ein größeres Grundstück "Am Bahnhof" (heute als Sudenburger Wuhne benannt) verlegt.
Direkter Nachbar dort ist die
Maschinenfabrik Georg Becker (Transportanlagen), aus der die noch heute dort produzierende Firma FAM (Förderanlagen Magdeburg) hervorgeht.
Wohl zwischen 1916 und 1920 kam die "Gebr. Böhmer Aktiengesellschaft, Maschinenfabrik und Eisengiesserei" ins Unternehmen.
Ein Firmenschreiben vom 24. Januar 1916 enthält zumindest noch keinen Hinweis auf die Fa. Matthes.
Das 1835 gegründete Traditionsunternehmen mit Standort in Magdeburg-Neustadt, Lübecker Straße 131, wird zunächst
unter seinem Ursprungsnamen als "Werk II" geführt. Ob hier eine Fusion oder Übernahme stattfand, ist noch ungeklärt.
Auch wann und wie Werk III, die "Bergische Press- und Hammerwerk GmbH", in das Unternehmen kam ist unklar, ebenso wie lange
es bestand. Nach 1922 finden sich keine Hinweise mehr auf dieses Werk III in Bergisch-Gladbach.
Der Name ändert sich in "Eisenmatthes Richard Gustav Matthes" (siehe Briefkopf von 1920 am Seitenanfang).
Bis 1920 hat die Firma bereits stark expandiert:
Werk I: "Eisenmatthes Richard Gustav Matthes, Magdeburg-Sudenburg, Am Bahnhof"
Werk II: "Maschinenfabrik Gebr. Böhme AG, Magdeburg-Neustadt, Lübecker Straße 131"
Werk III: "Bergisches Press- und Hammerwerk, G.m.b.H., Bergisch-Gladbach bei Köln"
Auch bestehen 1920 bereits fünf Filialen: Nürnberg, Essen, Berlin, Leipzig und Hamburg.
Wann genau die Werke II und III übernommen und die Filialen gegründet wurden ist noch ungeklärt.
Kontor (Bahnhofstraße) und Lager (Oranienstraße) sind 1920 nicht mehr aufgeführt.
Informationen zur Geschichte der Fa. Gebrüder Böhmer:
Gebrüder Böhmer AG
Fotos vom Werk II in Magdeburg Neustadt: [nach oben]
- 1921 - Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. [nach oben]
AG seit 14.10.1921 mit Wirkung ab 1.1.1921; eingetragen am 12.11.1921. [1]
- 1922 - [nach oben]
Die Rückseite des Rechnungsblattes gibt Auskunft über Werke und Niederlassungen der Gesellschaft 1922:
Werk I: "Eisenmatthes Aktiengesellschaft, Magdeburg-Sudenburg, Am Bahnhof"
Werk II: "Eisenmatthes Aktiengesellschaft, vorm. Gebr. Böhme A.-G., Magdeburg-Neustadt, Lübecker Straße 131"
Werk III: "Bergisches Press- und Hammerwerk, G.m.b.H., Bergisch-Gladbach bei Köln"
Zentralverwaltung und Handelsabteilung:
Magdeburg, Wilhelmstraße 7 (umben. in Kölner Str., heute Teil der Ernst-Reuter-Allee)
Die Anzahl der Niederlassungen hat sich jedoch um 5 weitere auf 10 erhöht:
- Berlin NW. 40, Lehrter Straße 18/19
- Bremen, Bornstraße 10
- Breslau, Gräbschener Straße 187 - 199
- Essen, Huttropstraße 18
- Frankfurt a. M., Büro: Rödelheim, Alexanderstraße 7, Lager: Obermainstr. 60
- Hamburg, Große Reichenstraße 63-65
- Hannover-Linden, Falkenstraße 35
- Köln a. Rh., Brüsseler Straße 81, Ecke Bismarckstraße
- Leipzig, An der alten Elster 6-7
- Nürnberg, Marienstraße 17
Standort der neuen Zentralverwaltung. [nach oben]
Die Ansichtskarte von 1918 zeigt die Wilhelmstraße (nach Ende der Monarchie umbenannt in Kölner Straße).
Links im Bild die Magdeburger Hauptfeuerwache (damals Hausnummer 8a), dahinter mündet die Brandenburger Straße ein.
Darauf folgt (helles Gebäude) die Hausnummer 7, die Zentralverwaltung der Eisenmatthes AG. Das Gebäude ist Eigentum
der Aktiengesellschaft. Teile des Gebäudes sind vermietet. Neben einigen Wohnungsmietern sind (1928) u.a. das
Bahnpostamt 7 und die Getreidehandlung Kühne & Co. GmbH an der Adresse Kölner Straße 7 gemeldet.
Info: Das Gebäude der Feuerwache steht heute unter Denkmalschutz. Alle anderen Gebäude
wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Heute ist dieser Straßenabschnitt Teil der Ernst-Reuter-Allee.
- 1923 - Die Eisenmatthes AG expandiert weiter. [nach oben]
Folgende drei Firmen werden (in folgender Reihenfolge) übernommen:
- Maschinen- und Armaturenfabrik Schneider & Helmecke, Magdeburg
- Dampfkesselfabrik Weinbrenner & Co. in Neunkirchen. (1923) [1]
- Landwirtschaftliche Maschinenfabrik H. Zimmermann Nachf., Magdeburg.
Informationen zur Fa. Schneider & Helmecke:
Schneider & Helmecke AG
Adr1928:
Grützemann, Heinrich, Fbrkdirektor., Brandenburger Str. 2 I.
(1929 Werksverlegung nach Offenbach. Ohne Grützemann.)
Informationen zur Fa. Weinbrenner:
Wann erfolgte die Übernahme/Beteiligung? Während der Hyperinflation 1923 oder nach der Währungsreform vom 15. November 1923?
Gründung vor 1887.
1887:
Kaiserliches Patentamt, Patentschrift No. 43805, Klasse 13: Dampfkessel nebst Ausrüstung
Ausgegeben den 24. Juli 1888.
C. Weinbrenner in Neunkirchen bei Siegen (Westfalen): "Neuerung an stehenden Röhrenkesseln",
Patentiert im deutschen Reiche vom 5. November 1887 ab.
Zeitraum: 1892 - 1905, Dampfkesselfabrik C. Weinbrenner GmbH, Spezialität (um 1892): Röhrenkessel.
Quelle: Homepage Albert Gieseler
Dampfkesselfabrik Weinbrenner & Co. AG, Neunkirchen
Archivaliensignatur: BArch, R 8127/11144
Kontext: Berliner Handelsgesellschaft >> R 8127 Berliner Handelsgesellschaft >> Firmen A - Z >> D
Laufzeit: 1923-1935
Quelle: Deutsche Digitale Bibliothek
PDF-Datei: Blickpunkt Wirtschaft regional, Siegerland, Olpe, Wittgenstein, 4 /11:
Artikel: 111 Jahre Firma Capito in Neunkirchen
"... In den 1930er Jahren, mit dem Aufkommen der Schweißtechnik, erfolgte der Einstieg in den Behälter- und Apparatebau. Nachdem die ortsansässige Kesselschmiede Weinbrenner die Produktion von genieteten Behältern aufgegeben hatte, übernahm Capito von dort Mitarbeiter. Dieses Know-how im Behälterbau bildete dann 1934 die Grundlage für einen weiteren Geschäftsbereich, die Fertigung von Heizkesseln. ..."
Quelle: www.Capito-gmbh.de
Informationen zur Landmaschinenfabrik H. Zimmermann Nachf.:
1870 Gründung als F. Zimmermann & Comp. (Filiale von Halle) [3]
1882 Unter neuem Namen H. Zimmermann [3]
1887 H. Zimmenmann Nachf., Olvenstedter Str. 28, Wilhelmstadt (heute Stadtfeld-Ost) [3]
1916 H. Zimmermann Nachf., Fabrik landw. Masch., Olvenstedter Str. 28, Inh. Heinrich Kupfernagel (Adr1917)
1919 H. Zimmermann Nachf., Fabrik landw. Masch., Olvenstedter Str. 28, Inh. Heinrich Kupfernagel † (Adr1920)
1923 Übernahme durch die Eisenmatthes AG.
1926 Firma im Teil Handelsregister des Adresssbuch 1927 nicht mehr geführt.
- 1923 - Firmenwerbung Eisenmatthes: [nach oben]
- 1923 - Firmengutschein aus der Inflationszeit: [nach oben]
Der Gutschein über 2.000.000 Mark wurde am 22. August 1923 herausgegeben, kurz vor dem Höhepunkt der Hyperinflation.
Innerhalb der nächsten zwei Monate verlor das Geld noch einmal um den Faktor 100 an Wert.
Die Inflation hatte 1918 aufgrund der Kriegsschulden schleichend begonnen und sich am Höhepunkt, im Herbst 1923, zu einer
Hyperinflation entwickelt. Mit einer Währungsreform fand sie am 15. November 1923 ihr Ende.
- 1924 - Patenterteilung: [nach oben]
Patenterteilung: Bekanntgemacht im Patentblatt vom 26. Juni 1924.
Kl. 20 g, Gr. 3. 399 381. Eisenmatthes Richard Gustav Matthes Akt.-Ges. Werk II vorm. Gebr. Böhmer A.-G.,
Magdeburg-Neustadt: "Arbeitsbühne in Löschgruben für Lokomotiv- und Wagenstände." 2. IX. 23. E 29 817
[Quelle: "Der Bauingenieur", Heft 19 vom 10. Oktober 1924]
- 1925 - Neue Aktien und Teilschuldverschreibungen als Folge des "Barmat-Skandals"? [nach oben]
Durch Umwandlung ihrer Forderungen in Aktienkapital wird die Deutsche Merkurbank AG in Berlin Mehrheitsaktionär. [2]
Ausgegeben wurden Anleihen "für 1,5 Millionen Goldmark 9 prozentige hypothekarisch sichergestellte Teilschuldverschreibungen der Eisenmatthes Richard Gustav Matthes Aktiengesellschaft, Magdeburg." Der Tilgungsplan sah eine Ablösung bis zum 01.07.1950 vor.
Unterschrieben für die Aktiengesellschaft: Richard Gustav Matthes und Paul M. Ebenstein.
Quelle: Informationen gem. Innenblatt der Urkunde]
Personalien:
- Brotrück, Paul, Oberingenieur Eisenmatthes AG, Wohnadr.: Kleiststr. 1, MD-Wilhelmstadt (heute Stadtfeld)
- Planer, Kurt, Oberingenieur Eisenmatthes AG, Zentralverwaltung, Wohnadr.: Oststr. 7, MD-Werder
- Voß, Johannes, Ingenieur, Eisenmatthes AG, Werk II, MD-Neustedt, Wohnadr.: Oststr. 7, MD-Werder
[Quelle: Mitgliederliste des VDI 1925]
Quelle: Die Weltbühne, Herausg. Siegfried Jacobsohn, Wochenschrift für Politik-Kunst-Wirtschaft, 21.Jahrgang, 2. Halbjahr 1925, Verlag der Weltbühne, Charlottenburg-Königsweg 33
"Aufsichtsräte von Morus
Parlamentarische Nebenbeschäftigung
... Von den Landtagsleuten hat Ernst Heilmann seinen privatkapitalistischen Neigungen noch immer nicht entsagen können. Doch hat er sich jetzt auf drei Gesellschaften: auf Eisenmatthes, die Lippischen Werke A.-G. und die Vereinigten Tuchwerke Mann & Reinhard A.-G. zurückgezogen. ..."
- 1926 - [nach oben]
Adressbuch 1927:
Handelsregistereintrag:
Eisenmatthes Richard Gustav Matthes,
Aktiengesellschaft, Grundkapital 2.225.000 Mark, Kölner Str. 7,
Vorstand:
Richard Gustav Matthes, Fabrikbes.,
Walter Grützemann, Kfm.,
u. Paul M. Ebenstein, Kfm..
Stellv. Vorstand: Kaufmann Hans Matthes.
Aufsichtsrat:
Komm. Rat Berthold Manasse, Berlin,
Rechtsanwalt Dr. Dalsheim, Berlin,
Justizrat Eduard Guttmann, Magdeburg,
Bankier Curt Haase, Berlin,
Direktor William F. Hahlo, Berlin
Generaldirektor Karl Hartmann, Magdeburg,
Direktor Heinze, Berlin,
Rechtsanwalt Dr. Kohlen, Köln,
Bankier Dr. F. Lindemann, Halberstadt,
Generaldirektor Lüpschütz, Berlin,
Oberregierungsrat Dr. Reiß, Berlin,
Regierungsrat Dr. Zander, Berlin.
Ges. Prok.:
Gustav Saeger, Walter Kaulitz, Kurt Planer u. Paul Brotrück.
R. G. Matthes nicht mehr wohnhaft Westendstr. 25.
- 1927 - [nach oben]
Adressbuch 1928, Handelsregistereintrag:
Eisenmatthes Richard Gustav Matthes,
Aktiengesellschaft, Grundkapital 2.225.000 Mark, Lübecker Str. 131,
Vorstand: Richard Gustav Matthes u. Paul M. Ebenstein.
Stellv. Vorstand: Kaufmann Hans Matthes.
Aufsichtsrat: Komm. Rat Berthold Manasse, Berlin, Rechtsanwalt Dr. Dalsheim, Berlin, Justizrat Eduard Guttmann, Magdeburg,
Bankier Curt Haase, Berlin, Generaldirektor Karl Hartmann, Magdeburg, Generaldirektor Heinze, Berlin, Rechtsanwalt Dr. Kohlen, Köln,
Bankier Dr. F. Lindemann, Halberstadt, Oberregierungsrat Dr. Reis, Berlin.
Ges. Prok.: Gustav Saeger u. Paul Brotrück.
Matthes, Hans, Direktor d. Fa. Eisenmatthes Aktiengesellschaft, Spielgartenstr. 59 II.
Matthes, Rich. Gust., Gen.Direkt. d. F. Eisenmatthes A.-G., Augustastr. 26 II.
Brotrück, Paul, Ob. Ingen., Prokurist, Kleiststr. 1 I.
- 1929 - Werbeanzeige: [nach oben]
- 1929 - [nach oben]
Adressbuch 1930, Handelsregister:
Eisenmatthes Richard Gustav Matthes,
Aktiengesellschaft, Grundkapital 2.250.000 M., Lübecker Straße 131.
Vorstand: Richard Gustav Matthes u. Paul M. Ebenstein.
Stellv. Vorstand: Kaufmann Hans Matthes.
Ges. Prok.: Gustav Saeger u. Paul Brotrück
Kölner Str. 7 (Ecke Brandenburger Str.):
E. Eisenmatthes, A.G., Maschinenfabrik
V. Weißmüller, A., Postinspektor (Fürstenwallstr. 17)
u.a. Bahnpostamt 7 Magdeburg
+ 4 weitere Mietparteien.
Lübecker Str. 130: (Neue Neustadt)
E. Eisenmatthes Akt. Ges.,
Atenstaedt, A., Kfm.
Ebenstein, P. M., Direktor
Rath, H., Kfm.
Schlicke, A. L., Ww.
Lübecker Str. 131:
E. Eisenmatthes A. G.,
Werk II Magdeburg-Neustadt.
Sudenburger Wuhne (neben Georg Becker & Co.):
Eisenmatthes'sches Grundstück (noch ohne Nummer)
E. Eisenmatthes, A. G.,
Maschinenfabrik Werk I
Matthes, Rich. Gust., Direkt. d. F. Eisenmatthes A.-G., Augustastr. 26 (Mieter, dort: Generaldirekt.)
Matthes, Hans, Direktor d. Fa. Eisenmatthes Aktiengesellschaft, Spielgartenstr. 59
Grützemann, Heinrich, Kfm., Brandenburger Str. 2 I
(?) Grützemann, Walter, Fbrkdirekt., Fürst-Leopold-Str. 7 II
1930
Quelle: Wirtschaft und Statistik, Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Berlin W15, Kurfürstendamm 193/94, 1930, 2. Septemberheft, 10. Jahrgang, Nr. 18
(Redaktionsschluss 22. September 1930, Ausgabetag 26. September 1930), Seite 764:
"... Im August 1930 wurden 30 Kapitalherabsetzungen um zusammen Mill RM vorgenommen, davon waren 8 mit gleichzeitigen Erhöhungen um zusammen 3 Mill RM verbunden. Zu nennen sind: die A.-G. Eiserfelder Steinwerke in Eiserfeld a. Sieg (um 2,5 Mill RM, die Eisenmatthes Richard Gustav Matthes A.-G. in Magdeburg (um 2 Mill. RM) und die Kraftverkehrs A.-G. Westfalen in Dortmund (um 1 Mill. RM). ..."
- 1930 - Firmengründer Richard Gustav Matthes verstirbt [nach oben]
am Dienstag, den 07. Oktober 1930 nach längerer Krankheit im Alter von nur 45. Jahren.
Am Freitag, den 10. Oktober 1930 wird er auf dem Magdeburger Westfriedhof beigesetzt.
- 1931 - [nach oben]
Adressbuch 1932, Handelsregister:
Eisenmatthes Richard Gustav Matthes,
Aktiengesellschaft, Grundkapital 500.000 RM., Lübecker Straße 131.
Vorstand: Paul M. Ebenstein.
Stellv. Vorstand: Kaufmann Hans Matthes.
Ges. Prok.: Gustav Saeger u. Paul Brotrück
Kölner Str. 7 (Ecke Brandenburger Str.):
E. Eisenmatthes, A.G., Maschinenfabrik
V. Weißmüller, A., (Fürstenwallstr. 17)
u.a. Bahnpostamt 7 Magdeburg
+ 4 weitere Mietparteien.
Lübecker Str. 130:
E. Eisenmatthes Akt. Ges.,
Atenstedt, a., Kfm.
Ebenstein, P. M., Direktor
Rath, H., Kfm.
Schlicke, A. L., Rentiere
Lübecker Str. 131:
E. Eisenmatthes A. G.,
Werk II Magdeburg-Neustadt.
Sudenburger Wuhne (neben Georg Becker & Co.):
Eisenmatthes'sches Grundstück (noch ohne Nummer)
E. Eisenmatthes, A. G.,
Maschinenfabrik Werk I
Höpfner, W., Kfm.
Matthes, Martha, Ww., Fürstenufer 15 Zwg. (+20 weitere Mietparteienn)
Matthes, Hans, Gen. Vertr., Spielgartenstr. 11
- 1932 - Firma ist zahlungsunfähig. [nach oben]
Die Magdeburger Volksstimme berichtet, daß die Aktiengesellschaft in finanzielle Schieflage geraten
ist und zum 01.01.1932 die Zahlungen eingestellt hat. [VS 02.01.1932]
Opfer der Weltwirtschaftskrise: Am 6.5.1932 Eröffnung des Vergleichsverfahrens mit Liquidation
der Gesellschaft, die bis 1943 nicht abgeschlossen war.
Quelle: https://www.wertpapier-shop.de/index2.php?page=shop&sub=search&fv=1&ih=1&id=970&title=Eisenmatthes%20%20Richard%20Gustav%20Matthes%20AG&cai=970
Eisenmatthes Richard Gustav Matthes AG, Aktie 100 RM Magdeburg, Oktober 1924
Betrieb einer Eisengiesserei sowie Herstellung von Maschinenbauteilen, insbesondere Riemenscheiben und Transmissionsriemen.
Gegründet am 1909; AG seit 14.10.1921 mit Wirkung ab 01.01.1921; eingetragen 12.11.1921.
Hervorgegangen aus der Firma Richard Gustav Matthes, Magdeburg.
06.05.1932 Eröffnung des Vergleichsverfahrens mit Liquidation der Gesellschaft, die bis 1943 nicht abgeschlossen war.
Beteiligung (1943): Dampfkesselfabrik Weinbrenner & Co., Neunkirchen.
- 1935 - [nach oben]
Adressbuch 1936, Handelsregister:
Eisenmatthes Richard Gustav Matthes,
Aktiengesellschaft i. Liqui., Lübecker Straße 131.
Liquidator: Gustav Saeger
Kölner Str. 7 (Ecke Brandenburger Str.):
E. Eisenmatthes, A.G., Maschinenfabrik (Lübecker Str. 131)
V. Weißmüller, A., (Alter Markt 24)
u.a. Bahnpostamt 7 Magdeburg
+ 5 weitere Mietparteien.
Lübecker Str. 130:
E. Litte, Robert, Kaufmann, Direktor der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg. <== neuer Eigentümer
Atenstedt, E., Kfm.
Raht, H., Kfm.
Schlitte, A. L. Rentiere.
Lübecker Str. 131:
E. Fr. Krupp AG (Essen) <== neuer Eigentümer
V. Krupp, Kraftfahrzeuge G.m.b.H.
Eisenmatthes, A.G. <== Mieter
Zeichner, R., Werkmeister.
Sudenburger Wuhne:
Firmengrundstück bereits Eigentum der Firma Emil Wieger.
Informationen zur Firma Emil Wieger:
Maschinenfabrik Emil Wieger
Die Maschinenfabrik Emil Wieger übernimmt den Standort an der Sudenburger Wuhne und stellt dort Transportanlagen her. Zuvor produzierte sie auf dem Grundstück Helmholtzstraße 5.
- 1936 - [nach oben]
Adressbuch 1937, Handelsregister:
Eisenmatthes Richard Gustav Matthes,
Aktiengesellschaft i. Liqui., Lübecker Straße 131.
Liquidator: Gustav Saeger
Kölner Str. 7 (Ecke Brandenburger Str.):
E. Volksfürsorge, Leb. Vers. A.G., Geschäftsstelle Mgdbg. <== neuer Eigentümer
+ 8 Mietparteien.
Lübecker Str. 131:
E. Fr. Krupp AG (Essen)
V. Krupp, Kraftfahrzeuge G.m.b.H.
Eisenmatthes, A.G. <== Mieter
Zeichner, R., Werkmeister.
(?) Matthes, Hans, Angest., Breiter Weg 266 III.
(?) Matthes, Fritz, Kfm., Spielgartenstr. 11
Matthes, Martha, Ww., Fürstenufer 15
- 1938 - [nach oben]
Adressbuch 1939, Handelsregister:
Eisenmatthes wird im Handelsregister nicht mehr geführt, ebenso nicht mehr unter der Adresse Lübecker Str. 131.
Saeger, Gustav, Kfm., Olvenstedter Str. 47 T. 32126
(?) Matthes, Hans, Vertr., Breiter Weg 266 III.
(?) Matthes, Fritz, Reisend., Walter-Flex-Str. 8
(?) Matthes, Martha, Ww., Friesenstr. 34
(?) Matthes, Martha, Ww., Jacobstr. 42
- 1941 - [nach oben]
Adressbuch 1942:
Eisenmatthes wird im Handelsregister nicht mehr geführt.
Quellen:
- [1] - Homepage: Auktionshaus Gutowski
- [2] - Homepage: Freunde historischer Werpapiere
- [3] - Heft 46/I/99: Sabine Ullrich, Industriearchitektur in Magdeburg - Maschinenbauindustrie, Stadtplanungsamt Magdeburg, 1999
Copyright © 2012-2019 Thomas Garde