Die Geschichte der Kirche(n) St. Ambrosius
Chronik:
- 1818 - [nach oben]
Mit anwachsender Bevölkerung wurde der Ruf nach einer eigenen Kirche für
die neue Stadt Sudenburg immer lauter. Es begann ein reger Schriftwechsel
zwischen der Sudenburger Bürgerschaft und der königlichen Regierung von
Magdeburg. Schließlich wurde der Bau vom preußischen König Friedrich Wilhelm III
genehmigt. Auch die Baukosten wurden vom Preußischen Staat übernommen, so dass
den Bürgern der jungen neuen Sudenburg keine Lasten auferlegt wurden.
Als Bauplatz wurde der Marktplatz festgelegt, der heutige Ambrosiusplatz.
Geplant wurde ein einfaches, turmloses Kirchengebäude mit einem rechteckigen
Grundriss von 23,55 x 11,46 m, was für die noch geringe Bevölkerung des
neuen Sudenburg ausreichend erschien. Die Kirche wurde von einem deutschen
Kreuzgewölbe überspannt, das von sechs Säulen getragen wurde. Die Säulen
teilten die Kirche in ein Mittelschiff und zwei kleine Abseiten. Der
Haupteingang war zur Hauptstraße ausgerichtet, der heutigen Halberstädter Straße. Ihm
gegenüber lag der Altar, der aus einem einzigen Block Wormsdorfer Sandstein
gefertigt und mit einer polierten Platte aus braunem Marmor abgedeckt war.
Geschmückt war der Altar mit einem einfachen gusseisernen Kruzifix und zwei
dazu passenden Kerzenleuchtern. Im Inneren ausgeschmückt wurde dieser eher
schlichte Bau durch Verzierungen am Kirchengestühl, den Kapitellen, Konsol-
und Schlusssteinen, die sich "blassaschgrau" vom weißen Hintergrund abhoben.
Die Pläne der Kirche wurden vom Baurat Mellin erstellt. Benannt wurde die Kirche, wie auch
die Vorgängerbauten, nach dem heiligen
Ambrosius, der im 4. Jahrhundert Erzbischof von Mailand war.
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- 1822 - [nach oben]
13.10.: Einweihung der neuen (5.) Kirche St. Ambrosius.
Die Einweihungspredigt hielt der Konsistorial- und Schulrat und Domprediger
Johann Friedrich Wilhelm Koch, der ein gebürtiger Sudenburger war. Die Weihe
begann mit dem Auflegen einer großen Baseler Bibel auf den Altar, den sie
fortan zierte.
In seiner Predigt berichtete er unter anderem, wie er aus dem Fernster seiner
Wohnung nach und nach die Häuser der alten Sudenburg
versinken sah, auch sein Vaterhaus und die Ambrosiuskirche.
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- 1826 - [nach oben]
Die Kirche erhält eine von der Firma Hamman (?) gebaute Orgel mit 13
Registern auf 2 Manualen. Eingebaut wird sie auf einer Empore hinter dem Altar.
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- 1832 - [nach oben]
Pfarrer Wilhelm Otto (1832 - 1849) tritt die Nachfolge von Pfarrer Mevius an,
der 53 Jahre lang der St. Ambrosiusgemeinde als Geistlicher gedient hatte.
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- 1850 - [nach oben]
Pfarrer Karl Runge (1850 - 1850) folgt Pfarrer Otto nach. Nach nur 2 1/2 Monaten im Amt stirbt er an der Colera.
[Hirsch]
- 1851 - [nach oben]
Carl Hirschberg (1851 - 1867) wird neuer Pfarrer der St. Ambrosiusgemeinde.
[Hirsch]
- 1868 - [nach oben]
Johannes Hesekiel (1868 - 1886) wird
Nachfolger des aus der Gemeinde ausgeschiedenen Pfarrers Hirschberg.
[Hirsch]
- 1870 - [nach oben]
Da die Bevölkerung Sudenburgs inzwischen sprunghaft angewachsen war, zum Zeitpunkt
der Eingemeindung Sudenburgs 1867 waren es bereits ca. 6.500, wurde die
Kirche inzwischen als zu klein empfunden und man wünschte sich einen
größeren Neubau, für den sich die Kirchengemeinde und in besonderem Maße
Pastor Hesekiel einsetzten. Nachdem die Finanzierung gesichert und der
Neubau genehmigt war, waren die Tage der kleinen 5. Kirche St. Ambrosius
gezählt.
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- 1875 - [nach oben]
28.02.: Um 9:00 Uhr fand ein Abschiedsgottesdienst in der St. Ambrosiuskirche
statt, dem um 12:30 noch ein Festmahl folgte. Um 16:00 Uhr wurde das kleine
Gotteshaus für immer geschlossen.
Nach nur 52 Jahren ihres Bestehens wurde die Kirche nun abgerissen und so der
Platz für eine neue, größere Kirche geschaffen.
Bereits am 11.06.1875 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue, heutige Kirche St. Ambrosius.
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